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no milk today...

Discussion in 'Smalltalk' started by Winnie The Pooh, Jul 31, 2007.

Thread Status:
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  1. steppl

    steppl Halbes Gigabyte

    Verstehen ja, akzeptieren nein.
    Wir beide haben es auf uns genommen. Warum sollte ich jemandem diese "Bequemlichkeit" finanzieren? Hat jemand gesagt, das Leben sei ein Wunschkonzert?
     
  2. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    Sorry, aber das ist völliger Unsinn.
    So einfach lassen sich Menschen eben nicht verpflanzen.
    Die Zeit der Nomaden ist vorbei, zumindest in unseren Breitengraden.
    Außerdem: Man lebt nicht um zu arbeiten, man arbeitet um zu leben.
    Was soll das wohl für ein Leben sein, wenn jemand völlig unglücklich in einem fremden Land leben muß nur um der Arbeit willen?
    Wie wird es dann wohl mit der Leistungsfähigkeit derjenigen aussehen?

    Viele sind in Vereinen, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder wo auch immer aktiv und die sollen dann einfach alles hinschmeißen?

    Also immer schön auf dem Teppich bleiben und nicht jeden Arbeitslosen quer über den Globus schicken, nur damit er der Staatskasse und den lieben Mitbürgern nicht mehr zu Last fällt.

    Und noch etwas: Solange ich arbeite sorge ich mit meinen Beiträgen dafür, dass andere die, aus welchen Gründen auch immer, arbeitslos sind nicht vor die Hunde gehen. Wenn ich dann selbst keinen Job mehr habe soll ich mich so schnell wie möglich vom Acker machen! Das kann es nun wirklich nicht sein.

    Mfg
     
  3. ulfu

    ulfu Kbyte

    Dem sachlichen Teil der Aussage kann ich mich voll und ganz anschließen.

    Ulfu
     
  4. Crow1985

    Crow1985 Ganzes Gigabyte

    Ich find an seiner Aussage alles sachlich, da kommt das Solidaritätsprinzip zum tragen;).
     
  5. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... die solidargemeinschaft hat bisher funktioniert, nur inzwischen bedient sich jeder selbst aus diesem topf. beim staat angefangen und und und....

    der heutigen nehmermentalität hält so ein system nicht mehr stand.
    und die, für den dieser topf eigentlich sein sollte, die werden dann auch noch für diese misere verantwortlich gemacht.
     
  6. steppl

    steppl Halbes Gigabyte

    Nein, es ist meine Meinung und die des Gesetzgebers und die eines sehr großen Teils der Bevölkerung.

    Die Zeiten sind eben nicht vorbei, siehst du doch.

    Ooch, die ärmsten. Sag das mal den tausenden, jämmerlich vor Gibraltar aubsaufenden Flüchtlingen. Nette Ansichten hast du, ich wünschte, ich könnte mir das leisten. :mad:

    Ich zumindest mache meinen Job sehr ordentlich.

    Auch woanders gibts ne Feuerwehr und einen Fußballverein. Und stell' dir vor: die Menschen hier sind sogar nett! Und dem deutschen Gen-Pool tut ein wenig Durchmischung auch gut. Ich habe nirgends in Deutschland so hübsche Frauen in einer so hohen Konzentration gesehen. :D

    Das ist ja wohl die Höhe. Da kommt also ein Stellenverweigerer und sagt: "ich will aber in meiner Straße wohnen bleiben, meine Stammkneipe möchte ich auch nicht wechseln. Steppl, mach' gefälligst mal deinen Geldbeutel auf, du Bonze."
    Super, ohne mich. Wenn das so weitergeht, gibts für mich nur eins: selbstständig machen, Steuern Zahlen und den Rest selbst verprassen, ohne Sozialbeiträge.
    Und wer redet denn von "quer über den Globus"? Ins nächste Bundesland fahren mitunter sogar Busse.

    Ich auch, ich stehe grundsätzlich hinter unserem Sozialsystem.

    Nicht "so schnell wie möglich". Aber wenn die Erkenntnis reift, dass im Umkreis von 100 km um dein Sofa nun wirklich kein Geld mehr zu verdienen ist, erwartet die Gesellschaft das von dir.

    Du darfst gerne bei deiner Meinung bleiben. Aber bedenke: die, die deine Bequemlichkeit finanzieren, sind Wähler. ;)


    EDIT:
    Sehr richtig.
     
