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Variable Bitrate

Discussion in 'Audio' started by body2014, Feb 12, 2016.

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  1. body2014

    body2014 Byte

    Hallo zusammen,

    lade mir seit etlichen Jahren MP3-Dateien von Amazon herunter und nicht bei Musicload, Mediamarkt oder ähnlichen Anbietern. In mehreren Foren liest man immer wieder, dass die Amazon-Dateien eine schlechtere Qualität aufweisen, weil diese weniger als 320 kbit/s haben. Man liest aber auch, dass vor allem Amazon Dateien mit variablen Bitraten (VBR) anbietet und diese prinzipiell besser sind als solche mit einer konstanten Bitrate (CBR).
    Auf Ihrer Internetseite haben sie folgenden Hinweis bzw. Anspruch zur Bitrate formuliert:
    „Wenn möglich, kodieren wir unsere MP3-Dateien mit variablen Bitraten, um die optimale Audioqualität und Dateigröße zu erreichen. Als Ziel setzen wir uns einen Durchschnitt von 256 Kilobits pro Sekunde (kbps). Durch die variable Bitrate können wir für komplexe Teile der Musikdateien eine höhere Bitrate bereitstellen und eine geringere Birate für weniger komplexe Teile verwenden. Anschließend wird der Durchschnitt dieser Raten berechnet, um eine durchschnittliche Bitrate für die gesamte Datei zu erhalten, die die Tonqualität angibt. Einige Inhalte sind mit einer konstanten Rate von 256 kbps kodiert. Diese Inhalte bieten die gleiche exzellente Audioqualität und haben eine etwas höhere Dateigröße“.
    Nun zum eigentlichen Sachverhalt und den daraus resultierenden Fragen:
    Mir ist aufgefallen, dass viele heruntergeladene Musikdateien (vor allem aus den 60er und 70er Jahren) weitaus weniger als 256kbit/s haben. Die meiste Anzahl mit mittleren Bitraten von 140 bis 200 als auch von 200 bis 250kbit/s, die wenigsten zwischen 250 und 300 kbit/s. Dies betrifft sowohl Songs von damaligen Original-Alben als auch von Kompilationen (Greatest Hits, Best Of etc.). Die Dateien die Digital Remastered worden sind haben meistens eine etwas höhere VBR, jedoch nicht immer. Ein wirkliches Muster ist leider nicht zu erkennen. Selbst bei Musik aus den 50ern haben viele meiner Titel auch eine Bitrate zwischen 130 und 280 kbit/s.

    Gibt es dafür eine technische Erklärung?

    Mein subjektiver Eindruck ist, dass die Qualität durchaus in Ordnung ist, wobei mir natürlich der Vergleich zu Dateien mit größer 300kbit/s fehlt. Selbstverständlich weiß ich, dass es sich um MP3’s, also immer um komprimierte Dateien handelt. Deshalb vergleiche ich hier nicht mit verlustfreien Dateien in CD-Qualität wie z. B. Flac, Wav oder ähnliche Formate. Erst bei Musik aus den 80ern bis zur heutigen Zeit sind die VBR zum überwiegenden Teil zwischen 220 und 300 kbit/s. Bei ein und demselben Titel gibt es aber durchaus auch große Unterschiede in der VBR.

    Welche technische Erklärung gibt es dafür?

    Zwei Beispiele:
    1.Artist: Them Titel: It’s all over now, baby blue
    Album: Them Again (Original-LP) , 201kbit/s, ID:265020904
    Album: Gold International Version, 308kbit/s, ID 256252993 (etwas kräftiger, nachbearbeitet?, keine Angabe, ob Remastered)

    2. Artist: Melanie Titel: Lovers cross
    Album: Madrugada (Original-LP), 254kbit/s, ID: 262688869 (etwas kräftiger, nachbearbeitet?, keine Angabe, ob Remastered)
    Album: Vol. 4, 183kbit/s ID: 213045036 (etwas schächer, weniger Bässe)

