[Reloaded] Spritpreise

Sorry, aber das ist Quatsch.
Wenn sich die Preise Wochen/Monate vorher immer im gleichen Rahmen bewegen, aber vor z. B. Ostern um einen merklich spürbaren Betrag ansteigen, dann will man die Leute abzocken die mit dem Auto in Urlaub fahren. Und das passiert jedes Jahr, mehrmals.
Scheinbar merkt das jeder, außer dir natürlich

 

Du kannst ja noch soviel lamentieren und dich darüber aufregen.
Fakt ist einfach - Niemand wird gezwungen dort anzurufen, niemandem wird vorgeschrieben wieviel Geld er vertelefonieren muss, jeder kann frei entscheiden ob er zum Telefon greift oder nicht.
Und sollte es tatsächlich den einen oder anderen geben der krankhaft süchtig ist, der muss sich einer Therapie unterwerfen (oder vom Provider die Nummer sperren lassen).

 

@ falcon
Ich sage doch, außerhalb der Saison sind die Spritpreise niedriger, genauso wie die Reisen der Reiseveranstalter. Natürlich wollen die Mineralölkonzerne die gewinne mitnehmen, wenn eine höhere nachfrage besteht. Wie die Reiseveranstalter auch. Selbst Gartenmöbel sind im Herbst billiger als im Sommer.

@ JasonH
Die Leute, die nicht in der Lage sind, so etwas zu checken, denen müssen die Verwandten oder sonstige Betreuer eben die Bezahlnummern sperren, nichts einfacher als das. Aber dafür ist weder die Regierung, noch der Staat (wir alle) verantwortlich.

 

Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass sich der Spritpreis am Rohölpreis orientiert.
Aber da liegen ich und alle anderen wohl falsch.

Die sollen in der "Saison" so viel mehr verlangen, dass wir den Spritpreis außerhalb der "Saison" für "fast geschenkt" empfinden

 

Der Spritpreis orientiert sich sowohl am Rohölpreis, als auch über Angebot und Nachfrage. Die Mineralölfirmen wollen und müssen, wie alle anderen Firmen und wie fast jeder Mitbürger, Gewinn machen.

Zudem können wir uns im Moment über die Spritpreise nun wirklich nicht beklagen. Den Rohölpreis halte ich sogar für zu niedrig, genauso, wie er im letzten Jahr zu hoch war.

 

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,618432,00.html

 

Du hast vollkommen Recht - Die Konzerne machen Jahr für Jahr dermaßen wenig Gewinn, dass wir uns ernsthaft überlegen sollten ein Spendenkonto einzurichten um sie vor der Insolvenz zu bewahren.

Ich nicht.

 

Alle nicht, aber sehr viele liegen falsch.

Das Rohöl kann niemand verwenden, es muss zuerst aufgetrennt (gecrackt) werden, in verschiedene, verwendbare Destillate >
Bitumen, schweres Heizöl, Heizöl/Diesel, Kerosin, Benzin...
Die Aufteilung ist von der Art des Rohöls vorgegeben und kann kaum variiert werden.

Was nützen der Raffinierie eine nicht zu befriedigende Nachfrage nach Diesel, und Tanks voller schlecht verkäuflichem Benzin?
Es sind die Crack Spreads, die Preisdifferenz zwischen einem Fass Rohöl und einem Fass des jeweiligen Produkts, die erst ein Geschäften ermöglichen.

Im letzten Sommer kostete ein Fass Benzin etwa gleichviel wie ein Fass Rohöl, ein Fass Diesel aber 40$ mehr als das Rohöl.
Jetzt kosten beide etwa 8$ mehr als das Rohöl.
Das schwere Heizöl kostete letztes Jahr aber 40$ weniger als das Rohöl, jetzt noch 10$ weniger.

Es ist eine Mischrechnung, die nicht von den Produzenten bestimmt wird, sondern vom Bedarf der Konsumenten.
Die verschiedenen Destillate fallen an ob man will oder nicht. Wenn eine Sorte nicht oder schlecht verkäuflich ist, müssen die anderen Sorten deren Kosten tragen... oder die Raffinerie muss die Arbeit einstellen.

Wenn die Konzerne grosse Gewinne machen (wobei man diese auch ins Verhältnis zum Umsatz stellen sollte), dann sicher nicht im Raffinieren. Schau Dir die konzernunabhängigen Raffineure an, seit vielen Jahren kommen sie gerade so durch, mit roten oder schwarzen Nullen...

Gruss Urs

 

@ urs2

Schön erklärt, trotzdem bleibt das was die Mineralölkonzerne immer wieder durchziehen, für mich und 99% der Bevölkerung, reine Abzocke.
http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21...A9936E30A1A315F073~ATpl~Ecommon~Scontent.html

 

Mich wundert so etwas nicht. Wo doch immer zu Feiertagen und Urlaubs-Beginn wie durch ein Wunder die Preise steigen. Frage: Was macht das Kartellamt?

