1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

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Gewerkschaft der Polizei verteidigt Vorgehen bei Kinder****o-Ermittlungen

Discussion in 'Ihre Meinung zu Artikeln auf pcwelt.de' started by SuziQ, Jan 12, 2007.

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  1. SuziQ

    SuziQ Byte

    Ich verstehe da nicht genau das Problem. In welche Richtung wurde denn da recherchiert? Ich hätte jetzt mal angenommen, die Polizei hat den Server des "Händlers" beschlagnahmt und darauf Daten über Transaktionen zusammen mit Kreditkarten-Nummern gefunden. Aber das wäre einfach, dann bräuchte man nur noch den entsprechenden Inhaber der Karte ermitteln - daran ist nichts illegal.

    Wahrscheinlich waren alle Daten auf dem Händler-Server gelöscht oder verschlüsselt bzw. nicht zugänglich und man hat es von der anderen Richtung aus versucht. Dann hat man wohl auch die Daten von Unbeteiligten mit ausgewertet - dann könnte es problematisch werden.

    Aber wieso holt sich die Polizei dafür nicht einfach im Vorfeld eine Genehmigung bei der Staatsanwaltschaft dafür?
     
  2. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Darüber müssen sich die Ermittler in dem Moment im Klaren sein, in dem sie zu diesem Mittel greifen. Wenn das jetzt angefochten und als unrechtmäßig revidiert wird, hätte nicht nicht so sehr die Mafia gewonnen*, sondern die Exekutive verloren.

    Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel!



    *Die Durchforstung etlicher Millionen Kreditkarten führten zur Auffindung von 300+ Gestörten. Wo lässt sich da eine "Mafia" erkennen? Und die Anbieter und Produzenten sind noch immer nicht ermittelt worden?!?
     
  3. MichaelausP

    MichaelausP Viertel Gigabyte

    Man hat nur bei den Kreditkarten-Firmen nach der bestimmten Summe gesucht, die auf das angegebene Konto überwiesen wurde. Dabei müssen auch Kreditkarten-Transaktionen 'Unbeteiligter/Unschuldiger' überprüft worden sein - sozusagen eine Rasterfahndung. Ob das abgemessen und zulässig war / und ist, halte ich auch für bedenklich!!!

    Der Anbieter der Kinderpoxxxs ist natürlich nicht in Deutschland zu fassen, weil der seine Server im Ausland zu stehen hat ...
     
  4. Thomaszoefelt

    Thomaszoefelt Halbes Megabyte

    Es ist schön zu hören das es den Leuten an den Kragen gehen soll. Aber es ist wirklich der falsche Weg auch Unschuldige Konten zu durchsuchen. Nur weil man glaubt das derjenige mit Kinderponographie handelt. Wenn da mal ein Fehler passiert können schnell auch Unschuldige festgenommen werden.
     
  5. RaBerti1

    RaBerti1 Viertel Gigabyte

    Staatsanwälte dürfen auch nicht einfach alles. Da reicht der simple Hinweis auf "Gefahr im Verzug" nicht aus.

    MfG Raberti
     
  6. Admiral

    Admiral Kbyte

    Wenn man wüsste, das derjenige Schuldig ist, müsste man nicht sein Konto überprüfen, sondern könnte sich gleich an dessen Eigentum (PC) ranmachen und Beweise sicherstellen. Anhand der Konten wurden nicht gleich Leute verhaftet, sondern es wurde eher erst nach dem "Mitgliedsbetrag" gesucht, und dann nach dem Empfänger geschaut.

    Letztendlich werden immer auch Unschuldige verdächtigt. Ich hatte mal den Spass. Nur weil ich an einem Freitag Morgen nicht ausgeschlafen war, und keine Alkoholfahne hatte, stand fest, daß ich unter Drogen steh. Also ab zur Blutabnahme und Gerichtstermin. Dort kam raus, daß ich keinerlei Drogenstoffe im Blut hatte. :baeh:

    Solange die Verdächtigen nicht vor anderen denunziert werden, ist es nicht schlimm, daß man jemanden falsch verdächtigt.
     
  7. Shaghon

    Shaghon Halbes Megabyte

    Um es klarzustellen. Es handelt sich um 300 Leute, die gefaßt wurden. Bei der Fahnundung ergaben sich deutlich mehr Verdachtspersonen, denen man aber nichts eindeutig zuweisen konnte. Das heißt, wem eine Transaktion nicht eindeutig nachgewiesen wurde - der wurde auch nicht von der Polizei besucht. Denn eines kann sich in dieser Aktion niemand erlauben: Auch nur einen Unschuldigen zu verhaften. Und wie es aussieht haben alle wirklich Kinder****os konsumiert.

