USB-Sticks und Speicherkarten Datenverlust

Ich habe das Problem auch in anderen Foren (Linuxforen, TV-Zeitschriften) schon mal gepostet, aber bisher keine oder unbefriedigende Antwort)en) erhalten:

Bei einigen USB-Sticks, aber auch Speicherkarten egal welchen Herstellers ab einer Grösse von 16GB bis ganz nach oben, "verlieren" sich Daten nach einer gewissen Zeit. Besonders bei Musikdateien (MP3) ist mir das zuletzt auf einem USB-Stick mit 16 GB am Autoradio aufgefallen.
Die sind entweder zum Teil weg (nur in der Liste tauchen die noch auf, die Musik in dem Fall ist weg) oder komplett. Auch wenn man die Dateien die fehlen, nochmals hinein kopiert, "verschwinden" die plötzlich wieder.

Habe versuchsweise das Dateisystem von FAT32 auf NTFS oder Ext.3/4 umformatiert, alle Dateien neu aufgespielt. Gleicher Effekt, einige Dateien sind entweder teilweise oder gar komplett nach einer unbestimmten Zeit "weg"....
Zum Glück habe ich alle Daten auf ext. Festplatte gesichert. Besonders von Speicherkarten die im Smartphone sind....

Woran kann es sonst liegen? Oder ist das ein Phänomen, was nur mich betrifft?

 

Das ist bei Flash-Speicher leider inzwischen normal.

Bei den alten Sticks wird es nicht so stark auftreten, weil dort die Speicherzellen noch riesig groß waren, da wurden jede Menge Elektronen eingesperrt und wenn mal eins davon verloren ging, war das egal, denn beim Auslesevorgang konnte ja noch eins der anderen Elektronen den Job übernehmen.
Aber heute bei den immer weiter schrumpfenden Zellgrößen sind nur noch sehr wenige Elektronen zum Daten speichern da. Außerdem speichert eine Zelle gleich 2, 3 oder noch mehr Bits. Da kommt es bei längerem Herumliegen schneller mal zu Datenverlust durch verschwindende Elektronen (Bitflip).

Wenn die Daten aber auch nach dem Neuschreiben sofort verschwinden, sind die Zellen wohl ganz defekt oder es ist ein gefälschter Stick, der eigentlich viel kleiner ist und alles über einer bestimmten Größe direkt in den Mülleimer wirft (wobei dann normalerweise das gelöscht wird, was älter ist)

Besorge Dir mal das Tool h2testw von heise.de
Damit kann man den Stick oder die Speicherkarte mit Prüfmustern vollschreiben und danach sofort oder ggf. auch nach einer gewissen Zeit auslesen und überprüfen. Wenn es Fehler gibt: Ab in den Mülleimer mit der Karte.
Das sind halt Verschleißartikel und Heuzutage sind in den USB-Sticks hauptsächlich die Chips, die für SSDs zu schlecht sind.

 

Ahh..Das könnte die Erklärung sein, warum das Phänomen bei älteren Speicherkarten und USB-Sticks nicht auftritt?!
Ich habe hier ältere Compact Flash Karten (2 GB, 4 GB, 8 GB) für meine Sony Alpha 200.
Die "verlieren" keine Bilder, selbst wenn die Speicherkarte schon 2 Monate in der Tasche steckte.
Speicherkarten jüngeren (Kauf) Datums wie z.B. eine San Disk 16 GB Micro SDHC für das Smartphone, "verliert" Dateien (meist MP3) die mehrere MB gross sind.
(ich habe MP3 Aufnahmen mit 128 KB oder 192 KB, die mind. 5 Min. lang sind)
Dazu "verlieren" sich manchmal noch dazu, auch MP3 Tags wie Titel und Interpret(en), sodass ich diese nach einiger Zeit wieder neu schreiben muss.

Also hat auch diese Sache mit den Speicherkarten und USB-Sticks, wie bei einer Medaille 2 Seiten.
Gut das ich mir zuletzt zum Videofilmen noch eine Videocam mit Bandaufzeichnung (Sony DV-Cam) gekauft habe....

Danke für den Tip mit dem Programm/Tool!
Habe gesehen, gibt es für Windows zwar, aber unter anderem Namen auch für Linux.

