1. Liebe Forumsgemeinde,

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Kommentar: Ein Amoklauf und die üblichen Killerspiel-Reaktionen

Discussion in 'Ihre Meinung zu Artikeln auf pcwelt.de' started by BigFun, Nov 21, 2006.

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  1. Muddi

    Muddi Megabyte

    Laut RTL2 gibt es in Deutschland ca 12 Millionen Leute, die regelmäßig Computer spielen. 500.000 davon professionnel
    (also ESL). Von den 12 Millionen werden auch sicher mindestens ein Viertel "Killerspiele" spielen.

    Und diese 3 Millionen sollen alles Amokäufer, Terroristen, Psychos etc... sein? :aua:

    Wie alle schon gesagt haben, es liegt an den Eltern, Lehrern, Schülern?, die wegsehen und drauf sch*****.

    Wenn ich richtig gezählt habe, war das der dritte Amoklauf in Deutschland in 4 Jahren. (Erfurt, Leipzig und dieser hier) Oder irre ich mich?
     
  2. btsv2001

    btsv2001 Byte

    1. Am besten Computer erst frei ab 18 machen und mit einen Scanner für den Personalausweis ausrüsten.

    2. Abschaffung von dem Antioauthorirtären mist, ein paar auf den Hintern haben noch niemanden geschadet.

    3. Müttern mit Kindern unter 4 Jahren das arbeiten per Gesetz verbieten.

    4. Ganztagsschulen und Jugendorganisationen (Pfadfinder usw.) fördern und zur Pflicht machen.

    :ironie:
    5. SPD, Grüne und CDU vom Verfassungsgericht verbieten laasen. :-)
    :)


    6. ....
     
  3. Hallo allerseits,

    gute Argumente gegen ein generelles Verbot sind bereits hinreichend genannt.. Zwei Gedanken möchte ich allerdings anstoßen.

    a) Was ist brutale Gewalt?

    Gern wird darauf verwiesen, dass in den deutschen Versionen kein Blut spritzt etc. (viele mögen sich an die blaue Testflüssigkeit aus der Werbung erinnern :) ), um damit die Brutalität aus den Games zu nehmen. Ich kann das nur bedingt nachvollziehen. Zu viel Blut empfinde ich vielleicht noch als eklig (denken wir mal an Filme wie Kill Bill), aber hm… ist das brutal?

    Als brutal empfand ich, die Szene geht mir bis heute nicht aus dem Kopf, wie in Afghanistan in einem Stadion eine wehrlose Person, einfach abgeknallt wurde (zu sehen im öffentlich rechtlichen Fernsehen). DAS empfinde ich als brutal. Quasi willkürliche Exekutionen dürfen aus meiner Sicht weder im echten Leben noch in einem Spiel Platz finden.

    Wenn sich zwei Spielparteien mehr oder weniger fair (und im Spiel ja freiwillig) gegenüberstehen, gibt es dagegen einen anderen Sinn. Hier empfand ich bislang mehr den Gedanken der Competition und nicht des Mordens.


    b) Welche Handlungsalternativen gibt es?

    Was ich in echten Ballerspielen, die oft schon fast Simulationen anmuten, vermisse, ist die Möglichkeit das Ziel auch ohne zu Töten zu erreichen. Klingt zunächst mal eigenartig, ist jedoch durchaus ernst gemeint. Man kann einen Level/eine Runde zumeist nur beenden, wenn alle Gegner tot sind und nicht, wenn alle Gegner außer Gefecht sind (ich rede hier nicht von 4-stündigem Verhandlungspoker :) ). Geht natürlich nicht bei (verzeiht mir) Jump'n'Shootern wie Quake & Co... doch da ist die Vorbildfunktion fürs echte Töten meiner Meinung nach sowieso eher eingeschränkt.

    Ich fände es durchaus sinnvoll, wenn das gedanklich vermittelte Ziel der meisten Ballerspiele nicht grundsätzlich nur der Tod aller Gegner, sondern die Erfüllung der eigentlichen Aufgabe ist (die hoffentlich NICHT lautet: töte alle Gegner). Bei vielen Spielen ließe sich das einfach umsetzen und „lehrt“ uns nicht, dass das Töten das einzige Mittel ist.