    Die Vorgehensweise war meiner Ansicht nach ok. Denn es wurde nicht wahllos nach Daten gefragt, sondern sehr genau nach einem recht eingeschränkten Muster gesucht.
    Es mussten sehr viele Punkte auf einen zutreffen, bevor dieser in Verdacht geriet und dann wurde nochmals überprüft ob die Daten stimmen.

    Es geht nicht nur um die etwas mehr als 300 Straftäter - es geht um ca. 3000 Kinder - die dafür leiden mussten - um diesen Menschen ihre Gelüste zu stillen - für billiges Geld. Discountpreise halt. Geiz ist wirklich geil. Es mussten Kinder leiden - und da die Bildquellen schnell altern - muss laufend Nachschub herangeschafft werden. Solchen Menschen muss das Handwerk gelegt werden und notfalls auch mit Mitteln, die in anderen Bereichen nicht eingesetzt werden. Denn die Konsumenten und Anbieter werden immer raffinierter. Das mit den 79,99 als Preis - wird nie nie wieder vorkommen. In Zukunft wird eine Preisrange gesetzt - und die Summen gesplittet. So wird nicht 1x ein Betrag gezahlt sondern 3x ein Teilbetrag in unterschiedlicher Höhe und auf unterschiedliche Konten. Und die Gesamtsumme ist unterschiedlich. Damit ist diese Methode der Fahndung in Zukunft verbrannt. Den Konsumenten ist eines sehr sehr wichtig; Ihre Sicherheit. Dieser Schlag gegen die Internetvertreiber - wird lange wirken. Sehr lange. Tausende von Konsumenten werden zunächst einmal nichts mehr via Internet und Kreditkarte kaufen. Wenn - dann in Zukunft via anonymer Banküberweisung - Geld bar einzahlen. Das hinterläßt keine verfolgbaren Spuren - sofern man nicht so dämlich ist und von seiner Haus-Bank dies erledigt.


    Als Schlimm würde ich empfinden, wenn nun auch andere Bereiche der Internetkrimminalität mittels dieser Methode verfolgt werden würden. Bei illegalen Musikdownloads z.B. oder für die russische MP3-Kaufmöglichkeit. Denn dort entsteht zwar ebenfalls ein Schaden - doch der ist "nur" finanzieller Art und dann auch "nur" ein angenommener - virtueller Schaden. Auch wären es dann nicht 300 oder 3000 - sondern wahrscheinlich 30 000 0der 300 000 Treffer - und bei dieser masse kann es nur zu Fehlern kommen. Hier darf diese Methode nicht zum Einsatz kommen und wird auch nicht - ich kann mir nicht denken, dass Kreditkartenunternehmen - da mitmachen würden. Auf Kunden, die Kinder schänden kann jede Bank verzichten und verzichtet gerne - aber auf alle anderen Kunden - möchte keine Bank verzichten - vor allem bei der Masse an Kunden. Denn diese Klientel hat Geld - viel Geld. Und wenn eine Bank ihre Kunden verrät, dann werden diese Kunden das wohl nicht mehr lange sein.

    Ich finde diese Aktion ok. Sie ist wirkungsvoll und wird eine zeitlang nachwirken. In einem Jahr - aller aller spätestens - ist alles wieder beim Alten. Um den Kindern nachhaltig zu helfen, muss man die Lebensqualität der Menschen weltweit auf das Westniveau bringen - das beinhaltet Recht, GEsetz, Korruption und Lebensstandard. Dann wird es für die Pädos sehr schwer werden an das Gesuchte zu kommen. Vor allem zu Diskcountpreisen. Dann wird es wieder ein - man mag mir diese Worte verzeihen - aber sie drücken es am Besten aus: Zum Exklusiven Hobby für Reiche.
    Und somit wird die Zahl der Nutzer stark sinken und zwangsweise auch die Zahl der Opfer.
     
  8. yokoono

    yokoono Kbyte

    Dass ich es gut finde, wenn der Missbrauch von Kindern unterbunden wird, ist keine Frage. Gleichwohl finde ich es doch etwas seltsam, dass hier Millionen von Kreditkartenabrechnungen (also wohl auch meine) durchsucht worden sind - und ich im Nachhinein noch nicht einmal darüber informiert worden bin.

