1. Liebe Forumsgemeinde,

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Zu hohe Kosten: Nokia wäre lieber in Bochum geblieben

Discussion in 'Ihre Meinung zu Artikeln auf pcwelt.de' started by madnessmaster, Jan 23, 2008.

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  1. Wir sollten Nokia einen Denkzettel verpassen. Es gibt ja genügend andere Anbieter als Nokia. Warum sollte kein Verkausverbot eingeführt werden? Wer so dreist subvention abgreift muss mit einer Reaktion rechnen. Eigendlich sollte dieses Thema im Abstand von 2 Wochen in den Medien neu aufgegriffen werd.

    Gruß
    Madness
     
  2. Crow1985

    Crow1985 Ganzes Gigabyte

    Also keine Handys mehr für uns Deutsche. Alle Produzenten sind ja von hier weggegangen (Siemens/BenQ, Motorola usw.).

    Find ich gut, nervt mich keiner mehr mit dummen Anrufen.:cool:
     
  3. Babu1940

    Babu1940 Viertel Gigabyte

    Weiterer Vorschlag: Autos nur noch von solchen Herstellern kaufen, die keine Subventionen erhalten haben und alle Teile in Deutschland produzieren!

    Die Durchsetzung dieses Vorschlags sorgt dann so nebenbei auch noch dafür, dass die Emissionen in Deutschland drastisch sinken werden! :cool:
     
  4. deoroller

    deoroller Wandelndes Forum

    Nokia hat den Umsatz- und Imageverlust durch den "Aufschrei der Massen" einkalkuliert.
    Da Deutschland einer der größten Profiteure der Globalisierung ist, sollte man sich Sanktionen gegen ehemalige, ausländische Investoren gut überlegen und keine Mauern neu aufbauen. An Ende sperrt man sich damit selbst aus.
    Heuchlerisch ist die Reaktion zum größtenteil, wenn man jetzt die bestraft, die zumindest jahrelang deutsche Arbeitsplätze unterhielten. In der Zeit ging es allen gut. Nun sind andere dran.
     
  5. Crow1985

    Crow1985 Ganzes Gigabyte

    Heißt das Porsche für alle? :jump:
    Soweit ich weiß nehmen, die keine Subventionen und produzieren imo weitestgehend in D.
     
  6. Keinen Porsche für alle. Einige Karosserieteile werden in Bratislava/Slowakei hergestellt.
     
  7. kantianer

    kantianer Byte

    Schuld an dem Dilemma ist doch vorrangig die Politik der damalgen Alliierten Truppen. Nach der deutschen Teilung wurde in Ostdeutschland von den Sowjets alles reingesteckt, damit es den DDR-Bürgern gut ging und sie im Osten blieben und die Westalliierten haben in Westdeutschland die Wirtschaft angekurbelt, damit die Ostdeutschen, besonders hoch ausgebildete und qualifizierte Leute, doch in den Westen gingen. Damit wurde in beiden Teilen Deutschlands ein sehr hoher Lebensstandard geschaffen, den, verständlicher Weise, kein Deutscher mehr missen möchte.
    Jetzt geht es genau so weiter: ausländische Unternehmen werden mit Subventionen angelockt und wenn nichts mehr zu holen ist, ziehen sie wieder ab - ist doch logisch. Das machen die deutschen Unternehmen genau so. Zum Beispiel werden von deutschen Unternehmen Produkte aus deutscher Produktion angepriesen. Schaut man jedoch auf die Unterseite, beispielsweise eines Philips-Fernsehers, steht dort "Made in Taiwan". Oder die Fa. Longuet läßt ihre Fahrzeuge aus dem polnischen Unternehmensteil in Deutschland fahren. Darüber regt sich niemand auf. Die Leute werden Nokia-Geräte trotzdem weiterhin kaufen.
    Die Gebaren der deutschen Wirtschaftspolitik müssen sich ändern. In Wirtschaftszentren müssen die Standortpreise fallen, um mehr Investoren zu "locken", die Arbeitsplätze schaffen. In Gebieten mit wenig Industrie müssen die Voraussetzungen geschaffen werden (besonders Verkehrsanbindungen), damit Unternehmer sich dort ansiedeln.
    Die Politiker fangen grundsätzlich erst an zu schreien, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Sie sollten sich lieber vorher überlegen, wie man Unternehmen in Deutschland halten kann und den deutschen Wirtschaftsstandort lukrativer machen.
     
