1. Liebe Forumsgemeinde,

    aufgrund der Bestimmungen, die sich aus der DSGVO ergeben, müssten umfangreiche Anpassungen am Forum vorgenommen werden, die sich für uns nicht wirtschaftlich abbilden lassen. Daher haben wir uns entschlossen, das Forum in seiner aktuellen Form zu archivieren und online bereit zu stellen, jedoch keine Neuanmeldungen oder neuen Kommentare mehr zuzulassen. So ist sichergestellt, dass das gesammelte Wissen nicht verloren geht, und wir die Seite dennoch DSGVO-konform zur Verfügung stellen können.
    Dies wird in den nächsten Tagen umgesetzt.

    Ich danke allen, die sich in den letzten Jahren für Hilfesuchende und auch für das Forum selbst engagiert haben. Ich bin weiterhin für euch erreichbar unter tti(bei)pcwelt.de.
    Dismiss Notice

Killerspiele: Beckstein fordert bis zu ein Jahr Haft auf Herstellung, Vertrieb und Kauf

Discussion in 'Ihre Meinung zu Artikeln auf pcwelt.de' started by feivel21, Dec 5, 2006.

Thread Status:
Not open for further replies.
  1. Moshhard

    Moshhard Byte

    Ich werde bald 37 Jahre und bin dann wohl bald ein Krimineller tolle Sache! Was ist mit Alkohol Horrorfilmen Autofahren Arbeiten und was es sonst noch so zu verbieten gibt?
     
  2. koile

    koile Byte

    Toller Beitrag! (Was haben wir denn wieder geraucht?) "Arbeiten" verbieten? - Kriminell ab 37 Jahre?? - Ooooh Mann ... :grübel:
     
  3. hobaler

    hobaler Byte

    Wie bereits erwähnt gehe ich auf ein sehr kleines humanistisches Gymnasium, für das es eine HL-Map gibt. Noch gab es keinen Amoklauf. Aber dafür mobben sich liebe kleine süße Siebtklässler (Entschuldigung an alle normalen Siebtklässler) gegenseitig in die Psychatrie! Mittlerweile hat unser Hausmeister angefangen in den großen Pausen über den Schulhof zu laufen, weil drei der drei eingeteilten Lehrer lieber Kaffee trinken, als Pausenaufsicht durchzuführen. Und ich bin mir sicher, dass wir kein Einzefall sind! WAS SOLL DAS???

    Und was ist eigentlich mit neueren Spielen, die man schon hat? Werde ich bald vorbestraft und kann danach einige meiner Wunschberufe an den Nagel hängen, weil ich nicht alle meiner Call of Duty 2 CDs verschrottet habe? HALLO, GEHTS NOCH?

    Und BW steigt ja jetzt Gott sei dank auch noch ein, nachdem heute einer Amok laufen wollte. Vielleicht sollten Sie es eher positiv sehen: Hätte er keine "Killerspiele" gespielt, hätte nie jemand mitbekommen, dass er Einen vorhatte und heute wären die nachrichten voll von einer Schule in Offenburg, an der shcon wieder einer Amok gelaufen ist.

    Zum Thema Populistisch: Natürlich ist es populistisch so etwas zu verbreiten, denn die meisten Älteren (Wie alt sind Sie eigentlich Herr feja?) sind leider ebenfalls für ein Verbot, weil sie keine Ahnung haben! Sie kommen ab und zu bei ihren Zöglingen ins Zimmer und sehen, wie einer erschossen wird und stimmen damit dem Gesetzentwurf zu.

    Eigentlich wollte ich mich über dieses Thema nicht mehr aufregen, aber bei so viel ********heit geht das einfach nicht mehr!

    P.S.: Unser Geschichtslehrer hat uns letzten Freitag stolz verkündet, wie er und seine Freunde früher immer in die Tanks von Dieselautos gepinkelt haben, weil die dann kaputt gingen. Da lobe ich mir doch alle Killerspielespieler! So viel zum Thema Vorbild!
     
  4. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Zitat aus Spiegel Online: "SPIEGEL ONLINE - 22.11.2006 (6985 Zeichen) Leser-Debatte : "Mich hat das Killerspiel nicht zum Killer gemacht" Die Forderung nach dem Verbot gewalttätiger Computerspiele erregt die Leser von SPIEGEL ONLINE wie kaum ein anderes Thema. Einige befürworten das Verbot vehement - die überwältigende Mehrheit jedoch fordert ihr Recht ein, zu spielen, was sie will"

    Also die überwältigende Mehrheit aller Teilnehmer am Spiegel-Online-Forum sind gegen ein Verbot. Meinst Du, das sind lauter junge Leute (etwa so wie Du)? Das würde mich wirklich freuen, wenn die Jugend in so anspruchsvollen Foren in so großer Zahl mitmacht! Da sehe ich wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft!
     
