Wie schnell schreiben DSLRs auf SDHC-Karten?

Wie schnell schreiben DSLRs, z.B. eine EOS 600D, (oder Kompakte Digicams, z.B. eine Powershot SX220) die Fotodaten auf eine SDHC Speicherkarte?

 

mindestens so schnell, wie vom Cam-Hersteller die unterstützte SDHC-Klasse angegeben wird.

 

Es steht in der Regel im Handbuch, wie viele Bilder pro Sekunde die Kamera machen kann.

 

Hallo,

das kann man nicht so einfach beantworten. Die Speichergeschwindigkeit einer DSLR hängt von mehreren Faktoren ab:

- Welcher Geschwindigkeitsklasse gehört die Karte an? Class 10 ist derzeit die höchste, was aber nicht heißt, dass Class-10-Karten automatisch die schnellsten sind (mehr Infos dazu finden Sie unter http://www.pcwelt.de/ratgeber/Kaufberatung-Die-perfekte-SD-Karte-finden-1928140.html)

- Welche Datenmengen muss eine Kamera abspeichern? Das hängt von der Auflösung, der Komprimierung und dem Dateiformat ab. Ein 10-MP-JPG-Bild wird sicherlich schneller abgespeichert als eine RAW-Datei.

- Welcher Bildprozessor kommt zum Einsatz? Je aktueller eine Kamera ist, desto aktueller ist auch der Bildprozessor. Und mit jeder neuen Prozessor-Generation steigt auch die Arbeitsgeschwindigkeit.

Es ist also unmöglich, einen genauen Wert à la xx MB/s für die Speichergeschwindigkeit einer Kamera anzugeben.

Mit freundlichen Grüßen,
Verena Ottmann

 

Ich sehe schon, ich muß meine Frage etwas konkreter formulieren:

Wie schnell KÖNNEN DSLRs auf SDHC-Karten schreiben?

Ich will nicht wissen, welche Karte ich minimal einsetzen muß, sondern welche sich maximal lohnt!
Ich brauche keine SanDisk Extreme Pro mit bis zu 45 MB/s Schreibrate, wenn ich sicher wüßte, dass die Camera im besten Fall mit z.B. 15 MB/s auf die Karte schreibt.

Aber genau diesen Wert will ich wissen!
Es muß doch möglich sein, die genaue Schreibrate für meine EOS 600D zu erfragen!

Ich habe inzwischen bei Canon angefragt, mal schauen, was die dazu sagen.

 

Kalweit hats doch gesagt.

 

kalweit spricht davon, wieviele Aufnahmen pro Sekunde eine Kamera machen kann. Diese Daten rennen zuerst in einen Pufferspeicher der Kamera und werden dann erst auf die Karte geschrieben.
Hat mit meiner Frage nichts zu tun.

 

...jo, und was passiert, wenn du den Finger weiter auf dem Auslöser lässt?

 

DSR können heutzutage auch Full-HD-Videos drehen und die müssen ebenfalls schnell genug gepeichert werden.
Wobei Dauerfeuer von Serienbildern im RAW-Format wohl anspruchsvoller ist.

 

Das weiß ich leider nicht. Ich habe es noch nicht probiert und habe im Moment auch die Kamera nicht bei der Hand.

Aber ich habe hier 27 JPG-Aufnahmen am PC, welche eine Gesamtgröße von 156 MB haben. Daraus errechne ich eine ds. Bildgröße von 5,8 MB. Gemäß den techn. Angaben kann die 600D max. 3,7 Bilder je Sekunde als JPG aufnehmen, daraus errechnet sich wieder eine Datenmenge von 5,8 MB x 3,7 B/s = 21,5 MB/s.

Schließt Du daraus, daß die 600D zumindest diese 21,5 MB auf die Karte schreiben kann?

 

So funktioniert die Rechnung aber nicht. Die 3,7 Bilder/s sind nur, was die Kamera maximal in den Zwischenspeicher schreiben kann. Das Abspeichern auf die Karte kommt ja immer danach. Das einzige, womit die Berechnung der tatsächlichen Speichergeschwindigkeit klappen könnte, wäre ein Programm, das man auch für Festplatten nimmt (wobei ich nicht weiß, ob das bei Kameras auch funktioniert).

