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Geschwindigkeit des Internetnetzugangs - Grundlagenwissen

Discussion in 'Internet: DSL, Kabel, UMTS, LTE' started by TheD0CT0R, Jun 1, 2008.

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  1. TheD0CT0R

    TheD0CT0R Dr. h.c. Mod

    Immer wieder melden sich im Forum Menschen und klagen über "zu langsame" Internetzugänge. Und immer wieder stellt sich heraus dass entweder der Anschluss gar nicht so langsam ist wie der Hilfesuchende meint, oder der Anschluss kann gar nicht so schnell sein wie der Fragesteller seinem Vertrag entnimmt. Letztendlich ist es immer wieder dasselbe leidige Thema dass in schöner Regelmäßigkeit im Forum durchgekaut wird. Denn wie so oft wird gleich drauflos gefragt ohne erst mal zu lesen ob andere nicht vorher schon das gleiche Problem hatten.

    Für alle Hilfesuchenden habe ich hier nun die drei häufigsten Stichpunkte zum Thema langsamer Internetzugang zusammengefasst.

    1. Wie schnell ist "langsam"?
    Die erste Frage die sich jeder stellen sollte der über zu langsames Internet klagt: Ist der Anschluss tatsächlich langsamer als er sein sollte oder "fühlt" es sich nur langsamer an? Zäh ladende Webseiten oder hohe Pings beim Online-Spiel haben mit der maximalen Datenrate des Anschlusses nichts zu tun.

    Häufig wird auf Speedtest-Seiten verwiesen. Hier eine Auswahl:
    http://www.wieistmeineip.de/speedtest/
    http://www.speedmeter.de/speedtest
    http://www.verivox.de/Internet/Netmeter/index.asp?j=t
    http://web.zdnet.de/mobile/speedtest/speedtest50-wc.html

    Für eine grobe Einschätzung des Anschlusses (hab ich DSL 2000 oder 6000?) taugen diese Seiten ganz gut. Da sie aber nur kleine Datenpakete übertragen schwanken die Messergebnisse mitunter stark, mehrfache Messungen bei verschiedenen Seiten sind daher sinnvoll. Für eine exakte Bewertung des Anschlusses (hab ich 734 oder 750 KByte/s?) sind Speedtests ungeeignet. Einige Speedtest-Seiten haben auch immer noch Probleme bei Anschlüssen die schneller sind als DSL 6000.

    Die Datenrate kann nur exakt gemessen werden indem ein größerer Download gestartet (Dateien > 200 MByte) und ungestört laufen gelassen wird (kein Surfen, VOIP oder Online-Spiel parallel durchführen). Natürlich muss auch die Gegenseite, also die Downloadquelle schnell genug sein. P2P ist zum Test also ungeeignet. Das Musterbeispiel für den Test sind CD-Images von Linux-Distributionen, die sind groß genug und liegen auf schnellen Servern. Hat man einen schnellen Anschluss (> DSL 6000) dann reicht ein einzelner Download eventuell nicht aus um den Anschluss voll auszulasten. In dem Fall startet man mehrere paralleld Downloads von unterschiedlichen Servern. Gute Downloadmanager machen das fast automatisch.

    2. KBit? KByte? kbps? - Eine kleine Rechenhilfe.
    Man kann Datenraten nur bewerten wenn klar ist worüber gesprochen wird. Leider werden die beiden geläufigen Datenraten Kbit/s und KByte/s oft verwechselt, was gleich mal den Faktor 8 ausmacht, denn 1 Byte = 8 Bit. DSL-Geschwindigkeiten der Form "DSL x000" beziehen sich immer auf KBit/s (allerdings meist falsch mit dem Faktor 1000 statt 1024). Browser und Downloadmanager verwenden dagegen oft KByte/s.

    Dementsprechend sollten Geschwindigkeitsangaben grundsätzlich nur in Kbit/s und KByte/s gemacht werden. Ganz gefährlich sind "KB/s", denn das kann so ziemlich alles sein. ;)

    Rechenbeispiel:
    DSL 6000 bedeutet 6000 Kbit/s.
    6000 Kbit/s x 1024 = 6144000 Bit/s
    6144000 Bit/s / 8 = 768000 Byte/s
    768000 Byte/s / 1024 = 750 KByte/s
    Wer also einen DSL 6000er Anschluss hat, der kann maximal mit 750 KByte/s Dateien runterladen.

    3. "bis zu" - Zwei kleine Worte mit großen Folgen.
    Wer feststellt dass sein Internetzugang wirklich langsamer ist als die große runde Zahl im Vertrag vorgibt, der kommt sich natürlich schnell betrogen vor. Dem ist aber nicht so. Wer genau hinsieht stellt fest dass in den Veträgen immer nur von einem Internetzugang mit "bis zu x Kbit/s" die Rede ist. Was hat es damit nun auf sich? Jeder DSL- oder Kabel-Anschluss ist einzigartig und hat seine eigenen spezifischen Dämpfungswerte und andere Leitungseigenschaften, welche die maximal mögliche Datenübertragungsrate beeinflussen. Da die Provider nun nicht jedem Kunden einen maßgeschneiderten Tarif anbieten können / wollen verkaufen sie eben Standardtarife, in denen keine feste Datenrate garantiert wird, sondern nur ein Bereich von "Null" bis zu dem jeweiligen Maximalwert.

    Es bringt also nichts sich darüber zu beschweren dass DSL 6000 nur mit 3000 Kbit/s läuft, denn man bezahlt auch nur "bis zu 6000", nicht "garantiert 6000". Man kann daran auch nichts ändern ohne die Leitung im Boden auszutauschen, also gebt euch mit dem zufrieden was die Leitung hergibt. Es ist auch kein Kündigungsgrund. Und da die meisten Provider die Kabel der Telekom nutzen hilft auch ein Providerwechsel nicht weiter.

    4. Tatsächlich zu langsam. Was nun?
    Wer nun nach der Überprüfung der drei genannten Punkte tatsächlich zu langsam ins Netz kommt, der möge bitte einen eigenen Thread im passenden Unterforum erstellen. Wie immer bei Threads rund ums Heimnetzwerk sollte eine Übersicht der vorhandenen Netzwerkgeräte und der Verkabelung angegeben werden, am besten als einfache Skizze. Ist nur einer von mehreren PCs im Heimnetz betroffen sollten auch gleich dessen ipconfig-Daten mitgeliefert werden.



    TheDoctor


    Letzte Aktualisierung: 01.06.2008
     
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