  5. hobaler

    hobaler Byte

    Das stimmt natürlich schon, allerdings ist zu berücksichtigen, dass hier diejenigen fehlen, die zwar EMails schreiben und vielleicht auch mal was bei einem Online-Auktionshaus ersteigern, jedoch nichts von Foren wissen bzw. nicht auf die Idee kommen einen Beitrag gegen so eine Front (die es ja glücklicherweise gibt) zu schreiben.
     
  6. Rattiberta

    Rattiberta Halbes Gigabyte

    Es könnte aber auch sein, dass Du falsche Vorstellungen davon hast, welche Altersgruppen am Computer spielen.
    Vielleicht solltest Du es auch einmal versuchen. Computerspiele meine ich. Dann kannst du aus eigener Anschauung mitreden und weißt, worum es in einzelnen Spielen geht. Um das von Dir als Trainingsprogramm für Soldaten angesprochene Spiel Doom zu spielen, brauchst Du einen Dos-Emulator. :)
    (http://www.pcwelt.de/forum/1212388-post36.html)

    MfG
    Rattiberta
     
  7. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Dabei gibt es halt ein Problem! Ich kann nicht mit mir allein eine Statistik über die Wirkung solcher Spiele erstellen, was einige Forenteilnehmer, nicht nur hier (ich spiele schon 10 Jahre und habe niemand umgebracht!), offenbar immer wieder versuchen. Warum kann man sich nicht auf die Aussagen von Wissenschaftlern verlassen, deren Broterwerb das Trainieren von GIs ist? Die können die Verhaltensänderung von Hunderttausenden sehr wohl statistisch auswerten. Irgendwie erinnert mich das an die Aussagen einiger Forumsteilnehmer, die Leuten das Urteilsvermögen über die DDR abstreiten, wenn diese nicht selbst in der DDR gelebt haben.
     
  8. Hallo an alle Leser!
    Also ich bin ein 24 jähriger Spieler, der vom C64, über den alten Amiga, bis hin zu fast jeder Konsole alles getestet hat. Ich bin mit Spielen aufgewachsen und geniesse es einfach, in andere Welten abzutauchen. Bei den täglichen Meldungen, wird mir echt schwindelig, denn es ist absoluter Quatsch, die Spiele für die Taten verantwortlich zu machen. Nun könnte man denken : "Aaah, wieder son zocker, der überhaupt keine Ahnung hat!" NEIN, ich bin weder krank, noch durch die viele Spielerei wahnsinnig geworden. Ich kann den Politikern einfach nicht ganz folgen, oder sagen wir doch besser ... Haben die nicht irgendwie etwas sinnvolleres zu tun?! Soweit ich mich erinnern kann, gab es mehrere Vorfälle, unter anderem, ist früher mal ein Kindchen durchgedreht, nachdem er sich Chucky, die Killerpuppe angeschaut hat. Das Ende vom Lied war, dass er ein Baby entführt hatte und wie im Film auf Bahngleise gefesselt hatte. Das Kind wurde vom Zug überrollt und letztendlich ist es so gewesen, wie halt im Film gezeigt wurde. Ich hatte das Thema nicht weiter verfolgt, doch sicherlich musste sich die Film Industrie auch so einiges anhören. Was ich damit sagen möchte, ist folgendes :
    Es gibt nunmal Menschen, die einen psychischen Schaden haben, das lässt sich sicher nicht vermeiden. Diesen Menschen muss ganz einfach geholfen werden. Doch genau hier liegt das Problem. Wo genau findet man sie? Wie lange dauert es noch bis diese Menschen wie eine Bombe hochgehen? Im Grunde sind nicht die Spiele schuld, oder Filme, oder... welche Art von Medium auch immer. Der Mensch allein ist es!
    Jemand, der sich nun dahin stellt und einfach sagt : "Ja... ähm... ah ja! Die Spiele! Sie sind es! Die müssen alle weg!" Das ist in meinen Augen einfach nur... wie soll ich es am besten beschreiben... HILFLOSIGKEIT.
    Es gibt ein Problem, man kann dieses nicht einfach lösen und sucht sich einen Sündenbock - klar, so ist es am einfachsten.
    Ich möchte hier einfach loswerden, dass die ganzen Vorfälle, die auf der Welt passieren, ganz klar wichtige Probleme sind, das ist keine Frage! Man sollte sich auch nicht drüber lustig machen! Da wo wir momentan sind, ist es wie eine Einbahnstrasse, denn die Spieler sagen :
    Die Politiker haben keine Ahnung und die andere Seite sagt :
    So geht das nicht, die Spiele müssen weg !
    Das ist eine gegenseitige Schuldzuweisung ( gibts so ein Wort überhaupt?! ) - Ihr wisst ja sicherlich was ich meine :rolleyes:
    Jedenfalls steht eine Sache fest - zumindest für mich :
    Ich habe genug gespielt, ich habe genug gesehen, ich werde weiter spielen und : Ich bin normal! Spiele und Konsolen waren und bleiben halt mein Hobby. Die einen lesen gern und ich spiele gern, daran wird sich sicher nie etwas ändern! Ein Verbot finde ich persönlich ungerecht! Dies sorgt einfach nur für noch mehr Ärger! Abgesehen davon wirds nach einem Verbot viel schlimmer! Was macht der Mensch nämlich besonders gern?! Verbotene Dinge - zumindest hat uns das Eva bereits vor den ganzen Spielen und Konsolen bewiesen, als Sie sich den Apfel doch schnappte, als Sie die Finger davon lassen sollte. Hiermit verabschiede ich ich auch schon und hoffe das eine oder andere Lächeln auf eure Lippen gezaubert zu haben. Machts doch einfach so wie ich und nehmt es nicht ganz so ernst, wenn man sich immer und immer wieder aufregt, wirds ja doch nicht besser und man kommt vor lauter Aufregung nicht zum spielen ;)
     
