Bye bye AMD

Bin über einen Bericht gestolpert, der mich doch recht nachdenklich macht. Es scheint als ob AMD sich aus dem Markt der High End CPU´s freiwillig endgültig verabschiedet hat.

Dazu passt dann auch die Meldung, dass sich AMD selber, wohl komplett aus der Chipherstellung verabschiedet und läßt diese Meldung in einem seltsamen Licht erscheinen.

http://www.tomshardware.de/AMD-Intel-CPU-APU-Prozessoren,news-247572.html

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/it/0,2828,819380,00.html

Meiner Meinung nach traurige Zeiten für PC Freunde.

PS: Ich wundere mich, dass darüber bisher noch nichts bei PC Welt oder in diesem Forum zu lesen war.

 

Die Entscheidung von AMD ist konsequent. Sie werden Intel auf absehbare Zeit nie mehr einholen können. Während Intel auf 10nm umstellt, komtm AMD bei 32nm kaum weiter. Da muss man kein Hellseher sein, um die Konsequenzen davon zu sehen. AMD gibt da auf, wo sie nicht mehr mithalten können. Sonst geht der ganze Laden pleite. Intel kann sich nur noch selbst schlagen und wird das auch tun. Sie haben ja beim Atom und Netbook schon Fehler gemacht, wo AMD immer besser wird.
Die Leistung reicht vielen aus und es sehen immer weniger ein, mehr Leistung zu kaufen, die sie nicht benötigen.

 

Der Kampf um den verschindend geringen Marktanteil bei irgendwelchen "Gämorn" kostet viel und bringt kaum was, allenfalls Prestige.
Und wenn man nicht die Möglichkeiten hat, mithalten zu können, dann konzentriert man sich eben auf das, wo man noch am meisten Potential sieht.
Der klassische PC hat bei Spielern doch fast schon ausgedient, da geht es in Richtung Spielekonsolen. Und wenn man die News zu den kommenden Konsolen liest, taucht auch immer wieder AMD auf. Das nächste Feld sind Server-CPUs - auch da ist AMD gut im Rennen. Die Bulldozer sind ja vor allem dafür entworfen, im Home-PC-Bereich landet nur das, was nicht die strengen Stromsparkriterien erfüllt.
Auch im Mobilbereich steht AMD gut da und die Einsteiger-PCs werden mit den APUs auch bestens abgedeckt.

Aus der Fertigung hat sich AMD ja bereits seit geraumer Zeit verabschiedet (nicht erst vor 3 Monaten), so wie fast alle mittelgroßen und kleinen Halbleiterhersteller. Intel hat als einziger die Größe, um sich selbst die Fertigung leisten zu können.
Selbst in der Automobilindustrie, wo es vor allem auf Zuverlässigkeit ankommt und man auch mit uralten Fertigungsanlagen noch Gewinne einfahren kann (siehe Infineon), geht der Trend zur Fertigung in Foundries.

PS: Auch Intel sucht sich neue Betätigungsfelder, unlängst hat Lenovo das erste Smartphone mit Atom-CPU herausgebracht...

 

Du kannst Dein Umfeld nicht verleugnen.

 

Bald kommen die neuen FM2-Mainboards (Trinity).
Damit kann man dann den Sockel AM3 beerdigen.

 

Wenn die Server-Mainboards nicht so teuer/exotisch wären, hätte ich mir schon längst einen schnuckligen Bulldozer mit 8 Kernen und 95/65W geholt.
Der Sockel AM3+ ist also nicht zwingend nötig.

 

Bei 8 Kernen kannst du dann mehr an BOINC vermieten

 

Schlecht, das Intel das Feld alleine überlassen wird.
Ich sehe da eine Gefährliche Monopol Stellung.

Auch wenn ich keiner bin, aber so eine Gamermaschine hat einfach was.
Man schaltet ihn ein und die Lüfter fahren an das man glaubt das Teil hebt gleich ab.

 

Die Entwicklungskosten sind mittlerweile so hoch, dass sie sich in dem Tempo nur noch Intel leisten kann. Eine Alternative ist staatliche Subvention. Da Intel und AMD aber US-Unternehmen sind, kann man nicht einseitig subventionieren, wie bei Airbus, die nur mit EU-Subventionen zum ernsthaften Boeing Konkurrenten aufgebaut wurden.
Subventioniert werden aber beide.

