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Heft 3/2015, ab Seite 44 - DSL, LTE & Co: Netzstatus 2015

Discussion in 'Heft: Fragen zur aktuellen PC-WELT' started by Kantiran, Feb 22, 2015.

Thread Status:
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  1. Kantiran

    Kantiran Kbyte

    Einen größeren Unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

    Richtiger und technisch korrekt:
    1.) Die Provider ohne eigenes Telefonleitungsnetz (Vodafone, O2, 1&1, congstar usw. usw.) unterhalten keine DSL-Gegenstellen sondern Backbones, die u. a. die dynamische IP-Adresse vergeben. Sie sind des weiteren auf Gedeih und Verderb auf die HVT/DSLAMs der Telekom angewiesen, in denen (zur Realisierung der TALs) entweder Kollokationstechnik ihrer Technologiepartner wie QSC, Telefonica usw. eingebaut ist (an denen aber nur ein Telekom Techniker schalten darf) und die vorhandene daran zu erkennen ist, dass von den DSL-/ADSL2-Kunden keine Zusatzgebühr (1&1 als Fernanschaltungsgebühr, congstar als Regio-Tarif usw.) zu berappen ist.
    Bei für DSL- bzw. ADSL2-Anschlüssen anfallender Zusatzgebühr sind die besagten Telekom Mitbewerber für die Realisierung ihrer TALs auf die Telekom eigene Technik (BSAs) in den Telekom DSL-Gegenstellen angewiesen, wofür ihnen die Telekom eine höhere Technikmiete abverlangt. Für die VDSL-Tarife werden keine Zusatzgebühren berechnet.

    2.) Leitungslänge bei DSL-/ADSL2-Schaltung:
    Mit Leitungslänge (auch „letzte Meile“ genannt) ist
    gemeint.

    3.) Leitungslänge bei VDSL-Schaltung (als FTTC realisiert):
    Hier ist mit „Leitungslänge (die tatsächliche, sprich: die "sogenannte letzte Meile")
    Auch hier müssen sich die Provider ohne eigenes Leitungsnetz (siehe oben) zur Vermarktung ihrer VDSL-Tarife (als TAL) nicht nur die „letzte Meile“ sondern auch das Glasfasernetz des Leitungs- und Glasfasernetzinhabers (i. d. R. Telekom) anmieten.
    Auch für VDSL gilt: Je länger die „kupferaderne letzte Meile“ des Anschlussinhabers, umso weniger VDSL-Bandbreitengeschwindigkeit kann ihm „leitungstechnisch bedingt“ geschaltet werden.

    Sorry, das ist nur die halbe Wahrheit. Störungen (beispielsweise als Signal-/Rauschabstand, Übersprechen bekannt) können auch auf kurzer (echter) Leitungslänge vorhanden sein. Es kommt nämlich auch darauf an, wie das örtliche Telefonleitungsnetz verlegt wurde und, ob in unmittelbarer Nähe weitere Leitungen (Stromleitung usw.) verlaufen. In vielen Ortsnetzen stammt das Telefonleitungsnetz aus Deutsche Bundespost Zeiten – und damals hat niemand daran gedacht, dass in Zukunft über die Kupferadern mehr als nur Telefonieren möglich ist.

    Ebenfalls nur die halbe Wahrheit. Was ist denn mit dem ländlichen Raum? Der scheint für den Artikelverfasser wohl nicht zu existieren.
    Ich wohne weder in der Stadt noch in einem Stadtteil - dennoch haben wir unseren eigenen Telefon-Hauptverteiler (eine vollwertige Hauptvermittlungsstelle). Woran liegt es? Weil wir eine eigene Ortsnetzvorwahl haben. Ergo existiert in Deutschland für jede Ortsnetzvorwahl auch mindestens ein Telefon-Hauptverteiler mit ADSL-/ADSL(2+)-Technik, der i. d. R. für von Außen ankommende und nach Außen abgehende Verbindungen ans Telekom eigene Glasfaserleitungsnetz angebunden ist.

    Die halbe Wahrheit. Tatsächlich wird dafür ein breites Multifunktionsgehäuse (mit enthaltener, aktiver Glasfasertechnik) in Nähe des örtlichen Hauptkabelverzweigers des kupferadernen Telefonleitungsnetzes gesetzt.
    Am Outdoor/DSLAM (mit aktiver Glasfasertechnik) kommt die im Ortsnetz als FTTC verlegte Glasfaserleitung an, die mittels spezieller Verbindungstechnik mit dem kupferadernen Telefonanschlusskabel der auf VDSL zu schaltenden Kunden verbunden wird.
    Da technisch bedingter Zugriff auf den KvZ erforderlich ist, darf hieran auch nur ein Telekom Techniker die Verbindungen schalten, der auch zum Mitbewerber Kunden geht um dort die erfolgte VDSL-Schaltung zu prüfen und, falls erforderlich, die TAE-Dose setzt, aber nicht die von ihr zum APL zu verlaufende "Inhouse Telefonanschlussleitung" verlegt.