  9. Rattiberta

    Rattiberta Halbes Gigabyte

    Hallo zwilling,

    das Problem liegt darin, von einem Ausschnitt aus einem Interview auf den Inhalt einer Studie über Soldaten unter Gefechtsbedingungen zu schließen.
    Diese Studie soll dann übertragen werden auf Jugendliche in einem anderen Land, die in einem völlig anderen sozialen Kontext leben und die die Erfahrung "Kampfsimulation" in ihrer Freizeit erleben.

    Da erscheint mir die praktische Erfahrung von Computerspielern in diesem Lande praxisnäher.
    Natürlich sind diese Erfahrungen subjektiv geprägt. Wenn du allerdings eine ausreichend große Gruppe von Betroffenen erfasst, bietet sich ein verwertbares Bild. (So kommen Studien zustande.)

    Was die DDR angeht, so meine ich wirklich, dass nur einige Aspekte von außen sichtbar sind. Um wirklich zu wissen, wie es ist, in einem Land zu leben, muß man dies eine zeitlang tun.
    Wie willst Du wissen, wie es sich in einem Dorf lebt, wenn du die Großstadt nie verlassen hast und nur mal 4 Wochen Ferien auf dem Bauernhof gemacht hast?
    Aber selbst mir den Ferienerfahrungen bist du vermutlich informierter, als wenn du nur ein Interview über eine Studie über das Leben auf dem Lande gelesen hast.

    MfG
    Rattiberta
     
  10. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Hallo Rattiberta,

    sorry, wenn ich angesichts dieser stereotypen Wiederholung im Stile von "Du kannst ja gar nicht mitreden, Du hast das ja nie gespielt!" langsam ärgerlich werde.

    Ich sage also einmal provokant: "Vielleicht solltest Du es einmal versuchen. Zur Bundeswehr gehen meine ich. Dann kannst Du aus eigener Anschauung mitreden und weißt, wie es ist, einen realen Menschen vor Deiner Mündung zu haben und entscheiden musst, ob Du abdrücken willst oder nicht."

    Meinst Du im Ernst, dass Du Dich erst in eine solche Situation bringen musst, um zu wissen, dass diese eine riesengroße S C H E I S S E darstellt? Wohl kaum, oder?

    Ich bin als Soldat in einer Einheit gewesen, die Munitionslager bewachte und zweimal in solche Situationen geraten. Ich habe nicht geschossen, obwohl gesetzlich gesehen mir niemand etwas hätte anhaben können. Die Wachvorschriften und das Notwehrrecht hätten den Schusswaffeneinsatz erlaubt.

    Mein Gewissen tat das nicht, also hieß es bluffen und mein Gegenüber niederschreien, bis er tat, was ich wollte - ganz ruhig am Boden liegen bleiben, bis er verhaftet werden konnte (der eine Fall - der andere war ein ziviler Hundeführer, der aus dem Dunkel kam und auf meine Aufforderung, sich auszuweisen, mehrfach einfach nicht reagierte).

    In der Ausbildung zuvor hat es mir sehr wohl Spaß gemacht, mit dem G3 zu schießen. Allerdings nur im Wettkampf in Übungen auf 10er-Ringscheiben.

    Als es aber auf menschliche Umrisse ging, habe ich, wann immer möglich, ganz bewusst daneben geschossen. Auch das ist nämlich eine Art, sukzessive darauf gedrillt zu werden, Menschen aufs Korn zu nehmen.