  8. Babu1940

    Babu1940 Viertel Gigabyte

    Genau, den meinte ich! Wollte hier bloß keine Werbung machen! ;)

    Vor langer Zeit gab es ja schon mal einen sog. Volks-Porsche. Vielleicht könnte man den wieder reaktivieren. Denn, wenn jetzt jeder mit einem Porsche rumfahren würde, würde sich ja der echte Porsche-Fahrer irgendwie "sozialisiert" fühlen! :cool:
     
  9. Babu1940

    Babu1940 Viertel Gigabyte

    Alles schön und gut, aber das wären dann auch wieder Subventionen, die wahrscheinlich von der EU nicht gutgeheißen würden!
     
  10. eislecker

    eislecker Byte

    Das bezweifle ich aber, dass in Ostdeutschland von den Sowjets alles reingesteckt wurde. Anfangs wurde fast alles abgebaut und in den Ural verschickt, da kam kaum was zurück.
    Und später waren noch lange Zeit Reparationen fällig. Da ging mehr nach Osten als in die andere Richtung.
     
  11. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Es wäre besser gewesen, Nokia wäre in Finnland geblieben. Dann hätten die 2300 Leute die Jahre über zwar keine Arbeit gehabt, aber man hätte sie jetzt auch nicht entlassen. An die Arbeitslosigkeit hätten sie sich in den letzten 10 Jahren sicherlich gewöhnt.

    Solange wir mehr exportieren, als importieren, dürfen wir uns über Auslagerungen eigentlich nicht wirklich aufregen.
     
  12. Terminator66

    Terminator66 Halbes Megabyte

    Zunächst mal ist es am besten ein fast ausgeglichenes Import- und Export Verhältnis zu haben. Da sind wir immo weit von entfernt.
    Unternehmen suchen Ihre Standorte nach gewissen (finanziellen) Kriterien aus. Solange es staatliche Subventionen gibt, werden die völlig überzogenen Abgaben kompensiert, Wenn diese wegfallen, dreht sich das Blatt. Sollte dieses Unternehmen auch noch Gewinn erwirtschaftet haben, folgen meistens total irrsinnige Forderungen von Gewerkschaften, bei denen die meisten Vorgesetzten ne Profilneurose haben.
    Das der Stundenlohn in Rumänien ungefähr die Hälfte des unsrigen entspricht, macht die Entscheidung leichter.
    Vielleicht sollten mal einige darüber nachdenken, dass wir hier immer noch im gelobten Land leben, was Einkünfte und Wohlstand angeht.
    Und alle die, die jetzt meckern, frage ich mal, wie sie reagieren würden, wenn sie Nokia Aktien hätten.
     
  13. hans10

    hans10 CD-R 80

    .... im tv war ein bericht, da wurde die vorgeschichte des
    nokia-umzugs nach rumänien geschildert.

    angeleiert und behilflich war ein unternehmensberater
    aus österreich. er hatte den rumänischen behörden
    die möglichkeiten klargemacht, wie man großkonzene an land zieht.

    pro ungelenter arbeiter gibt es einen zuschuss aus der eu-kasse.
    das schreit doch gerade nach einstellung von ungelernten arbeitern.

    und der unternehmensberater wird das ganze nicht aus
    reinster nächstenliebe gemacht haben.
     
  14. Babu1940

    Babu1940 Viertel Gigabyte

    Im Fernsehen war aber auch zu sehen und hören, dass das Werk in Rumänien von einem deutschen Unternehmen errichtet wurde.
    Hier schließt sich dann wieder der Kreis! :rolleyes:
     
  15. hans10

    hans10 CD-R 80

    ... ich glaube ich nicht, dass sich da etwas schließt.
    ich würde sagen die spirale hat sich einmal gedreht.
    die spirale hat sicherlich noch einige windungen.

    wenn die ukraine sieht wie das läuft,
    dann ist der nächste nokia-umzug nur eine frage der zeit.
     