    P.S.: Ich (quasi 2x Volljährig) möchte auch weiter die Möglichkeit haben, First-Person-Shooter zu zocken. Ich wollte nur mal 2 wenige beachtete Gedanken teilen.
     
  4. Muddi

    Muddi Megabyte

  5. btsv2001

    btsv2001 Byte

    Warum gehen die jenigen welche solche Spiele brauchen nicht nach Afganistan oder in den Irak?? Dort habt ihr dann euren Krieg.


    :aua:
     
  6. BigFun

    BigFun Byte

    Sorry - es disqualifiziert sie vielleicht nicht - aber dadurch sind sie in der gleichen Position wie jemand der über ein Thema spricht, was er nur vom Hörensagen kennt (Stammtischpolitiker (übertrieben gesagt)).
    Sicherlich ist es nicht das tollste menschenähnliche Pixelhaufen in rotgefärbte pixelflächen zu verwandeln - da währe die Spieleindustrie gefordert dies zu ändern - es kommt vieleicht auch Urtrieb des Menschen zutage - der sich seit Urzeiten mit dem Recht des Stärkeren behaupten musste - was heutzutage ja zum Glück nicht mehr im Brutalen Sinne so ist - heute kämpft man seine Kämpfe im Büro, führt seine Schlachten gegen die Bürokratie usw. manch einer findet sicherlich dann seine Erfüllung im sinnlosen Abschlachten virtueller Gegner - aber hier einen globalen Brückenschlag zu machen ist sicher so falsch wie zu sagen - alle Inder haben einen roten Punkt auf der Stirn.

    Ich spiele Computerspiele seit etwa 22 Jahren, damals war ich gefesselt von den Versuchen eine Raumfähre auf 3 Plätzen zu landen und konnte die 5 Minuten die Datasette zum Laden brauchte kaum erwarten. Heute spiele ich mit Genuss zB Gothic 3. Nicht weil es da viele Gegner abzumetzeln gilt, sondern weil es mich fasziniert, in virtuelle Welten abzutauchen - mich zu entspannen und vom täglichen allerlei mal wegzukommen. Darüberhinaus hatte ich in den vergangenen 20 Jahren nichtmal eine kleinere Handgreiflichkeit noch zieht es mich dazu. Ballerspiele dienen für mich und sicher für das groh der anderen zum Entspannen - Abschalten - zum trainieren des Geistes und der Reflexe - und den meisten ist es sicherlich egal - ob er auf Menschen - Hamster - Roboter oder sonstwas schießen soll - solange das Spiel gut gemacht ist.
    Und je mehr ich drüber nachdenke - finde ich - ja jeder der soetwas nicht zumindest mal versucht hat und sich mit der Wirkung auf sich selbst beschäftigt hat - ist nicht qualifiziert dazu eine Aussage zu machen - ob solche Spiele ein Gefahrenpotential beherschen.
    Darüberhinaus - bemerke ich an mir, dass ich nach dem Spielen von Need4Speed den Hang dazu habe, mit meinem Auto schneller zu fahren als sonst üblich ... von daher finde ich sollten solche Spiele als potentielle Gefahrenquellen nur unter 18 verkauft werden, da mit dem Besitz des Führerscheins das Risiko unberechbar wird.
     

  7. Weil es beim Spielen solcher Spiele nicht um Hass, Verstümmeln und Töten, nicht um Gier, Macht und Unterdrückung, sondern um Wettbewerb (Competition) mit Adrenalin und Teamgeist geht.

    Ich habe mich schon oft mit virtuellen "Gegnern" anschließend über tolle Spielzüge ausgetauscht... nicht nur das würde mir im echten Krieg fehlen.
     
  8. HighTech

    HighTech Byte

    Zitat Hr.Pilzweger : Im gestrigen Brennpunkt waren auch Privatvideos des Amokläufers zu sehen, wie er selbst gebastelte Bomben zündete und mit Waffen hantierte. Niemand fragt nun aber, wie er a, an Waffen kam und b, woher er die Kenntnisse für die Herstellung von Sprengstoff hatte. Alles reduziert sich momentan auf eines: Killerspiele - beziehungsweise das Verbot selbiger.