    Zuerst wird die Angst vor der eigenen Waffe auf Respekt vor der eigenen Waffe reduziert. Dann kommen die Übungen, die einen Menschen nur noch auf einen Umriss herabsetzen.

    Ich habe später einen Mann kennengelernt, der in seiner Angst tatsächlich abgedrückt hat. Er hatte ebenfalls jedes Recht dazu auf seiner Seite. Sein Opfer verlor dabei ein Bein, da das Projektil das Knie zertrümmerte, was die Amputation des Unterschenkels erforderlich machte. Mein Bekannter leidet bis heute unter dem Ereignis und befindet sich in dauerhafter therapeutischer Behandlung.

    Was das mit den Spielen zu tun hat? Sie treiben mit Entsetzen Scherz! Sie zeigen, wie entmenschlicht der Tötungsakt in kriegerischen Auseinadersetzungen ist! Sie leisten dem Denken und Fühlen Vorschub, was es überhaupt erst möglich macht, seinen Hass auf was und wen und warum auch immer so zu kanalisieren, dass die ausgewählten Opfer nicht mehr als Mensch, sondern nur noch als Ziel wahrgenommen werden.

    Nicht jeder ist dafür gleichermaßen empfänglich. Es braucht unterschiedliche Dosen und ganz bestimmte Abläufe in einem gewissen zeitlichen Rahmen, die dann unter Mitwirkung der Killerspiele einen Amokläufer hervorbringen. Es ist und bleibt richtig, dass Killerspiele keine Amokläufe auslösen. Es ist aber genauso wahr, dass sie den Katalysator zu solchen Prozessen bilden können. Nimm den Katalysator wo immer möglich raus und Du erhöhst die Chancen, dass die Prozesse nicht in Gang kommen oder aber einen anderen (ggf. auch suizidalen) Verlauf nehmen, der andere Personen aber nicht in Mitleidenschaft zieht.

    Also meine Frage: musst Du wirklich erst zur Bundeswehr gehen und ähnliche Erfahrungen wie ich und einige hundert andere Menschen in Deutschland seit Bestehen der BW bzw. NVA machen, um zu wissen, dass auf Menschen zu schießen das alllerletzte ist? Wohl kaum, oder?

    Wenn ich die Bilder von Counterstrike im Fernsehen sehe, habe ich blitzartig einzelne Bilder aus der damaligen realen Situation vor Augen - so nah an der Wahrheit ist das Spiel.
    Diese Spielausschnitte genügen, um jedem, der die Spiele nie gespielt hat, klar zu machen, worum es geht.

    Und ich begreife einfach nicht, was Du und viele andere hier im Forum daran so außerordentlich geil finden. :nixwissen

    Meines Erachtens kann man prima auf diese Spiele verzichten. Wer die aber trotzdem spielt, darf natürlich keinesfalls kriminalisiert werden. Aber: einfach mal das Machbare versuchen und den Sumpf langsam, aber stetig, trockenlegen...

    Nichts für ungut!
    Thor :)
     
  11. Rattiberta

    Rattiberta Halbes Gigabyte

    Hallo Thor,

    und ich wiederhole:
    Mit virtuellen Waffen ist noch nie ein Mensch erschossen worden. Weder absichtlich noch versehentlich noch überhaupt.

    Es ist ein Riesenunterschied, ob ich einem Highscore nachjage und Moorhühner abschieße oder ob ich wirklich mit einer echten Waffe durch die schottischen Moore laufe und seltene Vögel vom Himmel schieße.
    Letzteres würde ich niemals tun!


    Wer mit dem Gedanken an Selbstmord oder erweitertem Selbstmord spielt, holt sich gelegentlich Anregungen aus Literatur, Film oder Spielen.

    Daran hat sich seit den Zeiten des Herrn Goethe nichts geändert. Eines seiner Bücher wurde deshalb von der Zensurbehörde verboten:
    http://www.theater-altenburg-gera.d...7414608e99d44358be1&v=repertoire_detail&pi=28

    Ich finde das Verbot damals ebenso unsinnig wie die Forderung nach den Verboten heute.

    MfG
    Rattiberta
     
  12. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Hallo Rattiberta,

    habe ich ja ausdrücklich geschrieben:
    Es ist und bleibt richtig, dass Killerspiele keine Amokläufe auslösen. Es ist aber genauso wahr, dass sie den Katalysator zu solchen Prozessen bilden können.

    Du nicht, ich nicht, 250 Mio Europäer nicht, aber es gibt 3 Mio Europäer, die Jäger sind. Und wenn nur 100.000 davon solche Spiele spielen, halte ich ein Moorhuhnverbot für sinnvoll, aber nicht essentiell notwendig. Die anderen 2,9 Mio Jäger muss man eben an den anderen Wurzeln packen... :D *Macho-Macho*

    Nicht nur gelegentlich, sondern fast immer. Denn der Abgang soll spektakulär sein! Und am besten mit Wiedererkennungswert!

