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Musik - digital oder analog

Discussion in 'Smalltalk' started by hans10, Dec 6, 2013.

  1. hans10

    hans10 CD-R 80

    In meinem Bekanntenkreis ist eine heftige Diskussion um "Musik-Konserven" entstanden.

    Die etwas Jüngeren schwören auf CD und mp3. Sie sind der Meinung, dass dieses Format
    im Klang und Frequenzgang der analogen Aufnahme überlegen ist.
    (Auch Karajan hatte in den Anfangsjahren der CD diese Meinung vertreten)

    Die etwas Älteren sind der Meinung, dass sich eine analoge Aufnahme (Vinyl-LP) und auch UKW-Radio
    angenehmer anhört.

    Eine Recherche im Internet bringt da auch nicht so die endgültige Aussage.
    Den Bericht von SPO http://www.spiegel.de/netzwelt/web/cd-und-mp3-niedergang-der-hoerkultur-a-310997.html
    fand ich recht gut (ist auch meine Meinung).

    Vielleicht kann der eine oder andere Musik-Fan sein persönliches Für-und-Wider
    zu digital bzw. analog in diesem Thread äußern.
     
  2. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Ich würde erst mal nur analoge und unkomprimierte digitale Aufnahmen vergleichen. Bis vor einigen Jahren galt noch, dass man mit analogen Aufnahmen mehr Informationen speichern kann. Allerdings wurde immer mit der Standardauflösung einer CD verglichen. Heute kann man aber digitale Signale bei der Aufnahme nahezu unendlich fein auflösen - Stichwort: HiRes Audio, so dass diese an die physikalischen Grenzen der analogen Medien heran reichen. Im direkten Vergleich Schallplatte <> CD kann die Schallplatte bei entsprechender Qualität von Medium und Plattenspieler besser klingen. Bei HiRes Files gegen Schallplatte dürfte es auf ein Unentschieden hinauslaufen oder gar die digitale Variante "besser" sein. Was sonstige analoge Aufnahmen angeht: Kassetten und (mehr noch) Bänder sind grundsätzlich in der Lage, die Schallplatte qualitätsmäßig recht alt aussehen zu lassen. Aber es gibt defakto kein geeignetes Bandmaterial mehr zu kaufen und die Qualität der Aufnahme nimmt allein schon durch die Lagerung kontinuierlich ab.

    Das kannst du heute vergessen. Zum einen ist das Frequenzband auf 15kHz begrenzt und zum anderen wird seitens der Sender die Musik durch Soundprozessoren gejagt, damit sie hinreichend "fett" auf aktuellen Empfangsgeräten klingt.



    Am Ende muss man sich die Frage stellen, was letztlich wirklich vom Hörer wahrgenommen wird. Und da geht der eigentliche Glaubenskrieg los...
     
  3. dnalor1968

    dnalor1968 Ganzes Gigabyte

    Man sollte auch das Handling sehen, eine CD ist im Gegensatz zur LP wesentlich handlicher, und einfacher zu bedienen.
    Klangmäßig hör ich da keinen Unterschied, eher die Kratzer auf der LP.
     
  4. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Darum ging es aber nicht. ;)

    PS: Das mit der einfacheren Bedienung stimmt übrigens so pauschal nicht. Es gab seinerzeit Plattenspieler, die standen im Komfort einem CD Player in nichts nach.
     
  5. Feuerfux

    Feuerfux Moderator

    :schieb: .......
     
  6. Kiton

    Kiton Halbes Gigabyte

    Wenn ich zwischen meinem alten aber sehr guten Luxman Plattenspieler und dem CD Player unterscheiden soll, gewinnt klanglich der Plattenspieler. Die Dynamic ist besser, der Klang wärmer ohne das Höhen fehlen. Diesen Klang kann ein CD Player nicht erzeugen.
     
  7. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Aber nur gefühlt. ;) Rein technisch gesehen fehlen der Platte gut 40dB Dynamikumfang. Warum eine Platte - insbesondere im Vergleich zu aktuellen CD Produktionen - trotzdem oft besser klingt, würde hier vermutlich zu weit führen. Wenn du mal eine CD aus den 80ern (originale, keine Nachpressungen) in einen guten zeitgenössischen CD-Player steckst, nehmen sich beide Medien nicht wirklich etwas.
     
  8. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... das habe ich, zumindest bei Direktpressung LP und einer CD "Original Master Recording", festgestellt. Die LP, nass abgespielt, hatte einfach einen natürlichen Klang und eine (gefühlt?) bessere Dynamik.