    Nach dem Amoklauf von Erfurt, der PC-Spiele erst in das Blickfeld unserer Volksvertreter gebracht hat, hat niemand das Verbot von Schützenvereinen gefordert. Warum eigentlich nicht? Dort lernen Menschen immerhin den Umgang mit echten Waffen. Aber: Schützenvereine sind in unserer Tradition verankert - Computerspieler nicht. Zitat Ende


    Genau diese Sätze bringen es auf den Punkt! Über das verbieten von "Killerspielen" können sich Politiker ja eher profilieren anstatt sich damit zu Beschäftigen wie es sein kann,dass ein 18jähriger mit scharfen Waffen und Sprengstoff durch die Gegend läuft. Schützenvereine sind weniger eine Tradition als vielmehr eine sehr mächtige Lobby,wo auch viele Politiker Ehrenmitglieder sind. Daher wird die Politik sich hüten dort den Hebel anzusetzen.
     
  9. Das Problem hat viele Facetten. Eine der wichtigsten ist mangelhafte Betreuung durch die Eltern (sinnvolle Erziehung hat nichts mit "Antiautorität" zu tun), eine weitere die seit Jahren systematische Schwächung der Lehrerautorität (Autorität im positiven Sinne), mehrheitlich ebenfalls durch Elterneinfluß, die falsche Blickrichtung der juristisch Verantwortlichen und damit nicht zuletzt der Politik (Stichwort: Tätermentalität statt Opfermentalität), Bildungsprobleme (Stichwort: Pisa), allgemeiner Werteverfall und mangelndes Realitätsbewußtsein sowie mangelhafte Integration (ohne Ausländerfeindlichkeit !). Im aktuellen Zustand sind wir kaum in der Lage, diese Probleme zu lösen - es sind dringend und nachhaltig wirksame Veränderungen an allen diesen Punkten (und weiteren) erforderlich, je schneller und umfassender, desto besser. Das Bürgerbewußtsein muß sich genauso wandeln, wie das der verantwortlichen Politiker usw. Nur wenn wir uns alle als Teil eines Ganzen verstehen und miteinander arbeiten, kann es ernstzunehmenden Fortschritt geben.
     
  10. sg69

    sg69 Halbes Megabyte

    Die Eltern, die den Jungen erzogen haben: Nicht Schuld

    Die Politiker mit ihrer familienfeindlichen Politik: Nicht Schuld

    Die Schule: Nicht Schuld

    Computerspiele: Schuld

    So kann man sich als Politiker auch aus der Verantwortung ziehen ...
     
  11. handschig

    handschig ROM

    @btsv2001: mich würde interessieren ob du wirklich von dem überzeugt bis was du hier von dir gibst. ich kann jedenfalls wenig damit anfangen! :confused:

    Was soll das bringen? Dann müsste man Fernseher/Kino genauso verbieten. Außerdem möchte ich nicht wissen, welchen wirtschaftlichen Schaden das bringt, wenn man erst mit 18 lernt mit der maus umzugehen um mit 30 für das tägliche Leben gerüstet zu sein.

    Ich wage zu bezweifeln ob dies ein Gewinn für die Kinder ist. Wenn man den ganzen Tag bei den Kindern ist kann das an die Nerven gehen. Soll jetzt nicht heißen, dass ich für berufstätige Mütter bin. Dafür sollte man eher in Kindertagesstätten und ein gutes soziales Netz investieren. Zweitens dürfte so eine Verordnung dem kontinuierlichen Geburtenrückgang nicht entgegenwirken.

    Ein Beschäftigungsangebot für jungendliche in Form von Vereinen ist eine gute idee und sollte auch gefördert werden. Nur für die "Pflicht" habe ich wenig übrig. Man sollte aus überzeugung irgendwo teilnehmen, sonst können einige schwarze Schafe die ganze Atmosphäre zerstören.