    Der Unterschied zwischen Literatur und Film einerseits und den Spielen andererseits: in den ersten beiden Fällen kannst Du das Entmenschlichen des Tötungsakt nicht trainieren. Du kannst nur zuschauen, wie dies durch Autoren und Schauspieler vorgespielt wird. Bei den Büchern kommt noch Deine eigene Fantasie hinzu, was sich aber allein in Deinem Kopf abspielt. Bücher und Filme liest bzw. schaut man ggf. in Abständen erneut. Da liegen Tage, Wochen oder gar Monate zwischen.

    Im Spiel hingegen entscheidest Du selbst, wer (virtuell) am Leben bleibt und wer (virtuell) stirbt. Und Du drückst ggf. täglich den Feuerknopf des Gamepads.. und das wieder.. und wieder.. und wieder... und das über Tage, Wochen und Monate.

    Ich nicht, aber ich plädiere für Augenmaß. So populistische Panikaktionen wie die von Herrn "Speckstein" sind jedenfalls völliger Blödsinn. Und was hindert Spielemacher daran, die Spiele ferner von der Realität zu gestalten, wie es z. B. bei Max Payne geschah. Da fühlt man sich wenigstens nicht in einem realen Kriegsgeschehen, sondern wie in einer surrealen Comicwelt. Alles ist derart übertrieben wie in "Falsches Spiel mit Roger Rabbit". Wäre doch mal ein Anfang und Geld kann man auch damit verdienen.

    Das größte Recht, das der Mensch besitzt, ist das Recht auf Vernunft. Nur macht er davon allzu selten ernsthaft Gebrauch. Es dient eben nicht zwangsläufig zur Bedürfnisbefriedigung. Und die Bedürfnisstillrechte werden emsig mit Zähnen und Klauen veteidigt. Nun ja, jedem eben seinen sehr menschlichen Egoismus. Mich ausdrücklich (auf anderem Gebiet) eingeschlossen. :D

    Grüße,
    Thor :)
     
  13. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Ich sehe das genau umgekehrt! Die meisten, die dort gelebt haben, wissen natürlich wie der Alltag für die Menschen in der DDR war, mit allen positiven und negativen Seiten. Und da will ich niemandem hineinreden. Wenn ich aber gelesen habe, wie diese Leute z.B. über die Gründe des wirtschaftlichen Zusammenbruchs der DDR (und der übrigen Staaten im Ostblock) argumentierten, da habe ich gemerkt, dass sie die Zusammenhänge nicht begriffen hatten und (vermutlich durch eine Blockade, verursacht durch ihren Lokalpatriotismus) noch lange nicht begreifen werden.

    Ich warte eigentlich nur noch auf den Augenblick, dass jemand von mir verlangt, zu einem Huhn zu mutieren, bevor er mir erlaubt, darüber zu urteilen, ob ein Ei faul ist oder nicht.:D
     
  14. Rattiberta

    Rattiberta Halbes Gigabyte

    Das ist nicht der Fall. Diese Fälle sind nur die, die ins Fernsehen kommen.
    Die (zahlenmässig) meisten Selbstmorde von Jugendlichen und Kindern erfolgen still, unspektakulär, fast verstohlen.
    Manchmal gibt es Briefe, die die Gründe erahnen lassen...
    MfG
    Rattiberta
     
  15. Hallo, bin neu hier, hab mich grade angemeldet um was hierzu schreiben zu können.

    @Thor:
    Ich kann deine Argumentation zwar teilweise nachvollziehen, aber ich finde du übersiehst einen wichtigen Punkt in deiner Bundeswehrdrill - Killerspiele "Parallele": Wie du geschrieben hast, hat dein Bekannter aus Angst abgedrückt, im Einsatz. Das sind _völlig_ andere Voraussetzungen wie ein Amoklauf.

    zum Thema:
    Ich kann verstehen, dass es für einen Aussenstehenden durchaus Ähnlichkeit mit echten Übungen an der Waffe hat, wenn jemand einen Ego-Shooter spielt, aber es gibt diverse recht gewichtige Unterschiede, finde ich:
    Erstens wird die Polygonsuppe auf dem Bildschirm niemals eine echte Waffe, und verhält sich auch niemals wie eine. Von daher ist es schonmal absurd zu glauben, dass "Killerspiele" den Umgang mit einer Waffe trainieren. (nicht, dass das eine Aussage von Thor gewesen wäre, aber durchaus eine, die in ähnlichen Diskussionen schon aufgestellt wurde)
    Zweitens kann man Erwachsenen und auch Jugendlichen durchaus zu trauen, dass sie zwischen Fiktion und Realität recht gut unterscheiden können, ausser natürlich die betreffende Person hat "sowieso schon nen Knacks".