 

Nun, wenn der Rohölpreis zu niedrig ist, lohnen sich neue Investitionen nicht. Gerade die Suche und Förderung nach Ölreserven in tieferen und / oder unzulänglichen Regionen bedarf hoher Investitionen. Wenn Öl in ein paar 1000 Meter tiefe Meere, oder sogar unter dem Nordpool gefördert werden soll, dann muss sich die Suche und Förderung lohnen, tut sie das nicht, wird in diesem Bereich nicht weitergearbeitet.

Die folge auf Sicht: Öl wird knapper und Öl wird dadurch noch teurer. Irgendwann stehen wir ohne Öl da, weil kein Geld für die Förderung in diesen schwierigen Gebieten übrig war. Natürlich stehen wir irgendwann sowieso ohne Öl da, aber je weiter dieser Zeitpunkt hinausgeschoben werden kann, desto mehr zeit und Möglichkeiten haben wir, nach bezahlbaren Alternativen zu suchen und zu forschen. Auch dies Forschungen müssen bezahlt werden, zum Teil auch durch die Gewinne der Mineralölfirmen.

@ Falcon
Natürlich sehe ich auch, dass die Spritpreise außerhalb der Saison niedriger sind. Ob das Abzocke ist, sehe ich halt nicht so, das ist Marktwirtschaft. Es regt sich doch auch kaum jemand auf, das Reisen von Reiseveranstaltern in der Nebensaison günstiger (aus Eurer Sichtweise in der Hauptsaison teurer) sind. Oder dass Gartenmöbel im Herbst zum Teil nur 50% des Frühlingspreises kosten. Das ist nun mal das Spiel von Angebot und Nachfrage.

@ Urs2
Gut erklärt, danke.

PS. Danke P.A.C.O. dass Du den Faden abgetrennt hast, so verschwindet er nicht gleich im Nirvana.

 

...die Macht der Lobby ist so groß, dass die schlicht nichts machen können/wollen/dürfen. Das Thema gibt es aber schon seit 40 Jahren. Dazu kommt noch das Ausnutzen des "Euroeffekts" zur Gewinnmaximierung - was wäre vor 15 Jahren los gewesen, wenn der Benzinpreis von einer Stunde auf die andere um 20 Pfenning steigt oder fällt.

 

Blödsinn, ab ein Faßpreis von 40$ ist die Gewinnung von Von Öl aus Öl Sand Wirtschaftlich.
Und die Reserve allein in Canada reicht für über 100 Jahre.
Erinnert mich an die 70ziger wo alle sagten in 20 Jahren gibts kein Öl mehr.
Und was ist, Öl sprudelt immer noch, also reine Panik mache.

 

Ne, das sind schlicht Kartellabsprachen. Mach dir mal die Mühe und schau wer hinter den bunten Namen an der Tankstelle steckt. Am Ende bleiben nicht mehr als 3 Konzerne übrig, die im Backend auch noch kooperieren. In Rotterdam kommt alles aus den selben Tanks, egal was auf dem LKW steht

Wenn zudem die Theorie mit dem Ölpreis stimmen würde, dann hätten wir letzten Sommer um die 5 Euro für den Liter Sprit zahlen müssen - schließlich kostet Öl heute nur 1/3 vom letzten Jahr. Haben wir aber nicht

 

Was bitteschön sind 100 Jahre in der erdgeschichtlichen Zeitrechnung?
Zudem bin ich der Meinung, dass Öl in besonders schützenswerten Regionen nicht gefördert werden sollte.

 

Ja mei, wir werden das Ende des Öls überleben und die Erde wird uns überleben. Immer locker bleiben...

 

Ich bin locker, hauptsache das Öl reicht noch die nächsten 30 Jahre

http://www.heise.de/newsticker/Stud...htech-Industrie-im-Jahr-2030--/meldung/135966

Irgendwann wird die Menschheit aufwachen und sich wieder in der Steinzeit befinden.

 

Äh kalweit die Menschheit ja, aber wir werden das ende des Öls nicht erleben.....
Naja in ein paar Milliarden Jahren schert sich die Sonne auch nicht um unsere Umweltschutz Gesetze, dann wird dieser Planet gegrillt...Ob´s den Grünen passt oder nicht.

 

...und selbst wenn, dann werden halt alte Mülldeponien wieder ausgebuddelt und das Plaste wieder zu Öl gemacht. Die Technik dafür gibt es ja.

...so lange werden wir nicht waren müssen. Der Yellowstone ist wohl schon einige Zeit überfällig...