 

Hm. Liest du diese SDHC-Karte unter Linux aus, und tust du sie auch brav unmounten, bevor du sie entfernst? Nicht nur unter Windows kann es zu Problemen kommen wenn man die Dinger nicht auswirft..

 

Ja! Das weiss ich schon seitdem es USB-Sticks und Speicherkarten gibt und da war ich noch unter Win98SE bzw. Win XP unterwegs.
Unter Linux habe ich das beibehalten.
Übrigens: Die Speicherkarte wird danach in ein Android Smartphone gesteckt und Android ist bekanntlich ein abgewandeltes Linux System von Google, wenn ich mich nicht täusche?
Auch da, muss ich die Karte unmounten, bevor ich sie entnehmen kann oder komplett das Smartphone herunterfahren.

Ich glaube eher, dass das was magiceye geschrieben hat und nachdem ich das auf Heise.de zu dem Tool gelesen habe (welches solche Flashspeicher prüft) schon stimmt?!

Lade mir bei Gelegenheit das Tool für Linux mal runter und prüfe die Speicherkarte (klar vorher Datensicherung!), ob genau das zutrifft, was magiceye vermutet....

 

Manche Leute brüsten sich sogar auf youtube damit, dass sie die Auswerf-Funktion unnütz finden und sie den Stick einfach rausziehen und da passiert ja eh nix. Ich kann doch nicht riechen, wie du es machst. War nur eine Frage.

Mit Android hast du recht, es ist zumindest annähernd ein Linux. (In Wirklichkeit wird ein Linux-Anwender leider bemerken, dass es eben doch kein Linux ist und das ist manchmal echt ärgerlich, sobald du die vold.fstab entdeckst und da gerne was dran fummeln möchtest. )
Du kannst auch die Konsole auf dem Android-Phone nutzen, per Terminal Emulator. Zusätzlich bräuchtest du noch Busybox, um wirklich was damit anzufangen, aber das ist ja eigentlich hier nicht das Thema.

Du kannst, sofern die SD-Karte zum Beispiel mit ext4 formatiert ist, mal einen Dateisystemcheck machen:

Code:

fsck.ext4 -c -C 0 -y -k -v -t /dev/sdX

 

Ja auch ein Bekannter mit Win7 (eigentlich ein PC-Nerd) meinte zuletzt, er wirft zuerst die Karte bzw. Stick aus, bevor er sie abzieht.

Kein Problem! Wie gesagt, das auswerfen sollte hier nicht das Problem sein.

Nein, die Karten sind alle FAT32 formatiert, so wie sie geliefert wurden.
Dazu fiel mir letztens noch etwas auf:
Ein neu gekaufter USB-Stick (32 GB) mit USB-A Stecker und Micro-USB B Stecker auf der anderen Seite (Modell von Hama) war zwar vorformatiert.
Aber als ich mit meinem Ubuntu nachsah, stand da nur FAT und ich konnte nochmals formatieren mit FAT32 oder anderen Dateisystemen.
Habe dann mal vorsichtshalber mit FAT32 formatiert. Man kann ja nie wissen...

 

Mir ist auch etwas aufgefallen. Bei meinem alten Phone wurde die SD-Karte vom Phone mit einer Clustersize von 32MB formatiert. Vielleicht würde das ja bei dir damit besser klappen?

 

btw: bei Karten, die in Geräten stecken, welche oft in Betrieb sind und auch regelmäßig die Karten lesen, sollte das Problem normalerweise nicht auftreten, dann werden die Zellen ja auch ab und zu mal refresht.
Mir ist so ein Verhalten z.B. noch nie direkt untergekommen. Ich lese die Karte nach der Fotosession eh aus und lösche alles, was drauf ist.
Eine Karte nutze ich seit fast 1 Jahr als Festplattenersatz. Funktioniert bis jetzt auch, da erwarte ich aber irgendwann ein Ableben wegen zu viel Schreiberei.