    Ja, ich weiß, dass der "Sinn" dieses Verbotes ja sein soll, _Kinder_ vor "Killerspielen" zu schützen, nur ist die legale Grundlage dafür schon lange vorhanden. Jedes der in den Medien angeprangerten Spiele hat mindestens eine Altersfreigabe von 16, und das meistens in der extra für den deutschen Markt zensierten Version, oder ist indiziert. Was das Verbot also bewirken soll, ist mir nicht ganz klar.
    Würden sich Händler an die Altersfreigaben der Spiele halten, hätte das für Kinder denselben Effekt wie ein Verbot der Spiele. Bei Alkohol ist das gar keine Frage, da käme keiner auf die Idee, den zu verbieten, weil sich ein Kind zu Tode gesoffen hat, da hat dann der Händler schuld oder der ältere Jugendliche, der ihm den Kram besorgt hat. Bei Spielen hingegen heißt es halt "das sei den Händlern nicht zuzumuten" und das war´s. Würden die vorhandenen Gesetze vernünftig durchgesetzt, wäre das zumindest eine ausreichende Grundlage, um den legalen Weg zu einem "Killerspiel" für Kinder ungangbar zu machen.

    Und auch Eltern sollten sich inzwischen damit abfinden, dass Computerspiele ein Medium sind, dass sich in gut 20 Jahren renommiert hat und nunmal zum Leben vieler Jugendlicher dazu gehört. Da kann man es sich als Vater oder Mutter schlicht nicht leisten, seine ganzen "Informationen" aus sensationsgeilen "Berichten" im nächsten Boulevard-Schmierblatt nach dem nächsten Amoklauf zu kriegen. Da ist Eigeninitiative gefragt, um sich mal wirklich gründlich damit zu beschäftigen und sich so wirkliche Kompetenz zu verschaffen. Ist ja nicht so, als ob es zu dem Thema keine Informationen gäbe. Den meisten Eltern wäre schon viel damit geholfen, sich eine einschlägige Spiele-Site zu merken und die einmal pro Woche anzukucken und sich zu informieren, welche Spiele evtl nicht für ihren Kiddo geeignet sind. Auch die Homepage der USK ist eine geeignete erste Anlaufstelle.

    Die Verbindung Amoklauf und "Killerspiele", die von den Medien gerne gemacht wird, ist einfach herzustellen, schließlich sind
    "Killerspiele" kein seltenes Phänomen, sondern weit verbreitet. Die Chance also, dass ein Amokläufer diese Spiele hat, ist __sehr__ hoch, da ein Mensch, der sich zu einem Amoklauf entschließt, wahrscheinlich auch kein Problem mit virtueller Gewalt hat. Trotzdem finde ich es, gelinde gesagt, äusserst bedenklich, "Killerspiele" als Kausalität für Amokläufe anzuführen. Schließlich trug der Amokläufer sicher auch Unterwäsche und wahrscheinlich auch Turnschuhe. Das ist aber nicht ausreichend, um diese Kleidungsstücke als Grund für einen Amoklauf anzuführen.

    Auf die Lehrer- / Schulproblematik und oft fehlende Perspektive für Jugendliche geh ich jetz besser mal nicht ein, sonst nimmt das gar kein Ende.

    Was ich sagen will: Natürlich ist es einfacher, etwas zu verbieten, dass die Medien schon als Sündenbock ordentlich breitgetreten haben, dann sind wenigstens die Leute erstmal beruhigt, die sich mit dem Thema nur über Boulevard-Medien befassen,was leider anscheinend ein großer Teil der Bevölkerung ist. Sich wirklich eingehend mit dem Problem zu beschäftigen kostet auch mehr Geld. Ausserdem "braucht man die Killerspiele ja nicht"..... ich denke, dasselbe hätten die Politiker in den 60ern über Rock&Roll sagen können. Zum Glück waren die deutschen Politiker damals weniger von den Medien zu halb-garen Schnellschüssen getrieben. ;)
     
  16. Rattiberta

    Rattiberta Halbes Gigabyte

    Entschuldige, dass ich das Zitat etwas manipuliert habe (der Fettdruck ist im Original nicht enthalten.) :D
    Ja, diese Leute, diese Ossis. Wir dagegen, wir Wessis...
    Doch halt, wenn Du und ich beide Wessis sind, warum sehen wir dann die Spielegeschichte so unterschiedlich?