    ... über Astra werden die Radioprogramme über mp3 ausgestrahlt (oder irre ich mich?). mp3 ist ein komprimiertes Format bei dem nur die Spitzen verändert werden, laut Wiki "Psychoakustik der menschlichen Wahrnehmung". das heißt es wird dem Ohr etwas vorgegaukelt. Wie ist denn der Frquenzumfang bei mp3?, darüber habe ich noch keine Angabe finden können.

    ... ich vermute mal, dass jemand der gerne Musik hört eine andere (bessere?) Wahrnehmung hat als jemand, der neben einem Flughafen oder Schnellbahnstrecke sein jahrelanges Zuhause hat.

    ... jemand, der mit seinen Vinylscheiben pfleglich umgeht, bei dem steht das Handling nicht im Vordergrund.

    @ kiton,
    die Schallplatte war im Grunde noch nie so richtig auf dem Abstellgleis.
    Ein Artikel aus 2007 http://www.faz.net/aktuell/rhein-ma...chied-wie-heizung-und-kaminfeuer-1437672.html
     
  9. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Keine Ahnung, welches Format bei digitalem Radio gerade "in" ist. Das ist auch nicht das Problem. Die Musik wird vorher seitens der Radiostationen klanglich "optimiert".
     
  10. kingjon

    kingjon Ganzes Gigabyte

    Nein, es wird nichts vorgegaukelt - die vom menschlichen Ohr nicht wahrnehmbaren hohen Frequenzen werden raus geschnitten, dadurch verringert sich das Datenvolumen.
    Leider fallen aber auch Pausen oder ganz leise Parts in einem Song weg, das hört sich manchmal grausig an!
    Bei dem Gedudel aus dem Radio mag das nicht auffallen, aber ich hatte einiges an Klassik fürs Auto umgewandelt - davon bekomme ich Zahnschmerzen... :topmodel:

    Gruß kingjon
     
  11. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    ... wobei sich die Definition der "hohen Frequenzen" ab ca. 45 Jahren massiv
    nach unten verlagert. ;)
     
  12. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Das stimmt so auch nicht. Es werden grundsätzlich alle Bereiche weggeschnitten, die im Normalfall nicht wahrnehmbar sind - z.B. wenn leise Töne von lauten Tönen überdeckt werden bzw. diese unmittelbar aufeinander folgen. Bei Popmusik u.ä. funktioniert das auch sehr gut, da dort viele verschiedene Töne "durcheinander" spielen. Bei Jazz oder klassischer Musik hat man in vielen Passagen nur ein oder wenige Instrumente bzw. man hat häufig einen lauten Ton zwischen vielen leisen Tönen. An diesen Stellen kommt es zu merklich hörbaren Fehlern. Das ist bei MP3 auch relativ unabhängig von der Datenrate. Erheblich besser ist das bei ATRAC gelungen. Da kenne ich die Effekte eigentlich nicht.
     
  13. Falcon37

    Falcon37 Ganzes Gigabyte

    Nur eine Vermutung von mir: Damit Dateien kleiner werden.
     
  14. Keimzeit

    Keimzeit Byte

    Über Astra
    MDR Klassik -AC3- 328kbps, 48kHz
    RTL Radio - ? - 192kbps, 48kHz
     
  15. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... ein interessanter Artikel
    http://www.welt.de/wirtschaft/webwe...P3-die-Qualitaet-der-Musik-zerstoert-hat.html
    schon etwas älter, dürfte aber noch immer aktuell sein.

    Wenn man aus den Beiträgen grob zusammen fasst, werden bei mp3 die tiefen und hohen Töne sowie Töne mit geringem Frequenzunterschied weggelassen.
    Das hat sicherlich nichts mehr mit Musik im herkömmlichen Sinn zu tun. Man könnte es als "Musikbrei" bezeichnen.

    Mit Dolby hat die Datenreduktion angefangen (da wurden bei der Aufnahme die hohen Töne reduziert und beim Abspielen wieder hinzugefügt). Eine "Dolby-Aufnahme" hörte sich auf einem Gerät ohne Dolby einfach dumpf an.
    Hört man sich heute im Elektronikmarkt die "Dolby-Surround-Anlagen" an, so empfindet man (zumindest ich) das Ganze nur als Krach und die Basslastigkeit schon als unangenehm. Von einem Hörgenuss ist das in meinen Ohren weit entfernt, ganz gleich bei welcher Lautstärke.