  7. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    @ steppl

    Na gut, wenn du schon am Ausmisten bist dann hätte ich noch was für dich:

    - Alle Pflegebedürftigen abschieben: das spart die Pflegeversicherung
    - Alle Suchtkranken (Alkohol, Zigaretten, etc.) des Landes verweisen: Dadurch kann der Krankenversicherungsbeitrag gesenkt werden.
    - Ganz Ostdeutschland an die Chinesen verkaufen: Damit würde der Soli-Zuschlag wegfallen.

    Wär doch bestimmt in deinem Sinne, das würde dir wieder Geld ins Portemonnaie spülen.

    Übrigens halte ich es für eine absolute Frechheit von "Bequemlichkeit" zu sprechen, wenn Arbeitgeber Deutschland-weit nicht bereit sind, über 50jährige überhaupt einzustellen.

    Weitere Kommentare zu deinen Ansichten spar ich mir.
     
  8. steppl

    steppl Halbes Gigabyte

    Du wirst unfair und polemisch. Du liest das, was dir in deine Argumentation passt, den Rest ignorierst du.
    Ich habe oben schon geschrieben, dass mir durchaus klar ist, dass geschätzten 50 % nicht zu helfen ist, da zu alt, zu gering qualifiziert, körperliche Defizite, halt schwer bis nicht vermittelbar.
    Und ich habe im letzten Beitrag ausdrücklich nochmal geschrieben, dass ich hinter dem Sozialsystem stehe, aber auch dem Beitrag von hans zugestimmt, was gewisse Menschen mit Nehmermentalität betrifft.
    DIE sind asozial, weil sie sich nicht an die Spielregeln halten. ICH bin sozial, ich trage meinen Teil bei (Geldbeutel auf), stehe dazu (auch NOCH mit meiner Wählerstimme). ICH spende jährlich 500 Euro an ein Patenkind in Osteuropa.
    Ich lasse mir von dir nicht vorwerfen, ich sei unmenschlich und asozial.

    Es war nie die Rede von der Hilfe für Kranke, nie vom Soli-Zuschlag. Nie von ALLEN Arbeitslosen. Diese Art der Diskussion ist reine POLEMIK.
     
  9. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    @ steppl

    Deiner Meinung nach sollte es doch so ablaufen:

    a) Arbeitsuche in der näheren Umgebung
    b) Arbeitsuche im eigenen Bundesland
    c) Arbeitsuche in den anderen Bundesländern
    d) Arbeitsuche im Ausland

    Was denkst du wieviele Arbeitswillige über 50 dann bei d) landen werden?

    Du unterstellst den meisten Arbeitsuchenden "Bequemlichkeit", wie kannst du mir dann den Umstand erklären, dass in den neuen Bundesländern die Bevölkerungszahlen in den Keller gehen?

    Es gibt genügend Leute die absolut kein Problem damit haben in der Fremde zu arbeiten aber genauso gut gibt es die anderen die sich in der Heimat einiges aufgebaut haben, die vielleicht Angehörige haben um die sie sich kümmern müssen, die einfach nicht flexibel sein können auch wenn sie es wollten.
    Diese Leute dürfen weder gegängelt noch diskrediert werden, ihnen darf keine "Bequemlichkeit" unterstellt werden, denen muss im eigenen Land geholfen werden auch wenn es den Helfenden noch so unangenehm ist.

    Und nochmal: Ich spreche von Menschen die a) arbeitswillig, b) keine Sozialschmarotzer und c) in der Gesellschaft chancenlos sind.

    P. S.: Du solltest dir mal Artikel 12 des Grundgesetzes zu Gemüte führen.
     
  10. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Steppl, in weiten Teilen stimme ich mit Deinen Ansichten überein, aber was die Flexibilität angeht: warum haben wir dann immer noch Raumordnungs- und Gebietsentwicklungspläne, wenn der Ausverkauf ganzer Regionen an Arbeitskräften bereits beschlossene Sache ist.

    Solche Methoden funktionieren deshalb in Afrika, weil die Menschen nahezu komplett unentwickelte Räume verlassen.

