Telekom-Gesetz: EuGH-Klage gegen Deutschland rückt näher

Das Skandalöse sind diesmal nicht - wie so oft - die Vorstellungen oder Forderungen der Telekom, welche lediglich ihre Interessen verteidigt, sondern die Tatsache, daß die Regierung sich die Forderungen der Telekom zu eigen macht und somit einmal mehr die Interessen der Verbraucher mit Füssen tritt. Wenn ich ein Haus bauen will, muß ich mich an die Bauvorschriften halten, auch wenn ich die Wasserhähne vergolde und die Klobrille platiniere - sonst läßt man mich das Haus nicht bauen. Warum ist es so problematisch, der Telekom beizubringen, daß, wenn sie ein weiteres Netz bauen will, dies den üblichen Vorschriften und Überwachungsgesetzen unterliegt? Wenn die Telekom ihr Luxusnetz nicht zu den aktuellen Bedingungen bauen will, baut es ein anderer, und selbst wenn nicht, werden wir wohl kaum in das Zeitalter der Rauchzeichen und Buschtrommeln zurückfallen. Die von der EU verhängte Strafe zahlen wir demnächst wohl alle mit unseren Steuergeldern, die an fast allen anderen Stellen bessere Verwendung fänden. Die in der Zwischenzeit durch die Verschleppung angefallenen Gewinne hingegen streicht die Telekom ein. Armes Deutschland!
pbird