    Falsch. Nicht „in die..“, sondern „unmittelbar neben die örtlichen Hauptkabelverzweiger“, weil:
    A) Die vorhanden KvZs (i. d. R. eintürige Multifunktionsgehäuse) keinen Platz für den Einbau von aktiver Glasfasertechnik (Schaltverteiler, Stromversorgung usw.) besitzen

    B) Die i. d. R. mit passivem Schaltverteiler versehenen Multifunktionsgehäuse (KvZs) keine Be- und Entlüftung für die aktive Glasfasertechnik besitzen

    C) Die Telekom als Eigentümer der örtlichen KvZs den Mitbewerbern mit eigenem Glasfasernetz (meist als FTTC) keinen Zugang zu den KvZs gewährt, sprich: VDSL-Schaltungen bzw. Verbindungen vom Outdoor/DSLAM zum mit dem kupferadernen Telefonleitungsnetz verbunden KvZ darf nur ein Telekom Techniker durchführen.
    Daher stehen die gegenüber den KvZs breiteren Multifunktionsgehäuse mit enthaltener Gasfasertechnik (mit Outdoor/DSLAMs) auch unmittelbar neben den örtlichen Hauptkabelverzweigern (zu erkennen an ihren Sockeln ohne Lüftungsöffnungen) An diesen ist das örtliche, kupferaderne Verzweigerkabel angeschlossen, das zu den einzelnen Haushalten (zum jeweiligen APL) führt.

    Es müssen auch nicht ALLE Kabelverzweiger aufgerüstet werden. Warum nicht siehe oben.
    Die schleppende Vectoring Realisierung hat auch noch einen ganz anderen Grund:
    Um in den für Vectoring geeigneten Ortsnetzen (also alle, in denen auch jetzt schon VDSL möglich ist) die dafür nötigen Frequenzen frei zu bekommen, muss die Telekom deren analoge- und ISDN-Festnetzanschlüsse auf IP-Basierend umstellen, was die Telekom für alle ihre Festnetzanschlüsse bis Ende 2018 realisiert haben will.
    Wie sie es allerdings bei reinen Festnetzanschlüssen ohne Internet oder in Ortsnetzen, deren DSL-Bandbreitengeschwindigkeiten kleiner 3.000 kBit/s beträgt, realisieren will, wissen wohl nur die Götter.
    Was wird aus den aufs Festnetz angewiesene "Notrufanschlüsse", die teilweise an IP-Basierenden- bzw. VoIP-Anschlüssen noch nicht so funktionieren, wie sie es laut den Providern mit Komplett-Anschlüssen tun sollen.

    Richtig. Da sich die Telekom besonders im ländlichen Raum i. d. R. nicht dazu bereit erklärt (angeblich zu großer Investitionsaufwand der nicht Refinanziert werden kann), wenden sich viele Gemeindeverwaltungen an örtlich tätige Glasfasernetzbetreiber (wie in unserer Verbandsgemeinde geschehen), die dann (nach Absprache mit der Telekom) nicht nur die Glasfaserleitungen (als FTTC) verlegen, sondern auch in Nähe der örtlichen Telekom KvZs ihre Outdoor/DSLAMs Kästen setzen, in dem die für den jeweiligen Ort gedachte Glasfaserleitung ankommt.
    Logisch, dass die anderen Telekom Mitbewerber wie beispielsweise congstar, Vodafone, O2 usw. keinen Zugang zu diesem „nicht der Telekom gehörenden“ Glasfaserleitungsnetz erhalten, sprich: die an VDSL interessierten Bewohner müssen sich an den örtlichen Glasfasernetzbetreiber wenden und mit den Tarifen klar kommen, die er ihnen anbieten wird.
    In anderen ländlichen Ortsnetzen ist die Telekom nur dann am Aufbau eines Glasfasernetzes (als FTTC) bereit, wenn sich die betreffenden Gemeinden an den Kosten beteiligt – wie kürzlich für die Stadtteile einer in Nähe befindlichen Kleinstadt geschehen. Nachteil für die an VDSL interessierten Stadtteilbewohner: In den ersten zwei Jahren können sie sich auf Grund der von der Telekom auferlegten Investitionssperre nur an die Telekom wenden – den Telekom Mitbewerbern wird der Zugang zum Telekom eigenen Glasfasernetz erst einmal verwährt.

    Damit befindet sich der Verfasser ganz gewaltig auf dem Holzweg. Warum siehe direkt oben.

    A) Sie sind keine echten Konkurrenten sondern Mitbewerber ohne eigenes VDSL-Leitungsnetz, deren Technologiepartner u. a. die Telekom ist.
    Von „mitnutzen“ kann keine Rede sein – sie müssen sich das Leitungsnetz und oft auch die Technik der Telekom anmieten, wofür sie erhebliche Miet- und Technikerkosten an die Telekom abdrücken müssen.

    B) Es fehlt der Provider congstar (der Telekom Billigstableger), der sich obwohl zum Telekom Konzern gehörend, ebenfalls das Telekom VDSL-Netz und deren Technik anmieten muss.
     