    Das vielleicht nicht. Aber wenn du einen Erfahrungsbericht darüber schreiben willst, ob Eierlegen eine befriedigende Beschäftigung ist, dann könnte diese Mutation schon hilfreich sein. :)

    (Falls ich Dich gekränkt haben sollte, das war nicht meine Absicht.)

    MfG
    Rattiberta
     
  17. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Das hat weniger etwas mit Ossis und Wessis zu tun, als damit, ob man sich mit der Materie beschäftigt hat. Ich nehme an, dass es unter den Ossis einen höheren Anteil an Leuten gibt (an Leuten ..., das ist halt so mein Stil. Ich habe die deutsche Sprache erst in der Schule gelernt), die fundierte Kenntnisse über z.B. die Wirtschaft der DDR haben, als unter den Wessis. Das kann man aber nicht von Forenteilnehmern sagen, die Gift und Galle über die heutigen Politiker schütten, weil die ja an ihrer derzeitigen Misere schuld sind. Und da erlauben sich diese Politiker auch noch, über ein Verbot von Spielen nachzudenken, laut!

    nein, nein! Ich hatte schon befürchtet, dass Du das "Huhn" krumm nehmen könntest und habe deshalb ein Smiley angehängt, das hier (oder allgemein?) "Großes Lächeln" heißt.
     
  18. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Aus Deiner umfangreichen Stellungnahme zu dem Thema glaube ich abzulesen, dass Du diesen Beitrag nicht gelesen hast. Denn niemand behauptet, dass mit den Spielen der Umgang mit der Waffe geübt werden kann oder dass ein solches Spiel die Ursache für einen Amoklauf sein sollte. Die Spiele können aber zum Töten konditionieren. Sie werden jedenfalls beim Militär in den USA dafür eingesetzt.
    Trotz des Trainings zum Töten begehen Soldaten (aktiv oder nach der Entlassung) weniger Kapitalverbrechen, als der Rest der Bevölkerung in den USA. Das scheint ein Widerspruch zu sein. Er wird damit erklärt, dass die Soldaten ein viel höheres Maß an Disziplin gelernt haben, als die Zivilbevölkerung. Gerade deshalb können die Spiele so gefährlich sein, weil Jugendliche sie wie beim Militär einsetzen und dadurch die Schwelle senken können, die sie am Töten hindert, ohne gleichzeitig die Disziplin zu trainieren, die beim Militär zum Alltag gehört
     
  19. Nur weil es in dem von dir verlinkten Artikel nicht explizit gesagt wird, heißt das nicht, dass das niemand behauptet. Mal davon abgesehen, dass in dem Artikel durchaus auch vermerkt wird, dass einige "Killerspiele"-spielende Kinder mit einer Waffe sogar zu besseren Schützen wurden als ausgebildete FBI-Agenten... eigentlich peinlich für die FBI-Agenten.
    Bitte frag mich nicht direkt nach Links zu Artikeln in denen die direkte Kausalität "Killerspieler" => Amokläufer hergestellt wird, im Prinzip wird das so oder ähnlich im Großteil der TV-Berichte gemacht, meistens dadurch, dass 90% des "Berichts" aus überspitzten Schilderungen der tatsächlichen oder frei erfundener Spielinhalte bestehen und ständig wiederholt wird, dass der Amokläufer ja Counter-Strike und andere "Killerspiele" gespielt hat. Damit wird für mich diese Kausalität definitiv impliziert und meist dann auch noch explizit genannt.

    Momentan existiert das Spiel "America´s Army", das aber eher zur Anwerbung von / Propaganda für Jugendliche genutzt wird. Ob das Ding auch wirklich in der Ausbildung verwendet wird, weiß ich nicht. Wenn ja, würde ich aber eher vermuten, dass es billiger ist, Reaktionsvermögen und taktisch sinnvolles Vorgehen virtuell zu trainieren als real. Ausserdem ist das Verletzungsrisiko gleich Null. Mag aber durchaus sein, dass ein für das Militär "positiver Nebeneffekt" eine Senkung der Hemmschwelle ist.

    Ich bestreite nicht, dass Spiele durchaus die Hemmschwelle für Gewalt senken können. Keine Frage, dass das der Fall sein kann, wenn das Umfeld des Menschen es versäumt, ihm andere Werte zu vermitteln. Ich für meinen Teil kann zumindest an mir diese Wirkung nicht feststellen... ich spiele jetz seit 20 Jahren Computerspiele inklusive der gefürchteten "Killerspiele" und habe noch nie Gewalt angewendet.

    Der Aussage hab ich eigentlich nichts entgegenzusetzen. Disziplin kann durchaus eine Methode sein, einen Menschen vom Töten abzuhalten. Ein gesundes Umfeld, eine gute Erziehung und gesunder Menschenverstand sind andere, und meines Erachtens bessere, Methoden dafür, die im Normalfall völlig ausreichen, auch heute noch.