  16. bmaw09

    bmaw09 ROM

    Die Aussage ist schlichtweg Dummheit. Aber solche Unternehmen müssen nicht auch noch durch Käufe unterstützt werden.Die Politik ist nicht Willens oder in der Lage gegen diese Unternehmen irgendetwas zu unternehmen. Das kann nur der Käufer
    Was BenQ davon hat das sie Siemens platt gemacht haben kannst du an den Verkaufszahlen von BenQ Geräten sehen. Nokia kann nicht hier 4000 Arbeitsplätze vernichten und weiter seine Telefone hier verkaufen. Der Verbraucher hat es in der Hand sich gegen solche Konzerne zu wehren. Einfach nichts mehr davon kaufen.
     
  17. EBehrmann

    EBehrmann Halbes Gigabyte

    Haben die doch gar nicht, die haben für über 10 Jahre die Arbeitsplätze geschaffen. Nun bieten sie die Arbeitsplätze anderen Menschen an, Menschen, die es auch nötig haben. Der Fehler liegt nicht bei Nokia, der Fehler liegt bei den Politikern, die Nokia mit Subventionen ins Land gelockt haben. Das Geld wäre in vielen kleinen kreativen Unternehmen besser angelegt gewesen.

    Es macht aber nichts her, wenn sich der Herr Landrat mit Herrn Müller, Firmengründer, Dreimann Betrieb, öffentlich präsentiert.
     
  18. mike_x

    mike_x Kbyte

    Wenn Du "solche" Unternehmen nicht unterstützen willst, ok.
    Ich frage mich nur, von welchen Herstellern Du dann überhaupt noch was kaufen kannst, denn solche Praktiken sind "üblich".
    Glaubst Du ernsthaft, dass BenQ an den Folgen der Schließung der Handy-Sparte leidet? Denen geht es weltweit nicht besonders und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand im Ausland um deutsche Arbeitsplätze kümmert.
     
  19. Thor Branke

    Thor Branke CD-R 80

    Genau: eine Stadt wie Bochum hätte dann das gleiche Schicksal ereilt, wie es Duisburg nach der Schließung der Betriebe der Krupp Stahl AG in Duisburg-Rheinhausen 1987 (!) zuteil wurde - die Fachkräfte wanderten ab, etliche Stadtviertel hingen und hängen am Tropf der Stütze und das Stadtsäckel ist nicht nur leer, sondern auch fadenscheinig. Haste nie einen Schimanski-Krimi gesehen?

    Es geht nicht allein um die Ansiedlung von Betrieben. Das wollen nur kurzfristig denkende Politiker. Die versprechen das Blaue vom Himmel, haben aber keinen Plan und kein Interesse, eine vom Strukturwandel betroffene Region dauerhaft wieder auf die Füsse zu stellen. Einfache Lösungen sind ja so verführerisch, machen in 10-20 Jahren aber die Leute nicht mehr satt.

    Sinnbildlich: Du hängst also einem Esel eine Karotte vor das Maul, obwohl Du weißt, dass a) der Stock zu kurz ist und er sie alsbald schnappt und auffrisst, und b) dein Karottensäckchen leer ist. Mehr noch: Du nutzt nicht mal die Zeit, bis die Karotte geschnappt wird, dafür zu sorgen, dass sich Dein Karottenbeutel wieder füllt. Der Esel wirds schon richten. Nur weiß der nicht, dass Dein Karottenbeutel leer ist und vertraut drauf, dass er auch später voll ist. Und nun steht er da im Stall, hungert vor sich hin und verbeißt jeden, der ihm zu nahe kommt.

    Erklärst Du mir das? :grübel:
     
  20. magiceye04

    magiceye04 Wandelndes Forum

    Das ist natürlich ein super Argument...

    Nokia hat Deutschland unterm Strich mehr genützt als geschadet.
    Es ist nunmal ein globales Unternehmen und handelt auch entsprechend.
    Mal angenommen, Dein 5 Jahre altes Handy macht Dich durch ständige Akkuneukäufe arm.
    Du hast noch 100€ aufm Konto und in Zukunft kaum die Möglichkeit, großartig Geld beiseite zu legen, weil Dir Frau und Kinder jeden € als Taschengeld abluchsen, die Hypotheken bezahlt werden wollen, etc.
    Kaufst Du dann für 300€ ein [deutsches Handy von globalem Hersteller xy], weil Du die deutschen Arbeitskräfte unterstützen willst oder für 90€ ein [rumänisches Handy von Hersteller yz - natürlich auf halbwegs neuestem technischen Stand, ungefähr vergleichbar mit dem xy] ?
     
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