Aufgedeckt: Die Media-Markt-Lüge

Der Artikel springt doch nur auf die Diskussion auf, die es nach der letzten Aktion (Keine MWSt) von Media gab. Jetzt werden Preise vom Herbst hervorgeholt.
Wer blauäugig nach MM rennt und ohne Preisvergleich kauft... der hat das Geld doch anscheinend über. Bisher bin ich bei MM immer gut gefahren - habe die Preise aber immer vorher verglichen (Saturn, Fachhandel etc.). Die Leute schimpfen und kaufen "billig" online.. - aha. Was ist wenn das Gerät defekt ist etc. und der Online-Shop wieder weg vom Markt ist ?
Und... wenn ich sehe, welche Preise bei Ebay für Artikel geboten werden - Himmel, die Leute bezahlen dort oft mehr als im Handel plus das Risiko, das die Ware überhaupt nicht bzw. im schlechten Zustand kommt.
Außerdem: wenn MM immer der günstigste wäre... könnte kein anderer Händler mehr existieren. Nur scheinen heutzutage viele Leute es nicht mehr nötig zu haben, die Preise zu vergleichen!

 

Ehrlich gesagt würde ich manchmal auch lieber richtige (wenn auch teure) Markenware kaufen, bei der ich sicher sein kann, dass die Herstellung sozial- und umweltverträglich war und das Produkt selber eine höhere Qualität besitzt. Aber mir erscheint das kaum noch mögliche, da - wenn schon nicht der Handel -, dann schon direkt der Hersteller auf der Geiz-ist-geil-Linie gefahren ist und alle Produktionskosten minimiert hat. Ziemlich krass finde ich es ja beispielsweise bei CD-Rohlingen, deren Herstellungskosten ja inzwischen schon bei unter 5 ct liegen dürften (16 ct Verkaufspreis - 2,6 ct MwSt - 7 ct GEMA-Gebühr - x ct Gewinn des Handels/Importkosten/Steuern - Gewinn des Herstellers)

Bezüglich Media Markt finde ich, dass dort Nicht-Sonderangebots-Produkte öfters relativ teuer angeboten werden. Und zwar nicht im Vergleich zu den Online-Versendern, sondern gegenüber einem Expert-Fachmarkt in unserer Region. (z.B. bei Verbrauchsmedien). Dieser Markt muss ja aber wohl ähnliche Einkaufs-, Personal- und Unterhaltskosten aufbringen; die Mitarbeiter sehen dabei sogar besser bezahlt aus
Auch die Angebote sind öfters "richtige" gute Angebote, also keine veraltete Ramsch-Ware mit Bezug auf jahrealte/falscher UVP-Angabe des Herstellers (häufiger Trick). Bei beiden Märkten haben ich allerdings schon gemerkt, wie Sonderangebote nach einigen plötzlich wieder teurer geworden sind. Ob das wohl im Tiefpreis gesetzt steht?

Schon öfters wäre ich dem Ding aus der vor-vor-vor-vor-letzten Kampagne gerne in den MM marschiert und überteuerte Produkte wie folgt ergänzen: "Wer hier kauft, ist ganz schön blöd. Also lasst euch nicht verarschen - und kauft bei XY, da gibt's das Produkt um 20 Prozent günstiger.

Gruß,
strg alt entf

 

"Media Markt Lüge" - aufgedeckt .... klingt genau so sinnig wie Headlines nach Art "1000 neue Hackertools" ! Ich frage welche Lüge eigentlich aufgedeckt wurde. Media Markt wurde mit Internetangeboten verglichen und war in ca 50 % der Fälle nicht günstiger. Hat noch niemand den Unterschied zwischen einem Onlineshop und einem stationären Händler erkannt, bei dem ich meine Ware anfassen, ansehen, ausprobieren ... gleich mitnehmen kann ? Werden hier Äpfel mit Birnen verglichen - nur weils cool ist ?

 

und "zerpflücke" mal den Preis eines Marken DVD-Brenners.

Als Beispiel dient mir jetzt mal ein Brenner von NEC in der Bulkware Version. Der kostet bei Alternate aktuell 74,- Euronen

Also, ausgehend von den 74,- € nehmen wir erstmal die 16% MWSt weg. Also, 74,- / 1,16 = 63,79 €.

Der Händler (in unserem Fall jetzt also Alternate) will Geld verdienen. Da die aber nicht vom Verkaufspreis ihren Gewinn abziehen, sondern auf ihren Einkaufspreis aufschlagen lautet die Rechnung bei angenommenen 10% : 63,79 / 1,10 = 57,99 €

Der Händler Einkaufspreis beträgt demnach 57,99 €.