    Last edited: Feb 22, 2015
  2. chipchap

    chipchap Ganzes Gigabyte

    @ TO: glaubst Du wirklich noch, daß sich jemand diesen Roman reinzieht?

    Aber zwei Sachen sind mir aufgestoßen:
    Und das ist Recht so.
    Die "Mieter" waren nämlich zu faul, dämlich, inaktiv, ... sich seit dem Fall des Netzmonopols ein eigenes Netz aufzubauen.
    Wo sind die "O2"-Verteilerkästen?

    Sie hatten jahrzehntelang Zeit.

    Und wo sind denn die "Vodafone"-, "o2"-, ... Techniker?
    Wer hat sie denn wann und wo ausgebildet?

    Das Schmarotzergefolge hat sich doch nur auf die Leitungen gestürzt und genüßlich auf die Telekom geschimpft ohne jegliches eigenes Zutun.

    Nur die Kabelanbieter stechen hier raus und die bieten auch schnelle Technik an zur Zeit.

    Das ist der finanztechnische Vorwand, um wenigstens nach außen als selbständig dazustehen.
     
  3. Walkmen

    Walkmen Byte

    Ist das Telekomnetz nicht auch damals von der Post abgekauft worden und garnicht auf Kosten der Telekom gebaut worden?
     
  4. Kantiran

    Kantiran Kbyte

    "Auf Kosten der Telekom?" Damals wohl eher auf unser aller (Steuer)Kosten.
    Zum Verständnis (Postreformen mit Änderung der Zuständigkeiten fürs Festnetz usw. usw.) schaue mal hier.

    Um auf die Anmerkungen eines anderen einzugehen:
    Nein, die damals (vor der Entbündelung) erstmals aufgetauchten Telekom Mitbewerber (damals lediglich mit Onlinetarifen - ohne DSL und Telefonanschluss) waren weder zu faul, noch zu dämlich, noch zu inaktiv usw. sondern im Gegenteil: Besonders schlau.

    Außerdem wird vom anderen auf die Falschen eingeschlagen. Kein Wunder: Besitzt der andere doch eher recht wenig Hintergrund- und Fachwissen.

    Warum "die Falschen?" Wer hat wohl für die Entbündelung gesorgt? Die Regulierungsverfügung der Bundesnetzagentur (2006) und der Regulierungsrahmen der Europäischen Union. Wer hat die Umsetzung bis in den Sommer 2008 verzögert? Die Deutsche Telekom.

    Glaubt der andere tatsächlich, dass die Bürgerschaft damit einverstanden gewesen wäre, wenn die Telekom Mitbewerber zum Aufbau eigener Netze die Straßen und Wege quer durchs Land aufgerissen hätten?

    Glaubt der andere wirklich, dass deren Interessenten deren dadurch entstandenen teuren Anschlusskosten (weil ja deren Kabel auch irgend wie in die Häuser müssen, sprich, die Höfe, Gehwege usw. aufgerissen werden müssen) tragen würden?

    Man stelle sich nur vor, wenn es nach dem anderen gegangen wäre, jeder Telekom Mitbewerber müsste heute für seine Kunden eigene Kabel bis ins Haus verlegen.

    Alle Nutzer von an Leitungen gebundenen Internetanschlüssen sollten froh darüber sein, dass die Telekom Mitbewerber gemäß Auflage der Bundesnetzagentur auf das bestehende Telefonleitungsnetz und auch auf das von der Telekom verlegte Glasfasernetz zurückgreifen dürfen.

    Glaubt der andere wirklich, dass die Telekom Mitbewerber ihre Produkte dann kostengünstiger als die Telekom anbieten könnten?

    Glaubt der andere wirklich, dass Kabeldeutschland, Unitymedia/KabelBW durch das erst teure Verlegen eines eigenen Kabelnetzes ihre Produkte ebenfalls so günstig anbieten könnten wie jetzt, wenn sie sich das ursprünglich von der Deutschen Bundespost bzw. später der Deutschen Telekom AG aufgebaute Kabelnetz nicht untereinander aufgeteilt hätten? Warum geschah das? Siehe hier bei "Ausbau und Anschlussdichte" (letzter Absatz).
     
    Last edited: Feb 24, 2015
  5. chipchap

    chipchap Ganzes Gigabyte

    Ich habe die Telekom gelobt, falls das nicht so rübergekommen ist. ;)
    Seit Jahrzehnten bin ich zufriedener Kunde der Telekom.
    Mit den Billigböllern gab es nur Ärger:
    - falsche Tarife im Vertrag,
    - zugesicherte Leistungen nicht erbracht,
    - indiskutable Surfsticks, ... .

    Meine Telefonanlage hatte vor Jahren einen Blitzschaden.
    Sie wurde innerhalb einer Woche getauscht mit Vorlieferung und kostenfreiem Support.
    Und das 7 Jahre nach dem Kauf!

    P.S.: Kabel Deutschland HAT die Gehwege aufgerissen und tut es heute noch.
     
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