Man müsste die Kamera mit eingelegter Karte an den PC anschließen und dann von der Festplatte Daten auf die SD-Karte schreiben. Dabei misst man dann die Datenrate. Aber wie gesagt, ich weiß nicht, ob das geht, und falls doch, gilt der Wert natürlich nur für diese SD-Karte. Wir haben mal einen Speicherkartentest gemacht und dabei auch einen Praxistest in der Casio EX-F1 durchgeführt. Dabei hat jede Karte anders abgeschnitten. Sie können also keine Datenrate von einer Kamera ermitteln, sondern immer nur die Datenrate einer Kamera in Verbindung mit einer SD-Karte.

 

Doch! Er will ja nur wissen, was die Kamera maximal auf die Karte schreiben kann. Das kann unterm Strich nicht mehr sein, als was auch im Zwischenspeicher pro Zeiteinheit landet.

 

Stimmt! MEHR wird es nicht sein bzw. braucht es nicht sein.
Aber WENIGER wird es ws. sein!
Denn wenn die Kamera so schnell schreiben würde, bräuchte sie keinen Zwischenspeicher. Dann wäre es ja weit einfacher zu sagen: Kauft euch eine Speicherkarte mit mindestens xx MB/s Schreibleistung und der Hersteller erspart sich den Pufferspeicher.

Ich merke schon, wir wissen alle gemeinsam nix genaues nicht

 

Die Rechnung ist genau das, was Du haben wolltest.
Eine exakte Angabe, wie viel maximal auf die Karte geschrieben wird.
Wenn andere Vorraussetzungen gelten (z.b. RAW statt JPEG oder keine endlosen Serienbilder), dann mußt Du halt anders rechnen.
Aber genauer gehts nun wirklich nicht.
Die Kamera wird fast immer schneller sein als die Karten. Nicht umsonst geben Profis mehr Geld für schnelle Karten aus als für die Kamera selbst, nur damit Serienbilder im Rohformat so schnell wie möglich geschrieben werden können und die Kameras nicht ausbremsen. Wenn man sein Geld nicht mit Sportfotografien verdient, wirds wohl eher nicht nötig sein.

Der Zwischenspeicher ist auch einfach mal deswegen nötig, weil das Bild ja erst noch komprimiert werden muß und das macht der Prozessor nicht unbedingt live aus dem Sensor auf die Karte.

 

Das klingt schon einmal sehr interessant.

Stimmt sicher. Aber mir geht es jetzt nur um die Theorie, nicht um die Notwendigkeit in der Praxis.

Das versteh ich jetzt nicht. Die Kamera schreibt ja 0 und 1 oder so ähnlich, da wird es wohl egal sein, ob wir das als JPG oder als RAW ansehen.
Gut, ich geh' jetzt nachdenken. :nixwissen

Aber danke schon einmal an Alle für Eure Beiträge.

 

Warum? Wenn deine Kamera 20MB/s Daten produzieren kann, nimmst du halt eine Speicherkarte, die diese Datenrate + einen Sicherheitspuffer (ich denke 20-30% sollten in jedem Fall reichen) aufnehmen kann.

Der limitierende Faktor war schon immer die Speicherkarte selbst und nicht die Schnittstelle. Moderne Speicherkarten sind hinreichend schnell. Der Zwischenspeicher dient vornehmlich zur Bildoptimierung /-entwicklung.

Du verwechselst da etwas. Unsere Antworten entsprechen nur nicht deinen Vorstellungen. So du bestimmte Speicherkarten im Auge hast bzw. eine Auskunft über Sinn oder Unsinn einer konkreten Anschaffung hast, kann man dir in den einschlägigen Fotocommunitys weiter helfen. Dort existieren zu fast allen gängigen Kameramodellen entsprechende Erfahrungsthreads.

Aber die Bearbeitungsschritte in der Kamera unterscheiden sich und die Datenmengen pro Bild sind andere. Im Handbuch zu meiner Nikon sind mehrere Datenraten (also Bilder pro Sekunde) je nach Auflösung, Komprimierung und Format angegeben.