So, da Alternate sich wahrscheinlich nicht die arbeit macht die Ware direkt aus Fernost zu importieren, werden sie die Ware also bei einem Großhändler (in der IT-Branche auch Distributor genannt) einkaufen. Der Distributor will aber auch Geld verdienen und schlägt auf den Preis den er vom Hersteller bekommt auch 10% auf (geschätzt). Also, lautet die Rechnung wieder mal: 57,99 / 1,10 = 52,72 €.

Der Einkaufspreis des Distributor beläuft sich also auf 52,72 €.

Da ich zufällig weis, das NEC die Ware selbst über die Deutschland Niederlassung importiert, lassen sich von dem Preis ca. 2-3 Euro für Transport, Zoll etc. abziehen. Gehen wir mal von 3 Euro aus, dann heisst der Neue Preis also 49,72 €.

Da aber noch GEMA bezahlt werden muss, müssen wir also nochmal 7,50€ für die UHg abziehen. Dann sind wir bei 42,22€

NEC in Fernost will aber auch Geld verdienen und zwar 20% (realistisch geschätzt). Auch hier wieder als Aufschlagskalkulation. Bedeutet: 42,22 / 1,20 = 35,18 €

Also beträgt unser fiktiver Herstellungspreis 35,18 € pro Gerät!!!

In dem Betrag sind jetzt Materialkosten, Löhne, Mieten, Strom uns was weis ich alles enthalten. Jetzt kann sich jeder mal überlegen was so ein armes "schwein" dort an Lohn bekommt.

Diese Rechnung ist natürlich sehr rudimentär, denn man muss ja noch Kosten für Entwicklung und irgendwelche Lizenzgebühren bezahlen. Z.B. für die Nutzung irgendwelcher Patente oder so.

Aber was ich damit sagen will ist, das egal ob man ein Markengerät oder ein Noname Gerät kauft, die Mitarbeiter die die Teile bauen sehen davon immer am wenigsten. Zumal es ja in deisem Speziellen Bereich eigentlich gar keine NoNames gibt, da die Teile irgendwei immer als OEM Versionen von nem anderen Hersteller kommen.

gruß
andy33

 

HI,
Ihr solltet Euch mal vor Augen halten, wer denn die Mutter aller Schnäppchen ist. Dies ist der Metro-Konzern. Dieser Konzern hat bei uns in der Stadt Aachen alles fest im Griff. Alle Regionalen Elektronik-Anbieter gehören zur Metro Gruppe. Auch MediaMarkt und Saturn. In einer solchen Marksituation hat es die Metro gar nicht mehr nötig " Schnäppchen " anzubieten. Aber so ist das halt: wer den kleinen regionalen Geschäften die kleine Gewinnspanne nicht lässt, der darf sich nicht wundern, wenn irgendwann nur noch die Metro übrig bleibt. Und dann ist schluss mit lustig bzw mit kleinen Preisen. Dann kann die Metro verlangen was sie will.
So haben wir uns am Ende selber verarscht. Vor allem beim Preis!
mfg
Franz

 

Die UVP legt der Hersteller fest. Das Ausweisen einer falschen (zu hohen) UVP durch den Händler ist abmahnfähig (Verstoß gegen Wettbewerbsrecht). UVPs ändern sich auch mal, wehe wenn man nicht sofort auf dem Laufenden ist (menschliches Versagen ?).

 

Die Metro hält den Hauptteil der Media-Saturn Holding, hier gehts um Kohle. Preise, Werbung, Sortiment etc. macht Media Markt alleine. Die Organisationsform von MediaMarkt ist in der Metro einmalig (und erfolgreich seit Gründung und somit vor Metro-Zeiten). Welche regionalen Elektronik-Anbieter gehören noch zur Metro ?

 

Mit der Reklamation wegen eines fehlerhaften Produktes (Soundkarte für einen alten PC den ich für Sohnemann (6J) zum Spielen umgebaut habe, habe ich bei MediaMarkt (in Wien-Simmering-Huma) sehr gute Erfahrung (Geld zurück in Null-Komma-Nichts). Dass ich dann beim Conrad für ein gleichwertiges (aber nicht identes, dafür aber funktionierendes) Produkt nur 13.- statt 20.- € zu zahlen hatte, sagt viel aus.
Mit der Beratung ist das dort so eine Sache: einige wenige Verkäufer sind sehr gut, informieren sehr gut, viele können nicht mehr als die Schilder ablesen-speziell kurz vor Weihnachten.
Kurz nach Weihnachten kaufte ich mir einen Scanner - um 129.-€ bei einem kleinen lokalen Händler ("ums Eck"). Bei einem anderen kleinen Lokalen hätte er ebenfalls 129.-€ einige Tage später gar nur mehr 115.-€ gekostet. Bei MM+Saturn 149.- ... ich bin doch nicht blöd, und begeil' mich an meinem Geiz, sondern mache meist einen großen Bogen um die Megastores (Ausnahmesituationen wie mit der Soundkarte bestätigen die Regel) Nur Mega - Super - Sonderangebote aus den Lock-Foldern sind wirklich interessant