    Damit dürfte die Annahme, dass heute ein Musikstück in mp3 nicht dasselbe ist wie ein Musikstück wie zu Vinylzeiten wohl richtig sein. Denn auf Vinyl wurde ja alles aufgezeichnet und nichts weggelassen. Auch die Tonaufnahmen im Studio wurden damals bearbeitet, allerdings nur im analogen Bereich (Korrektur lauter oder leiser Passagen bzw. entfernen von Tönen, die nicht zur der Aufnahme passten)

    Auch eine CD hat in gewissem Sinn eine Datenreduktion. Da werden ebenfalls Frequenzen weggelassen und beim Abspielen wieder hinzugefügt (Ausgleich des Signals von der digitalen Treppenform zur analogen Wellenform und Fehlerkorrektur). Auch wenn der D/A-Wandler in einem CD-Player noch so gut ist, das Verfahren ist immer das selbe.

    Wie der Autor im oben genannten Artikel richtig formuliert hat,
     
  16. kalweit

    kalweit Hüter der Glaskugel

    Bei der Rauschunterdrückung wird der gesamte Frequenzbereich bei der Aufnahme nach unten verschoben und bei der Wiedergabe wieder angehoben. Im Idealfall hat das keinen Einfluss auf den Klang. Wie gut das funktioniert, hängt von der Bandqualität und den möglichen Frequenzbereichen des Gerätes ab. Letzteres, und verschiedene Ausprägungen der Dolby-Schaltung, können allerdings bei Dolby B+C zu leichten Unterschieden zwischen den Gräten führen. Bei der Aufnahme und Wiedergabe auf dem selben Gerät tritt dieses Problem nicht auf. Mit Dolby S hat man das Problem dann in den Griff bekommen.

    Wie gesagt, das hat nichts mit Datenreduktion, sondern mit der Verschiebung des Frequenzbereiches zu tun.

    Surround-Anlagen müssen eingemessen werden, um ordentlich zu klingen. Wenn man "normale" Musik hören will, müssen die Frontlautsprecher zudem aus richtigen Boxen bestehen und dürfen keine Brüllwürfel sein. Natürlich gibt es so was nicht in der Grabbelkiste - mindestens 2000 Eumel muss man schon rechnen, um Freude an der Sache zu haben.

    Jaein. An den physikalischen Grenzen des Mediums kommt man nicht vorbei.

    Das Tonsignal ist nur eine Kurve/Welle. Diese wird bei der Digitalisierung abgetastet. Bei einer CD sind das 44100 Messwerte pro Sekunde, d.h. jeder einzelne Ton ist nur 0,02 Millisekunden lang. Weit weg von dem, was das Ohr wahrnehmen kann. Knackpunkt sind hier wirklich die D/A Wandler und Filter. Sie unterliegen in der Regel einem Zeitgeschmack - d.h. sie sind gesoundet. In der Anfangszeit der CD versuchte man vornehmlich einen "warmen" Klang zu erzeugen, heute ist "analytischer" Klang "in". Beides hat seine Fans.
     
  17. kazhar

    kazhar Viertel Gigabyte

    kann ich nur bestätigen. grade im unteren bis normal-preisigen segment ist da oft das billigste verbaut (ich würds sogar "ausschuss" nennen).

    ein kollege, der sich seine anlagen selber baut, hat mich gebeten, einige dac's auszumessen. ergebnis: die dinger waren z.t. nichtmal linear! (wie man das hinkriegt ist mir nach wie vor nicht klar :D)
    ein sauberer sinus hat da schon mal reproduzierbar "zacken" oder treppen. außerdem passte die flankensteilheit (also die zeit, die der dac braucht, um vom +anschlag zum -anschlag zu kommen) ganz und garnicht.
     
  18. Digital ist einfach unschlagbar praktisch. Ich wette wenn man testet, ob der Unterschied hörbar ist, liegts bei den meisten wohl am Placeboeffekt =)
     
  19. kingjon

    kingjon Ganzes Gigabyte

    Und ich wette, du hast noch nie auf einer Anlage getestet mit der man den Unterschied feststellen/hören kann!
    Mit einem Brüllwürfel oder Smartphone hört sich alles gleich an, da hast du Recht...

    Gruß kingjon
     
  20. WilderRolf

    WilderRolf Byte

    Ist nicht die Tatsache, dass man eine "Super Anlage " benötigt, um den Unterschied zu hören, schon ein Argument für Digitale Musik?
     

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