    Wie gesagt: weil es bei Killerspielen nicht um Verstümmelung und Töten geht sondern um Wettbewerb. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Gameschmiede mit dem Ziel entwickelt auf den Kriegseinsatz vorzubereiten. Außer Projekte gesponsert von der US Army - aber das ist jetzt eine andere Geschichte.
    Ich spiele selber mit Vorliebe "Killerspiele", ca. 70% aller sind solche. Bin aber deswegen kein Psychopath (besitze nicht einamal eine Fliegenklatsche :-) ).
    Trotzdem spiele ich gern Ballerspiele, weil sie mich unterhalten. Sie verlangen meine volle Konzentration und Reaktionsfähigkeit. Da müsste ein Strategiespiel schon im Zeitraffer laufen um mithalten zu können.

    In diesem Sinne...
    einen schönen Abend noch!
    handschig
     
  12. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Um dieser Frage auch gleich in meinem Fall vorzubeugen: ja. Ich habe Max Payne mit Spaß gespielt, was daran lag, dass es sich als eine Art Comic-Spiel in meinem Bewusstsein festsetzte. Also zu keinem Zeitpunkt real, sondern immer in der Art von "Mariachi"- oder "Desperadofilmen". Skuril, surreal und Endzeitstimmung pur. Alle anderen? In die Tonne damit!

    Ich verabscheue Spiele, die in fotorealistischem Stil Gewaltszenen zeigen, die es erlauben, mit Genuss auf das verängstigte Gesicht einer wirklichkeitsgetreuen Computerfigur in wirklichkeitsgetreuer Umgebung anzulegen und ihr der Pixelschädel wegzublasen.

    Was der Amokläufer getan hat ist krank. Er war aber lediglich um einige Stufen kranker, als es Menschen sind, die ihre Reaktionen mit dem Abschlachten von Pixelkreaturen in WWII- oder Irak-Szenarien aufpeppen wollen/müssen. Das sind Situationen, die man sich selbst nie wünscht: weder sie zu erleben, noch sie anderen Menschen anzutun. Auch nicht in einer "Spaß-Umgebung".

    Wenn es nämlich soweit in der Realität kommt, sind bereits alle Dämme gebrochen. Fragen Sie mal jemanden, der schon selbst ein Feuergefecht miterlebt hat. Alle Welt schreit nach Frieden und zieht doch in den Krieg. Und sei es nur am Computerbildschirm. Freier Schuss für freie Bürger. Afghanistan, Irak, Israel, Libanon, Palästina... tut das auch noch als gewinnorientiertes "Game" (heißt im englischen übrigens auch "das Wild") Not?

    Meine Frage: waren Sie schon mal gezwungen, eine Waffe "in echt" auf einen Menschen zu richten? Ich wünsche Ihnen inständig, dass Sie nie in diese Situation kommen. Ist nämlich "echt" kein Spiel. Und damit das nie geschieht, gebe ich gerne mein Recht auf den Erwerb gewaltverherrlichender Spiele auf.

    Nur in einem Punkt haben Sie Recht: nicht die Computerspiele haben die Schüler, die Lehrer, den Hausmeister und einige Polizisten verletzt - das waren z. T. frei erhältliche Waffen. Und hier muss der Gesetzgeber zu allererst ansetzen! :dafür:

    Nun so kurze Zeit nach dem Attentat, zu einem Zeitpunkt, da die Opfer noch in den Krankenhäusern liegen und begonnen wird, die Traumata in den Griff zu bekommen, die stereotype Keule in Bezug auf "Freier Gewaltspielverkauf für freie Computernutzer" zu schwingen, ist für mich unterste Schublade. Das Thema ist völlig daneben und so überflüssig, wie die Spiele selbst.

    Da nutzt auch nicht der Standardsatz zu Beginn des Kommentars, wie verwerflich die Untat war.

    Klingt für mich zu sehr nach dem dem folgendem Satz zugrundeliegenden Prinzip:
    "Ich hab' ja nichts gegen Ausländer, aber..."

    Reichlich verärgert,
    Thor :böse:
     
  13. Rikibu

    Rikibu Byte

    Ich stimme im Grunde der Meinung des Redakteurs zu, das man sich schon über Jahre hinweg im Kreis dreht weil man immer den Schuldigen in pixelbasierter Kunst sucht.
    Natürlich ist nicht jedes Spiel für jede Altersklasse geeignet, dafür sind ja auch die Freigaben gedacht.
    Warum jetzt wieder alle die normal mit realistischer Gewalt, wie sie auch draussen vor der Tür vorkommen kann, dafür herhalten müssen, das sich jemand gezielt der Gesellschaft entzieht, ist doch lächerlich.