 

Die Chinesen werden in wenigen Jahren soweit sein, dass sie Intel Konkurrenz machen können.

 

Ob das was wird? Mir fallen da gerade die chinesischen Schnellkochtöpfe
und Spielzeug für Kleinkinder ein.

Gruß Werner-walter

 

ich wage zu bezweifeln, dass man in wenigen jahren(!) genug know how aufbauen kann, um im x86-markt gegen intel an stinken zu können - man bedenke vor allem die legionen von patente, die umgangen/lizensiert werden wollen.

 

Das ist ja das Geniale bei den Chinesen: Patente und Gebrauchsmusterschutz haben dort so gut wie keinen Einfluß, so lange das Zeug innerhalb des Landes bleibt.
Noch vor 2 Jahren haben mir etliche "Experten" erzählt, dass die Chinesen erst in 10 Jahren funktionierende Hableiterfabs hinbekommen. Heute bieten sie bereits erfolgreich ihre Foundry-Dienstleistungen an.
Gewinn ist dort erstmal Zweitrangig, Geld somit ein unbegrenztes Mittel (warum wir trotzdem Entwicklungshilfe für dieses Land zahlen, ist mir ein Rätsel...)
Auf diese Weise schafft man es sehr schnell, den Anschluß zu bekommen.
Und wir helfen auch noch dabei, in dem wir sie hier kostengünstig studieren lassen.
Schau Dir doch den Transrapid an: ein paar davon wurden mit großen Trara geliefert, inzwischen bauen die den selbst - wir haben daran Jahrzehnte geforscht und entwickelt.
Der einheimische Markt ist bereits groß genug, um lieber alles selber zu bauen, statt es teuer einkaufen zu müssen.

 

Der nächste Ausverkauf findet in der Autoindustrie statt, jetzt gerade mit BMW und Brilliance - und genau das ist der Trick dabei!
In China darf man nur Fabriken bauen und produzieren wenn ein chinesischer Partner mit dabei ist und hier ist der Punkt an dem unser Know-How verloren geht.

Das einzige was evtl. "eingekauft" wird ist Technologie, wobei man da eigentlich nicht von kaufen im herkömmlichen Sinne ausgehen kann.

Gruß kingjon

 

Wer in China verkaufen will, muss Technologie teilen. Das ist dort Gesetz.
Firmen die neue Technologien schneller entwickeln und zur Marktreife bringen als die Chinesen ältere nachbilden können, sind im Vorteil.
VW kommt damit anscheinend sehr gut zurecht. Oder wieso machen sie Rekordumsätze und Gewinne? BMW macht bestimmt auch keinen Verlust in China.

 

VW produziert ja direkt in & für China.
BMW ist dort noch stärker ein Prestigeobjekt als hier. Hauptsache es ist die Langversion.

 

CPU Sachverhalte mit Autovergleiche erklären, geht meistens schief.

 

sobald die chinesen ihre cpus nach usa/europa verkaufen wollen (und das werden sie wollen!) sind patente sehr wohl ein thema

und ja, mir ist klar, dass innerhalb chinas die uhren anders gehen.

 

Ja, wenn das mal irgendwann der Fall sein wird, muß das Thema Patente bedacht werden. Aber bis dahin haben sie ihren technologischen Rückschritt aufgeholt und womöglich ihrerseits ein paar Patente angemeldet, mit denen sie ähnlich wie AMD dann ein Abkommen mit Intel u.a. abschließen können.

 

Dann zahlt man eben Lizenzgebühren wie jeder andere auch.
AMD und Intel haben da ja auch Übereinkünfte getroffen.

Was als Exportorientiertes Land wohl nicht für den Einheimischen Markt Produziert werden wird. Und da die Prozessoren sonst in den Schreddern vom Zoll landen. Werden sie zahlen.

Mal abgesehen ist der Chinesische Markt nicht so groß wie alle das immer darstellen, mehr als 2/3 der Chinesen können sich einen Computer gar nicht leisten. Und das wird in absehbarer Zeit sich wohl nicht ändern.

Dazu müssten die Löhne steigen, schlecht für den Export.