    Das weckt in mir die Frage: Welche Daten durchforsten die eigentlich noch von mir? Mich würde ja wirklich interessieren, ob und wenn ja was meine Bank so an Daten von mir rausgegeben hat. Vielleicht sollte ich mich ja danach mal erkundigen mittels (modifiziertem) T5F-Antrag
    http://www.schnappmatik.de/TFFFFF/
     
  9. sg69

    sg69 Halbes Megabyte

    NEIN, der Zweck heiligt NICHT die Mittel !

    Bald werden auf gut Glück alle privaten Wohnungen in Deutschland durchsucht, weil in Wohnungen Drogen konsumiert werden könnten, deren An- und Abbau durch Kinderarbeit abgedeckt wird, oder wie ?

    Alles ohne RICHTERLICHEN Beschluss !!!

    Schau Dir mal an, was nun mit den Daten der LKW- Maut passiert. Es wurde hoch und heilig versprochen, diese Daten nur zu Abrechnungszwecken zu verwenden. Im 2. Jahr nach Einführung will niemand mehr was davon wissen und die weitere Verwendung dieser Daten wird geprüft ... und da sollten die Bürger vertrauen in solche Aktionen haben ?

    Und wenn festgestellt wird, dass die Aktion rechtswidrig war ?
    NICHTS wird passieren. Diesen Beamten pisst doch keiner ans Bein.
    Bestes Beispiel: Dr. Helumt Kohl bricht seit mehr als 8 Jahren geltendes Recht ... egal, als ehemaliger politischer Beamter nahezu unantastbar !
     
  10. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Hm, also rein von der technischen Seite, sind meines Erachtens nie persönliche Daten Unbeteiligter "in Augenschein" genommen worden. Dafür waren die Kriterien zu speziell.
     
  11. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Da wird dann also zu klären sein, ob Kreditkartendaten nur einfache Datenbankbestände sind? So, wie man daheim Excel- oder Access-Dateien durchforstet?

    Ich kann mir vorstellen, dass allein das Abgleichen ALLER Kreditkarten in Deutschland mit den Kriterien nicht haltbar sein wird. Auch das ist ein Eindringen in die Privatssphäre.

    Machte das Schule, würde der Datenschutz wirklich aufgehoben. Persönliche finanzielle Angelegenheiten sollten nur dann vom Staat überprüft werden dürfen, wenn gegen einzelne Personen ein konkreter Tatverdacht vorliegt.

    Wir haben hier wieder so einen Fall, wie damals mit der Entführung eines kleinen Jungen, als ein Polizist dem Verdächtigen Gewalt androhte, um den Aufenthaltsort des Kindes zu erfahren. Wobei sogar schon ein konkreter Tatverdacht vorlag. In bester Absicht und menschlich verständlich, aber an der Gesetzeslage vorbei.

    Wenn die Täter nun davonkommen, weil die Exekutive Bockmist verzapft hat, ist das sicher nicht die Schuld der Gerichte, die nun versuchen müssen, wieder Recht und Ordnung in die gesamte Situation hineinzubringen. Die Aussage des Polizeigewerkschafters ist daher IMHO eine Frechheit. Die Suppe dürfen wieder mal andere auslöffeln, die - so oder so - nur verlieren können.
     
  12. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Solange kein Bezug zu einer Person hergestellt wird: ja. Wie gesagt, meine Aussage betrifft diesen konkreten Fall. Nenne mir doch mal eine weitere Personengruppe, die die Suchkriterien der Abfrage erfüllen würde (gut, eine fällt mir ein, die hätte aber ein Eigeninteresse an der Aufklärung).
     
  13. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Geschah doch: die Datenbestände jedes einzelnen Kredikartenbesitzers wurden mittels der Suchkritererien durchleuchtet. Juristisch spielt es wohl keine Rolle, ob das anonym, vor den Augen der Weltöffentlichkeit oder im Beisein und mit Wissen des Betroffenen geschah. Allein die Tatsache des Durchsuchens war ggf. nicht nach Recht und Gesetz. Und wenn das so war, können die Täter sich möglicherweise auf Formfehler berufen und trotz der Sicherstellung von - dann seitens der Staatsanwaltschaft zu Unrecht erworbenen - Beweismitteln straffrei ausgehen. Wäre ausgesprochen bitter!
     