    Da möchte ich glatt nach einem Öffentlichkeitsverbot für unsachkundige Politiker schreien, die mit ihrer geballten Inkompetenz die Medien verpesten und damit ein falsches Bild über die Computer- und Videospielekultur aufbauen, insbesondere bei den Unwissenden...

    Da heissts dann wieder "hast schon gehört, die haben gesagt das ist sooooo schädlich".
    Eben wieder das typisch deutsche Obrigkeitsdenken, was in vielen offenbar noch drinsteckt.

    Verboten werden sollte aus Prinzip das Wort "Killerspiele"
    Was ist juristisch betrachtet ein Killerspiel, wo fängt Killerspiel an, und wo hört es auf???

    Beim Super Mario spielen könnte ich natürlich auch auf die Idee kommen, in den Zoo zu gehen und die dort ausgestellten Tiere anfangen zu quälen...
    Für alle Unwissenden, bei Super Mario springt man auf Schildkröten herum...
    Ist zwar nicht blutrünstig inszeniert, vermittelt aber gewissermaßen auch eine Form von Gewalt...

    Ich rege mich mittlerweile gar nicht mehr über die Kreisdreherei zu diesem Thema auf. Einen Konsens wird man eh nicht finden müssen, da wir wie gesagt, die härtesten Jugendschutzregelungen haben was Spielefreigaben angeht...

    Wenn sich s Deutschland leisten kann, seine mündigen, Bürger zu bevormunden, kauf ich halt meine Spiele im europäischen Ausland - da wollen wir mal sehen wer zuletzt lacht.
    Leider gehen da evtl. wieder deutsche Arbeitsplätze in den Publisherbüros drauf - aber mich fragt ja auch keiner was ich will...

    Eine Frage bleibt jedoch im Raum stehen...
    Wenn Killerspiele Schuld an Amokläufen sind und diese verboten sind - wer ist dann der neue Sündenbock wenn mal wieder einer austickt??

    Ein Irrlglaube ist es zu glauben, das es keine Vergewaltiger mehr gibt, nur weil man ****os abschafft....

    Aber unsere realitätsfremden Politiker die nur das nachplappern was ihnen jemand erzählt hat, sind ja Meister darin, irrsinnige Kausalbeziehungen zwischen nicht belegbaren Erkenntnissen zu setzen.
    Von wegen "wer videospiele spielt, ist schlechter in der Schule"

    Jaja, solche Flachpfeifen sind diejenigen die die Meinungsmache über eine Thematik in den Massenmedien propagieren.

    LASST EUCH NICHTS VON DEN POLITIKERN EINREDEN
     
  14. wegzeiger

    wegzeiger Kbyte

    Wer Abstsand von den Dingen hat, ist einsichtiger. Da ich schon etwas älter als der Durdhschnitt hier bin, kann ich das also gut beurteilen. Innerlich Abstand zu halten habe ich aber auch im Berufsleben gelernt, als ich mit einigen Ehrenämtern betraut war, die dieses erforderlich machten.

    Nein, Ballerspiele habe ich selber nie gespielt, weil es sie früher nicht gab. Früher spielten wir mit ganz anderen Dingen. Mit Stöcken z.B., die unssere Schwerter darstellten. Es gelang uns dennoch, unsere Frustrationen abzubauen. Und weil das händisch geschah, merkte man auch gleich, dass das immer auch mit Schmerzen an sich selber verbunden war. Solches relativiert.

    Ballerspiele kenne ich dennoch von jenen jungen Leuten, denen ich helfen durfte, den PC wieder auf Vordermann zu bringen, wenn der einmal "lahmte". Von daher weiß ich, dass es Spiele gibt, deren Figuren wenig Ähnlichkeit mit menschlichen Wesen haben - während andere geradezu Kopien echter Menschen gleichen. Beide erfordern, um zum Erfolg zu kommen, die gleiche intensive Geschicklichkeit. Da muss man sich doch fragen, warum es dann also Spiele mit menschenähnlichen Figuren sein müssen? Wenn es um die Geschicklichkeit geht, kann man diese ebenso erwerben und einsetzen mit Spielen, deren Figuren nicht unbedingt so aussehen, als hätte man reale Menschen kopiert. Von daher wären also die blutigsten Ballerspiele durchaus verzichtbar.