    In Mitteleuropa würde so etwas im Infrastrukturdesaster enden. Wo niemand mehr wohnt, arbeitet und Werte erwirtschaftet: wozu sollte man dort in Straßen, Brücken, Elektrizität, ÖPNV etc. investieren. Da genügen dann Transitbedingungen. Nur: was ist, wenn diese Regionen nach Jahrzehnten unter geänderten Wirtschaftsbedingungen wieder interessant werden? Sie müssten vollkommen neu aufgebaut werden.

    Ich habe 16 Jahre in einer scheußlichen Großstadt gewohnt und es gehasst. Jetzt lebe ich seit vier Jahren wieder in meinem Geburtsort und habe von hier aus via Esbjerg bereits ein Jahr lang 70km westlich von Sylt gejobbt. Das war der geilste Job, den ich je hatte (Hobby zum Beruf). Nur wohnen möchte ich in den Wogen dann auch wieder nicht... :D

    Wenn pendeln klappt, meinetwegen 100km nach Hamburg runter oder Kolding hoch: jederzeit. Aber nie wieder weg aus meiner Heimatregion! :no:
     
  11. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    steppl, Du hast Recht!
     
  12. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    ... aber der Rentenversicherungsbeitrag muss dann deutlich höher werden! Hast Du Dir schon mal überlegt, warum private Krankenversicherer von Rauchern keine höheren Beiträge verlangen (wozu sie gesetzlich berechtigt wären)? Weil die Raucher während einer kurzen Zeit zwar recht teuer sind, aber die Kosten für langwierige Behandlungen überdurchschnittlich alter Menschen nicht in Anspruch nehmen.
     
  13. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Ich war nun über 30 Stunden raus. Eben habe ich so die letzten Beiträge überflogen und will nicht auf jeden einzelnen Beitrag eingehen, aber eine kurze Zusammenfassung meiner Gedanken erlaube ich mir.

    Ich gönne jedem seine Fruchtzwerge, sein Bier, seine Zigaretten. Es ging darum, dass es hieß, der h IV Empfänger könne sich nun keine Milch mehr leisten. Darauf meinte ich, dass ich gerade bei sozial schwachen Familien solche Dinge wie Fruchtzwerge sehe und dass es auch "normaler" Joghurt tut. Es ging um den Milchpreis, der auch nach der Erhöhung in Deutschland zu den günstigsten in Europa gehört.


    Kleinbetriebe als Klitschen zu bezeichnen ist eine Frechheit und Diskriminierung, dass diese Betriebe nicht ausbildungsfähig sind, ebenso. Ich kenne genügend Handwerksbetriebe, die zu den Kleinstbetrieben zählen und ständig einen Lehrling in der Ausbildung haben.


    Was das Reisen und "Brücken hinter sich abbrechen" betrifft. Es ist jedem der arbeitsfähig ist zuzumuten, in einem anderem Bundesland oder im benachbarten Ausland zu arbeiten, dafür muss man keine Brücken abbrechen. Wer unbedingt an alter stelle wohnen bleiben will, der mietet sich halt ein Zimmer oder wohnt die Woche über im Wohnwagen und fährt am Wochenende nach Hause, das Ganze nennt man Wochenendbeziehung.

    Aber auch woanders neue Kontakte aufbauen ist mit einem bisschen gutem Willen möglich. Meine Heimat war immer dort, wo ich wohnte und mich wohl fühlte, nicht dort, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Wenn eine Familie intakt ist, hält sie sowohl eine Wochenendbeziehung aus, als auch einen Umzug in die "Fremde". gerade mit einer Familie ist es noch leichter.

    Gerade jungen Leuten tut die Erfahrung in ganz anderen Gebieten zu arbeiten und zu leben ganz gut. Sie lernen andere Sitten, Gebräuche und Arbeitstechniken kennen, sie werden Weitsichtiger und offener, sie schauen einfach über den Tellerrand hinaus. Mir tun in unserem Dorf viele Leute irgendwie Leid, die, außer im Urlaub, nie aus der gewohnten Umgebung raus gekommen sind. Der Urlaub fand dann auch noch wohlbehütet über einen Reiseunternehmer statt.

    Zum Thema Preistreiberei:
    Davon kann in Deutschland, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, eigentlich keine rede sein, dafür ist die Konkurrenz zu stark. Wenn die Milch- oder Brotpreise tatsächlich überteuert sein sollten, dann passiert es ganz schnell, dass irgendein Discounter untendurch schießt. Es ist tatsächlich so, dass Lebensmittel in Deutschland immer noch extrem günstig sind.