  14. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Nein. Es wurde alle Kreditkartentransaktionen durchsucht und erst bei einem "Treffer" der Karteninhaber ermittelt. Mit meinem Kontoauszug kannst du ja auch nichts anfangen, wenn du den Namen hinter der Kontonummer nicht kennst. Wenn die Suche abgeschlossen ist, ist sie abgeschlossen und außer den "Treffern" bleibt keinerlei Spur an den durchsuchten Transaktionen. Was ich viel bedenklicher finde sind Dinge wie Gendateien oder biometrische Daten auf Ausweisen.
     
  15. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Was ist das anderes als das, was ich schrieb? :grübel:

    Wen ginge Dein Kontoauszug etwas an, selbst wenn Du selbst im Dunkeln bliebest? Läßt Du Dir am Auszugautomaten über die Schulter gucken, selbst wenn Du weißt, dass der/die Dich nicht kennt?

    Volle Zustimmung, aber das, was da im Vorfeld immer wieder versucht wird, bricht überhaupt erst das Eis dazu auf. Die "Kreditkartenrasterfahndung" fand erstmals in dieser Form statt. Warum nicht schon früher? Wäre technisch machbar gewesen.
    Also ein Versuchsballon - mal sehen, wie weit man gehen kann. Ist ja praktischerweise gerade politisch konform und gewollt. Wehret den Anfängen!
    :dafür:
     
  16. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Nochmal: mit den veröffentlichen Kriterien ist es unmöglich, dass ein Unbeteiligter hätte gefunden werden können. Zudem besteht wohl kein Zweifel, dass alle ermittelten Personen schuldig sind (bis auf oben angedeutete Ausnahme - wer die Gruppe benennen kann, hat dann auch die Problematik verstanden :D ).

    ??? - wenn derjenige in dem Moment, wo ich den Papierstapel aus dem Automaten nehme, irgendwas erkennen kann -> Respekt.

    Vermutlich gab es keinen Fall, wo die Suchkriterien diese Eindeutigkeit hatten. Ansonsten riecht die Diskussion schon wieder sehr nach Verschwörungstheorie.... - deswegen klink ich mich aus.
     
  17. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Uuups, das war sicher nicht meine Absicht. Aber gut, einfach mal die Untersuchungsergebnisse abwarten und das Beste hoffen. Vielleicht findet sich ja noch ein Paragraph, den bislang niemand auf der Pfanne hat und der dann Licht ins Dunkel bringt.

    Rechtsgelehrte an die Front! :D
     
  18. wolfgang.r

    wolfgang.r Byte

    natürlich kann man da als Unbeteiligter ganz schnell Probleme bekommen. Das ist mir passiert: ich ließ bei einer im nachhinein als kriminell erkannten britischen Organisation eine EU-Domain registrieren, gegen Gebühr, bezahlt mit Master-Card. Die Transaktion kam nicht zustande, die Sache war schnell erledigt. Eigentlich nichts ungewöhnliches. Nach zwei Monaten wurden aus USA Abo-Gebühren von P****-Anbietern gebucht, insgesamt 5 unterschiedliche Abrechnungsfirmen buchten munter verschiedene Beträge ab - zu meinem Glück wohl nicht genau den Betrag, nach dem die Kripo im beschriebenen Fall gesucht hat. Natürlich bekam ich alles zurück. Die Kreditkartenfirma ließ die Karte sperren und stellte ganz schnell eine neue aus - mehr könne man da nicht tun. Bei der Unmenge von gestohlenen Daten allein in USA ist das Verfahren sehr wohl geeignet, völlig Unbeteiligte ganz schön in´s Schwitzen zu bringen!!
     
  19. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    So wie du den Fall darstellst nur, wenn die Kreditkartenbude ihre Arbeit nicht anständig gemacht hätte - denn dort ist bekannt, dass die Transaktion durch gestohlene Daten erfolgt sind.
     
  20. wolfgang.r

    wolfgang.r Byte

    Zum Glück konnte ich mein Kreditkartenkonto zu der Zeit online verwalten - so hab ich das sofort gemerkt. Meine jetzige Bank schickt Abrechnungen in Papier. Da kann es schon mal 5 Wochen dauern, bis man merkt, dass da was nicht in Ordnung war - Zeit genug, dass man in Ermittlungen gerät...
     
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