Beruflich hatte ich aber schon mal mit so einem ähnlichen Problem zu tun. Da wurden Geräte geprüft, alles funktionierte, Ab in die Kiste und in den Verkauf. Aber immer wieder kamen die Dinger zurück, weil sie nicht booteten. Es stellt sich dann raus, dass im Flashspeicher mit der Firmware immer mal das eine oder andere Bit umkippte. Neu flashen hat somit immer geholfen, aber nicht lange. Nach langer Analyse kam der Hersteller der Chips zu dem Schluss, dass der Kunststoff, mit dem die Flash-Chips vergossen sind, gelegentlich wegen winzigster Reste von radioaktiven Zerfallsprodukten (kommt ja in der Natur überall vor in kleinen Mengen) Alpha-Strahlung von sich gab, immer wenn so ein Atom mal eben am Zerfallen war. Lange Rede, kurzer Sinn - der Speicher ist auch anfällig gegen alle möglichen Arten von äußeren Störungen. Und gerade im Auto tummeln sich eine ganze Menge davon. Also wenn dort die Karte länger aktiv war, bekam sie vielleicht auch den einen oder anderen Effekt ab.

 

Magiceye04:
Ja und Nein. Bei Karten die bei mir in der Digicam stecken (steckten), trat das von mir angesprochene Problem nicht auf.
Die Compact Flash Karten, waren nur ab und zu im Wechsel drin (je nachdem wieviel Speicher ich für die Bilder brauchte).
Mal war eine 2GB von San Disk, mal eine 4 GB von Sony drin. Ich hatte auch schon mal eine 8GB von Hama drin.
Keine Probleme....
Bei den Micro SDHC in 16 GB oder 32 GB die in meinem Sony Xperia fast dauernd drin sind (werden nur mal zum Bilder oder Videos kopieren an den PC gehängt),
treten die Fehler/Probleme wie eingangs beschrieben auf.
Auch USB-Sticks (die kleinen spez. für Autoradios) hatten Datenverluste urplötzlich zu verzeichnen. Da insbesondere, wenn ich neue MP3 Dateien per PC hinzufügte. (der ist von Verbatim)

Zu deinen letzten Zeilen:
Ich vermute, du meinst da mit "Geräten" u.a. Smartphones, den internen Flashspeicher betreffend?
Da könnte ich mir das schon vorstellen, wenn die Firma die den Flashspeicher herstellt bzw. einbaut, nicht sauber genug arbeitet und solche Partikel hineingeraten sind?

Mit dem letzten, könnte man sich zumindest vorstellen, dass auch USB-Sticks und Flashspeicherkarten egal welchen Herstellers
(wobei die meisten heutzutage eh von einer Firma in der VR China kommen, ob da San Disk oder Sony ect. drauf steht....) davon betroffen sein könnten....
Mal mehr mal weniger, je nachdem was der "Hersteller" mit welchem Namen, für Vorgaben an den Produzent der Speicher gibt bez. Reinheit.

Mal allgemein gefragt:
Was soll man tun, wenn so und andere "Fehler" nach 1 oder 2 Jahren Gebrauch auftauchen?
Teil zurückgeben wo man das gekauft hat (sofern man den Kaufbeleg noch hat), weil manche Hersteller solcher Speicher 5 Jahre Garantie geben?

 

Ab in die Tonne für Sondermüll

 

Ja das wird wohl wirklich nur bei teuren Karten lohnen. 32GB SDHC gehören da wohl nicht dazu.

 

Man muss sich heutzutage sehr viel Mühe geben, nicht "kontaminiertes" Material zu finden bzw. herzustellen.

 

Ich denke, genau da ist der Knackpunkt. Teuere Karten und Sticks, sind vermutlich weniger oder gar nicht von dem "Problem" der Kontamination von Fremdpartikeln betroffen?
Soll aber nicht heissen, jetzt nur noch teuere Karten und Sticks zu kaufen, damit das nicht auftritt, was ich eingangs geschrieben habe und bei meinen Karten und Sticks aufgetreten ist....

 

Ja dann mach es. Schreib den Händler an. Wenn die Karte älter als zwei Jahre ist, schreibst du den Hersteller der Karte an.

 

Kann man so nicht sagen. Wenn sie explizit für den Einsatz in Autos, Flugzeugen oder gar der Raumfahrt beworben werden, dann vielleicht.
Wenn so ein 1€ Flash-Chip ein millionenschweres Projekt zunichte macht, dann lohnt sich der Aufwand, möglichst alle Fehler zu eliminieren. Da interessiert den Flugzeugbauer auch nicht, ob der Chip dadurch 10€ kostet und der Raumschiffbauer wird auch 100€ bezahlen, wenns sein muss.