    Erwähnen möchte ich schon noch, dass es sich bei den meisten meiner Dateien nicht um klassische Musik, sondern um Musik vom Genre Rock/Pop, Hardrock, Heavy Metal handelt, die teilweise über DJ-Anlagen bei Gigs bzw. über normale Stereo-Anlagen zu Hause abgespielt werden. Keinesfalls aber über superteure Hifi-Anlagen. Das heißt aber nicht, dass ich keinen Wert auf gute Musikqualität lege.
    Ich lese auch häufig, dass die Bitrate allein kein Merkmal für eine hohe Qualität ist. Oder folgende Beiträge wie:

    „VBR mit Lame -V 0 bringt außerdem bekanntlich die beste Mp3-Qualität“.
    oder
    „Bei Amazon wird fast ausnahmslos der LAME-Komprimierer mit der höchstmöglichen Bitrate verwendet in Qualitätsstufe 3 (kurz: vbr=0, q=3)“.
    Und so weiter und so weiter. Leider fehlt mir hier das Fachwissen und ich kann auch nicht beurteilen, ob die bei Amazon verwendeten Verfahren zur Herstellung einer MP3 zu einer optimalen Musikqualität führt.

    Wie schon weiter oben erwähnt, beschreibt Amazon auf ihrer Internetseite auch, dass durch die variable Bitrate für komplexe Teile der Musikdateien eine höhere Bitrate bereitgestellt und für weniger komplexe Teile eine geringere Bitrate verwendet wird. Anschließend wird dann der Durchschnitt dieser Raten berechnet, um eine durchschnittliche Bitrate für die gesamte Datei zu erhalten, die die Tonqualität angibt.

    Warum ist es aber dann so, dass sie zwar durchschnittlich 256 Kbit/s als Ziel anstreben, aber in vielen Fällen nicht erreichen? Welche technische Erklärung gibt es dafür?

    Kann ich letztendlich davon ausgehen, dass MP3-Dateien mit einer VBR von weniger als 256 kbit/s die gleiche Qualität haben wie solche mit gleicher oder größerer VBR als 256kbit/s?

    Was ist an dem Gerücht dran, dass Amazon seit einiger Zeit etwas am System dahingehend verbessert hat, dass jetzt generell MP3-Dateien mit höherer Bitrate (größer 300kbit/s) zur Verfügung gestellt werden?
    Wenn dem so ist, würde es ja bedeuten, dass alle bisher von mir heruntergeladenen Dateien qualitativ schlechter sind.

    Leider wird die VBR vor dem Download nach wie vor nicht angezeigt und man muss sich auf das Vorhören allein verlassen. Wann ändert sich da etwas? Amazon hat sich auf Nachfrage leider noch nicht dazu geäußert.

    MFG body :cool:
     
  2. chipchap

    chipchap Ganzes Gigabyte

    Die originalen LP-WAV-Dateien haben bei mir eine Bitrate von 3072kbit/s.

    Die mp3-Kodierung bei variabler Bitrate ist abhängig vom Inhalt der Musik.

    Im übrigen hab ich mir Mp3 abgewöhnt.
    Für's Auto geht es , zu Hause möchte ich Qualität - auch bei Rockmusik.
     
  3. magiceye04

    magiceye04 Wandelndes Forum

    "Prinzipiell" besser ist Auslegungssache. Wenn man die Dateigröße als Kriterium meint, dann sicherlich schon.
    Aber grundsätzlich kann man nicht sagen, dass variable Bitraten automatisch zu höherer Qualität führen, vor allem dann nicht, wenn die durchschnittliche Rate eben sehr niedrig ist.

    Dass ältere Musik eine geringere durchschnittliche Bitrate hat, könnte man vielleicht damit erklären, dass diese Musik oft noch einen sehr hohen Dynamikumfang hat. Was heute so zurechtgesampelt wird, ist ja entweder schön normalisiert oder gar durch einen Kompressor gejagt worden. Dadurch könnten weniger Stellen übrig bleiben, für die eine geringere Bitrate ausreicht.

    Man könnte sich mal die Mühe machen und eine der ersten CDs aus den 80ern nehmen und dann eine remasterte aktuelle Version des gleichen Musikstücks auf einer aktuellen CD nehmen, diese dann beide rippen und in MP3 mit variabler Bitrate bei identischer Qualitätsvorgabe verwandeln. Ich wette, da kommen deutliche Unterschiede raus.
     
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