    Die legale Grundlage dafür, dass Kinder und Jugendliche an keine gewaltverherrlichenden Spiele kommen, ist schon längst vorhanden, war sie auch schon vor Erfurt. Trotzdem gab es wieder einen Amoklauf. Also wird in den Medien ein populistisches Verbot diskutiert und Studien die eine gegenteilige Aussage machen, wie diese zB, werden in "Berichten" schlicht völlig aussen vor gelassen. Meinungen der betroffenen Personengruppe, nämlich der Spieler hört man in Berichten nur selten und wenn, dann nur einen Satz aus einem ganzen Interview, was ich maximal als suspekt bezeichnen würde. In Talkshows ist der Altersschnitt um die 60 und die Politiker bilden sich während der Talkshow ihre Meinung anhand einer Einspielung (so geschehen im WDR am 22.11. um 20:15, "Hart aber fair", gemeint ist Barbara Sommer). Tut mir leid, aber da kommen bei mir doch Zweifel über die Kompetenz dieser Menschen auf.
    Einen Bericht im eigentlichen Sinne, nämlich eine objektive Darstellung eines Themas ohne subjektive Prägung des Authors, oder auch eine Talkshow zum Thema mit Vertretern aus "allen Parteien" habe ich bisher im deutschen Fernsehen noch nicht gesehen. Von daher verwundert es mich auch nicht, wenn sich die Haltung der "Massen" gegenüber diesem Thema langsam in eine Richtung neigt.
    Wenn ein Verbot diskutiert wird, dann sollte das auch mit ausreichender Sorgfalt geschehen und nicht als sensationsgeile Ausschlachtung einer Tragödie. Nur ist es dafür langsam zu spät, da sich gerade die ältere Generation dank der Darstellung in den Medien schon ein Bild gemacht hat.


    Laut unseren Gesetzen sollten Kinder und Jugendliche sowieso schon nicht im Besitz von "Killerspielen" sein. Weshalb da überhaupt ein weiteres Gesetz diskutiert wird, dass das verhindern soll, ist mir schleierhaft. Mal abgesehen davon, dass dieses Verbot eine ganze Berufssparte und viele erwachsene Computerspieler nachträglich kriminalisiert: Kinder und Jugendliche interessieren sich herzlich wenig für Verbote. Ein Jugendlicher, der sich ein "Killerspiel" jetzt schon ohne Kenntnis seiner Eltern aus dem Internet zieht, wird das auch nach dem Verbot tun, da Deutschland nunmal nicht alleine auf der Welt ist. Becksteins "Parallele" mit der Bekämpfung der Kinder****ographie hinkt gewaltig und ist darüberhinaus noch beleidigend.
    Sinnvoller wäre es, wenn die "Massenmedien" endlich anfangen würden, Computerspiele ernsthaft zu behandeln und nicht als Nischenphänomen immer nur dann auszupacken, wenn es grade passt. So wäre auch ein vernünftiger Umgang der Erziehenden mit diesem "neuen" Medium leichter zu erreichen. Darüberhinaus sollten die bestehenden Gesetze auch mal durchgesetzt werden, sonst bringen sie natürlich nix.
     
  20. Stawrogin

    Stawrogin Byte

    Vergiss nicht, dass US-Soldaten auch Antikriegsfilme zur Vorbereitung und als Belustigung in Kriegen einsetzen und die Soldaten sich gröhlend an jeder Gewalttat erfreuen. Full Metal Jacket und Platoon sind deshalb noch lange keine gewaltverherrlichenden Filme, sondern das Gegenteil. Rechtsradikale erfreuen sich an historischen Darstellungen des dritten Reiches, obwohl diese eigentlich das Gegenteil bewirken sollen.
    Pädophile erfreuen sich an der Sesamstrasse, sollte man diese also als perversionsfördernd verbieten?
    Fazit: der Gebrauch von Medien bestimmt, was sie anrichten, und wenn man Medien mißbrauchen will, dann kann das kein Verbot verhindern. Es sollte deshalb zur Erziehung gehören, den Kindern beizubringen, was Gewaltdarstellung in Filmen und Spielen für eine Funktion hat, schließlich lässt man sie ja auch nicht mit Goethes Faust allein, einem Buch, in dem Teufelsanbetung, Ausnutzung von Schwächeren und Kindesmissbrauch vorkommen.
    Das genau meint Medienkompetenz, und wer nicht begreift, das Gewaltdarstellung nicht automatisch gewalttätig macht, dem mangelt es genau an dieser Kompetenz.
     
Thread Status:
Not open for further replies.

Share This Page