    Übrigens: Ganz bewusst habe ich oben in der Betreffzeile "Abstand" stehen. Wer es schafft, wöchentlich an mehreren Tagen auf ein solches Spiel zu verzichten, obwohl er am PC sitzt und üblicherweise spielt, hat genügend Abstand davon. Wer einen solchen Verzicht indes nicht schafft, sollte sich fragen, wieso das Spielen so notwendig für ihn ist. In meinen Augen liegt dann eine gewisse Abhängigkeit vor. Aber diese sollte ein schrilles Alarmsignal sein. In diesem Fall sollte man sich sehr intensiv mit seinem Innenleben auseinadersetzen und sich abfragen: "Was ist mit mir los?"

    Verbote helfen nicht, überzeugen ist wesentlich besser. Aber dazu muss man oft gegen den Strom schwimmen. Nur - es gibt leider zu wenig Menschen, die den dazu nötigen festen Charakter und die entsprechende Persönlichkiet haben. Ich frage mich, warum es in den Schulen keine Workshops gibt, die sich mit diesen Themen befassen. Es muss doch nachdenkliche Schüler geben, die es sich trauen, so etwas auf die Beine zu stellen. Dann kämen gewisse Verhaltensweisen direkt von Mann zu Mann und würden leichter angenommen.

    Gerade heutzutage gibt es genug Alternativen. Ehe man sich in Tötungsspielen ergeht, sollte man diese wählen. Dann täte der Verlust einiger Spiele, wie bei manchen zu beobachten, die ob dieser Möglichkeit laut aufheulen, auch nicht so weh!

    Hermann
    -wegzeiger-
     
  15. vtrsp1

    vtrsp1 Byte


    Guter Beitrag und die ganze Überzeugung fängt bei den Eltern an & nirgendwo anders .
     
  16. zwilling

    zwilling Viertel Gigabyte

    Zitat:
    Zitat von almaug
    Und wer kann mit absoluter Sicherheit verneinen, dass eine ständige Beschäftigung in fiktiven Welten mit Gewalt nicht auch ihre Auswirkungen in die reale Welt trägt ?


    Doch! Die US-Armee! Sie hat im zweiten Weltkrieg das Verhalten der Soldaten untersucht und herausgefunden, dass selbst unter Lebensgefahr nur etwa 15% bis 20% gezielt auf den Gegner schossen, während der Rest bewusst daneben hielt. Daraus hat die US-Armee die Konsequenzen gezogen und in den 50er Jahren begonnen, die Rekruten zum Töten zu konditionieren. Ein Teil dieser Konditionierung sind Videospiele. Ein Wissenschaftler des US-Militärs, der die Faktoren erforscht, die das Töten hemmen oder begünstigen, Colonel Grossman, ist 1999 von der Wochenzeitung "Die Zeit" interviewt worden. Aus diesem Interview will ich nur einen kleinen Abschnitt zitieren:

    "Colonel Grossman, Sie sind Militärpsychologe. Warum studieren Sie das Töten unter kontrollierten Umständen?"
    "Ich suche nach Faktoren, die den Schritt zur Tat erschweren oder erleichtern. Und da bin ich auf einen erschreckenden Zusammenhang gestoßen: Wir setzen Teenager und Kinder genau denselben Mechanismen aus, die Berufssoldaten zum Töten konditionieren. Das geschieht durch Gewaltdarstellungen in den Massenmedien und, viel dramatischer, durch gewaltgetränkte interaktive Videospiele. Die Folgen sehen wir in den USA fast wöchentlich: Kids erschießen kaltblütig ihre Schulkameraden, Lehrer oder einfach Leute, die mal genervt haben."


    Ich glaube, dem braucht man nichts hinzuzufügen!


     
  17. Hallo,

    hier gibt es wirklich sehr viel Handlungsbedarf, aber bei den "Gewaltspielen" anzufangen und die wie üblich als Sündenbock darzustellen ist nicht richtig.
    Warum sind dann die Medien nicht Schuld, die uns Tag ein Tag aus mit Meldungen von Gewalttaten in Irak, Israel, Palästina oder sonst irgendwo auf dieser Welt überfluten.