 

Bei JPEG schreibt sie 50 Millionen NullEinsen und bei RAW mal eben 200 Millionen - wie in aller Welt soll das egal sein???

 

Da geb ich Dir voll Recht. Ws. habt ihr noch immer meine Frage nicht verstanden. Aber kein Problem mehr, ich habe das Rätsel gelöst.
Ich habe nämlich das getan, was @kalweit mir empfohlen hat: Ich habe den Finger auf dem Auslöser gelassen. Über die Auswertung de Exif-Daten bin ich zu folgenden Ergebnissen gekommen.

1. Test, Reihenaufnahme nur im JPG-Format

Ich mache 50 Bilder in Folge, das sind 393 MB bzw. 7,86 MB pro Bild.
Die ersten 15 Bilder macht die 600D in 4 Sekunden, was einen Wert von 3,75 Bilder pro Sekunde ergibt und damit den techn. Angaben von Canon entspricht.

Für die nächsten 35 Bilder braucht die Camera aber 15 Sekunden, was eine Leistung von 2,33 Bildern pro Sekunde ergibt. Warum wird sie so langsam? Ganz einfach:

Der kamerainterne Pufferspeicher ist voll und die Camera kann nur mehr das an Daten produzieren (= Fotos/s machen), was gleichzeitig vom Pufferspeicher an die Speicherkarte rausgeschrieben wird.

2,33 Bilder pro Sekunde x 7,86 MB pro Bild ergibt 18,31 MB pro Sekunde, welche die Camera produziert.
Ergo: Die Camera schreibt mit rund 18,3 MB/s auf die Karte!


2. Test, Reihenaufnahme im RAW- & JPG-Format

Ich mache 18 Bilder in Folge, das sind 635 MB bzw. 35,28 MB pro Bild(erpaar).
Die ersten 4 Bilder macht die 600D in ca. 1 Sekunde (hier kann ich es leider nicht so genau aus den Exif-Daten auslesen, weil ich zuwenig Bilder habe), es wird aber auf die techn. Angaben von ebenfalls 3,7 Bildern pro Sekunde hinkommen.

Für die nächsten 4 Bilder braucht die Camera jetzt aber 9 Sekunden, was eine Leistung von 0,44 Bildern pro Sekunde ergibt. Warum wird sie so langsam? Ganz einfach:

Der Pufferspeicher ist voll und die Camera kann nur mehr das an Daten produzieren, was gleichzeitig vom Pufferspeicher an die Speicherkarte rausgeschrieben wird.

0,44 Bilder pro Sekunde x 35,3 MB pro Bild ergibt 15,53 MB pro Sekunde, welche die Camera produziert.
Ergo: Die Camera schreibt mit rund 15,5 MB/s auf die Karte!

Die Differenz zwischen den beiden Schreibraten führe ich jetzt auf meine laienhafte Auswertung zurück.

Aber Fazit ist: Mehr als 20 MB/s Schreibleistung brauche ich nicht für meine EOS 600D.
Weniger sollten es aber auch nicht sein, denn dann Bremse ich die Camera aus.

Stimmt's oder habe ich Recht?

Da dieses weltbewegende Rätsel um die Schreibrate jetzt gelöst ist, habt ihr hoffentlich auch meine Frage verstanden

Übrigens:
Wenn die Camera 15 Bilder a 7,86 MB in 4 Sekunden in den Pufferspeicher schickt, bevor dieser voll ist, aber gleichzeitig daraus rund 4 x 18 MB/s auf die Karte schreibt, könnte das für den Pufferspeicher eine Größe von rund 50 MB bedeuten.

 

Wie schnell kannst Du denn Daten am Rechner auf die Karte schreiben?
Wenn die Karte nicht mehr als 15...18MB/s kann, dann würde Deine Rechnung und Deine Testreihe zum gleichen Ergebnis kommen und war damit nur bedingt nützlich

 

Bis hier hin hast du das schön gemacht. Deine Schlussfolgerung hat aber einen Denkfehler. Deine Kamera erzeugt ca. 4x 35MB pro Sekunde. Damit muss die Karte rund 140MB pro Sekunde fressen, um die Kamera nicht auszubremsen.