    Und wenn ich Betriebe, die "an der Preisschraube drehen" in die Pflicht nehmen will, dann muss ich auch die Arbeitnehmer, die an der Preisschraube drehen, in die Pflicht nehmen. Das gibt es nicht? Das gibt es sehr wohl. Ein Arbeitnehmer, der bei in einem anderen betrieb einen Euro mehr verdienen könnte, geht zu seinem Chef und sagt: "Im Betrieb XY kann ich einen Euro mehr bekommen, wenn ich den auch hier bekomme, dann bleibe ich, sonst kündige ich." Irgendwie dreht der auch an die Preisschraube.

    Ach, ich vergaß, das ist ja was ganz anderes, dass ist ja ein armer, ausgebeuteter Arbeitnehmer, der Buhmann ist ja der Unternehmer, der dann noch die Frechheit besitzt, den höheren Lohn an den Endverbraucher weiterzugeben.

    Aber, es ging um Milch und Milchpreise und die werden, solange die Preise von Angebot und Nachfrage bestimmt werden, bezahlbar bleiben. Das schlimmste wären Preisverordnungen durch die Regierung. Die Preise bestimmt der Staat, nämlich wir, durch unser Kaufverhalten.
     
  14. steppl

    steppl Halbes Gigabyte

    Zu d) würde ich niemals jemanden per Gesetz verpflichten. a) bis c) ist aber doch was selbstverständliches. Muss man wirklich jemand dazu "zwingen"? Das ist doch armselig. Ich könnte meiner Tochter und meiner Frau nicht mehr in die Augen sehen, wenn ich vor lauter Bequemlichkeit eine Hartz4-Karriere anstreben würde.

    Nicht den meisten, das legst du mir hier laufend in den Mund, und das finde ich mies von dir.



    Erstere: Arbeit/Betrieb kanns ja nicht sein, was dann? Ein Haus? Bitter. Aber soll das jetzt die Allgemeinheit finanzieren? Von denen, die Angehörige zu pflegen haben, spreche ich auch nicht, da ist der Staat gefordert.

    Fein, und die anderen? Wie würdest du die behandeln? Allmählich kommen wir doch zusammen.


    Ich meine, dass das eine das andere nicht ausschließt. Der Arbeitslose sollte nicht untätig herumsitzen und auf Subventionen für sein Dorf warten, die vielleicht in 5 oder 10 Jahren greifen.

    Ich freue mich für dich, wenn das klappt.
    ich bin mit 20 nach Berlin, für 6 Jahre. Meine Tochter ist dort geboren, ich hatte einen großen Bekanntenkreis und fühlte mich wohl. Danach folgten 11 Jahre in meiner Heimat, schönste Landschaft der Welt. Aber so richtig froh war ich nicht, weil mir klar wurde, mir könnte es materiell viel besser gehen, wenn ich wieder gehe.
    Klar habe ich manchmal (so 5mal im Jahr) Heimweh. Ein Haus kostet in meiner Heimat ein Taschengeld, ein Bruchteil vom Preis hier.
    Aber das nachhauseziehen muss ich wohl um das ein oder andere Jahrzehnt verschieben, denn unterm Strich ist mein größter Traum, möglichst oft viel von der Welt zu ehen. Und das kann ich mir nur hier leisten.
    Meine Ex-Firma hat mir vor 4 Monaten ein Angebot gemacht, zwar 12.000 Euro mehr als ich damals verdiente, aber keinen Firmenwagen und doch noch 10.000 Euro unter dem hiesigen Gehalt. Und da dachte ich mir: och, die Leute hier sind doch auch sehr, sehr nett. Nur die Terasse mit Garten fehlt noch zu meinem Glück.

    Was das alles mit Butter zu tun hat? :grübel: :D
     
  15. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Wenn man, wie ich, in Finnland lebt, empfindet man die Diskussionen in Deutschland über "Preistreiberei" und "Abzocke" als fast unerträgliches Gejammer. Man wünscht den Leuten ein paar Monate hier im Land, damit sie sich an normale Preise gewöhnen. Ich empfinde die Preise hier als normal, weil ich weiß, dass die Gewerkschaften hier im Land verhindern, dass Lidl und Co ihre Angestellten ausbeuten, und das hat natürlich zur Folge, dass die Preise höher sind.
     