 

Das selbe problem wie Ihr in Deutschland haben wir in Österreich (Wien).Ich wollte einen Tintenstrahldrucker Conon Prixma iP4000 kaufen,habe erstmal bei Media-Markt & Saturn im Internet nachgeschaut,gut hatten sie Preis 159.-€. Durch zufall bin ich bei der Firma JITech in Wien gelandet und da schau her der selbe Drucker um 127.50€.Wie heißt es bei Media-Markt?Der preis ist geil,oder wie in Österreich,ich bin doch nicht Deppert ich geh zum Media-Markt (da ist alles teurer)

 

Also zu diesem mist muss ich unbedingt meinen Senf dazugeben, sonst glaube platze ich.

 

Die Artikel zu diesem Thema zeigen deutlich, daß das eigentliche Problem überhaupt nicht verstanden wurde.
Es ist doch völlig egal, wer was am billigsten verkauft. Wichtig ist, daß der Gewinn ausreicht, selbst am Konsum teilzunehmen. Sei es der kleine Händler um die Ecke (soweit es ihn noch gibt), der Ramscher bei eBay, oder die Mitarbeiter großer Firmen.
Und genau hier liegt der Knackpunkt. Es wurde ein Teufelskreis von fallenden Preisen und Gewinnen in Gang gesetzt, der letztendlich zu fallenden Einkommen (Kostensteigerungen) und Massenentlassungen geführt hat und weiter führt. Daß Aktionäre momentan noch Gewinne machen, wird auch nur noch solange so sein, wie Massenentlassungen und Verlagerungen der Produktion in Billiglohnländer möglich sind. Ist dieser Prozeß abgeschlossen, gibt es kaum noch jemanden, der die Billigprodukte kaufen kann.
Der meines Erachtens richtige Spruch von Greenpeace "erst wenn der letzte Baum gefällt, ........, werdet ihr feststellen,daß man Geld nicht essen kann", gilt auch für die "ich bin doch nicht blöd" und "Geiz ist geil" Mentalität. Denn erst wenn Alle dort kaufen wo es am billigsten ist, werden wir feststellen, daß von "Ein Euro Jobs" Keiner mehr leben kann.

 

heute folgendes erlebt:

online der Drucker Canon I 9950 535,00+ 9,50 Porto.
Preis ok.
In Mediamarkt Koblenz gefahren, Preis 629 €. Auf dem Preisschild steht media-markt-Tiefpreis!

Nach Reklamation beim netten Verkäufer (Azubi, war wirklich ok) 579 €.

Wenn ich hätte singen können, hätte ich ganz laut den Claim aus der mediaMarkt Werbung gesungen: ich lass mich nicht ...

 

Ist doch eigentlich logisch, dass Elektromärkte nicht mit dem Preiskampf der Onlineshops mithalten können.
Das wird auch nicht bei Media Markt behauptet. So bezieht sich beispielsweise die Tiefpreisgarantie immer nur auf lokale Konkurrenz in Form von Einzelhändlern.
Kein Problem, bei der Marktabdeckung.

D.h. im Klartext kommt man tatsächlich in den meisten Fällen beim Onlineshop günstiger weg. Nur wenn alle so denken würden, würde es bald keine Einzelhändler, die bereits jetzt am Limit kämpfen, mehr geben und wir alle hätten langfristig ein Problem.

Zusätzlich wird einem natürlich auch ein gewisser Service geboten. Von Beratung bis zur Ausstellung der jeweiligen Produkte. Ich persönlich kaufe z.B. ungerne Ware ohne sie vorher inspiziert zu haben.
Ein anderer Punkt sind Informationen.
Wer hat denn den Gesamtüberblick über eine komplexe Sache? Immer der jenige, der damit täglich arbeitet.
Das Informationsspektrum ist im I-Net nicht ausreichend, um eine persönlich bezogene optimale Entscheidung treffen zu können.
Und auch Testberichte sind meistens sehr fragwürdig. Die mediale Macht und deren Vorteilspolitik ist nicht zu unterschätzen.
In dem Fall ist die teuerste Kostenstelle aller Unternehmen auch die wichtigste:
Die Beratung und wie ich finde zum kleinen Preis.

lg
Simon