    Ja ich bin selber ein EGO-Shooter-Spieler.
    Mir macht es Spaß solche Spiele zu erleben, da es für mich nichts weiteres als interaktives Kino ist und dennoch bin ich weder Amokgefährdet noch will ich Jemanden Leid zufügen.
    Sonst wär ich wohl auch net in der Lage, hier in diesem Forum zu schreiben.
    :ironie: Moment, ich bin Muslime, trage einen Bart, jage die Amis in Ballerspielen...., OMG ich bin ein Terrorist!

    "Killerspiele" können nicht der Auslöser für solche Taten sein, leider muss man feststellen, dass sehr vieles in dem Leben des Täters schiefgelaufen ist.

    Ich meine, wenn man sich schon überhaupt nicht geliebt fühlt verfällt man in tiefe Depressionen und das führt dazu, dass man sich nur noch mit einem Gefühl rumschlägt: HASS
    Die hat sich z.B. beim Täter darin ausgedrückt, dass er seine Schule virtuell nachgebaut hat und diese für verschiedene Szenarien verwendet hat.


    Um das mal zusammenzufassen: Die typische Schnellschußreaktionen unserer ach so hochgelobten Politiker die "Killerspiele" zu beschuldigen, sind weder hilfreich noch packen sie das Problem am Schopfe, es wurden hinreichend viele Lösungsmöglichkeiten in diesem Thread gemacht.
    Heut morgen hab ich in den Nachrichten meines Lokalradios gehört, dass Rüttgers nichts von der Killerspiel-Debatte hält.
     
  18. magiceye04

    magiceye04 Wandelndes Forum

    Was man von Deinem Beitrag leider nicht behaupten konnte.
    Bitte keine Fullquotes !

    Und zum Thema Gewaltspiele sag ich lieber nix. Wer sich Waffen und Sprengstoff besorgen kann, wird ja wohl kaum vor einem "verbotenen Killerspiel" beschützt werden können...
     
  19. anjamausi

    anjamausi ROM

    Ich möchte gerne auch meine Meinung sagen. Genau wie viele andere denke ich, das es nicht allein die Spiele sind, die den Auslöser gebracht haben. Es ist mal wieder so viel schief gelaufen. Die Polizei hat auf ihre Weise versagt, da der Amoklauf ja auf eine Art angekündigt worden ist. Die Eltern haben ihren Teil dazu beigetragen, die anderen Schüler, die ganze Umwelt auf ihre Weise. Und auch finde ich es nicht gut, nur den Sebastian als alleinigen Sündenbock hinzustellen. Ich finde, mit zwei drei Sätzen hat er schon recht gehabt in seinen Abschiedsbrief: z.B. " wenn du nicht das neueste Handy hast, die neuesten Markenklamotten, die richtigen Freunde - bist du aussen vor oder so ähnlich." Ich stimme ihm da ganz und gar zu, denn so was habe ich auch erlebt in meiner Schulzeit.
    TROTZDEM ist es KEIN Grund für den Amoklauf und ich möchte ihn damit auch nicht entschuldigen! Genauso wie bei Erfurt, wo ich Robert St. nicht die alleinige Schuld gebe für seinen Amok.
    Aber wo waren all die Hilfbereiten, wo Sebastian um Hilfe gebeten hat, sogar öffentlich im Internet?? Wo waren sie???
    Das ist hier eine wichtige Frage finde ich!! Und wie man das verhindert hätte können, denn das wäre gegangen, da bin ich zu 95% sicher!!
     
  20. DarkRhinon

    DarkRhinon CD-R 80

    Ich bin schonmal auf heute abend gespannt, da kommt Frontal 21...und diese Sendung hat sowieso eine ganz spezielle Einstellung zu Computerspielen.
    Mal schauen was Hr. Schromm diesmal für uns aufbereitet.
    Hier nochmal ein schönes gleichnis aus einem anderen Forum, was ich unheimlich passend fand:
    Mit freundlichen Grüßen
    Offelnotto, ESL trusted Player
     
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