  16. Winnie The Pooh

    Winnie The Pooh Viertel Gigabyte

    Tut mir leid, EBehrmann, das war völlig am Thema vorbei.

    Es geht (mir zumindest) um folgendes: die Regelsätze von ALGII/Sozialgeld wurden aufgrund eines Warenkorbes festgelegt, der die Lebensmittel für eine bescheidene Lebensführung beinhaltet. Die Preise dieses Warenkorbes sind auf dem Stand von 2003, galten zunächst für die Sozialhilfe und wurden dann 2004 in die Berechnung des Eckregelsatzes für ALGII/Sozialgeld übernommen. (Dazu wurden - nivelliert - die einmaligen Leistungen der Sozialämter (Kleidergeld u.ä.) auf diesen monatlichen Warenkorb aufgeschlagen - nur deshalb sind die Regelsätze für das ALGII höher als früher die Sozialhilfe. Dafür interessiert es aber keinen mehr, wenn in einer ALGII-Bedarfsgemeinschaft innerhalb einer Woche Waschmaschine und Kühlschrank den Geist aufgeben. Pech gehabt.)

    Der Warenkorb für Lebensmittel wurde also seit mehreren Jahren nicht angehoben, die Preise sind aber definitiv gestiegen. Jetzt sollen die Preise für Lebensmittel wieder z.T. drastisch steigen. Das ALGII wurde gerade um zwei Euro (Eckregelsatz) angehoben - der Höchstsatz wohlgemerkt - die anderen Sätze nur um je einen Euro. Das macht noch nicht einmal die Mehrwertsteuererhöhung vom Jahresanfang wett.
    http://www.erwerbslos.de/images/stories/dokumente/rechtshilfen/anhebung.pdf

    Für das Geld, das einem ALGII-Empfänger für das Essen zusteht, bekommt er also definitiv nicht mehr das zu kaufen, was er noch 2003 kaufen konnte.

    Und das war meine Intention, diesen Thread zu erstellen und eine Diskussion anzustoßen, weil ich diese Behandlung von Hilfebedürftigen schlicht ungerecht finde.
     
  17. Scasi

    Scasi Ganzes Gigabyte

  18. Winnie The Pooh

    Winnie The Pooh Viertel Gigabyte

    Lieber Scasi, ich halte es da wie Churchill - ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe. :cool:

    Mich würde bei dieser Studie einmal interessieren, wer sie in Auftrag gegeben hat, wie viele Leute befragt wurden und was in die Bewertung eingeflossen ist.

    Ich wette, kein West-, Nord- oder Süddeutscher möchte die Leipziger Preise für Strom und Gas bezahlen! Oder nach Osttarif bezahlt werden...
     
  19. steppl

    steppl Halbes Gigabyte

    Ich war vor 3 Wochen beruflich 2 Tage in Leipzig. Als ich dort im Restaurant (Brauhaus Napoleon, Probstheida) die Speisekarte studierte, schloss ich ein Essen aufgrund des Preises zunächst aus, weil ich dachte, es sei ein kleiner Appetizer, eine Beilage. Die Bedienung beschrieb mir daraufhin die Portion, ich bestellte es und war baff.
    Essen und Getränke kosteten gut die Hälfte dessen, was ich hier in Stuttgart in einem vergleichbaren Lokal dafür bezahlen würde.
    Und lecker war das, jessas... :jump: und die Bedienung erstklassig, was man in Stuttgart nicht soo oft findet (gutes Personal ist rar, schrieb ich ja in diesem Thread schon :D ).

    Sicher nicht repräsentativ, aber doch beeindruckend.
     
  20. derupsi

    derupsi Halbes Gigabyte

    Hmm... da isses ja wieder: Das Jammern der Deutschen auf allerhöchstem Niveau :D
    Nirgendwo in Europa ist Essen (im Laden und Restaurant!) so billig wie in Deutschland.
    In kaum einem anderen Land der Welt kann man von der staatlichen Stütze immer noch so gut leben wie bei uns... und trotzdem wird gleich wieder nach mehr "Stütze" gerufen wenn mal etwas teurer wird.(Die Milchpreise - das was die Bauern bekommen - wurden übrigens seit 1950 real nicht mehr erhöht ).
     
Thread Status:
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